Neverwinter Nights: Die Horden des Unterreichs
Neverwinter Nights:
Die Horden des Unterreichs
07.07.2024
Reichhaltig
Als hätte Soule meine Kritik am OST des Hauptspiels vernommen, setzt er im zweiten und abschließenden Addon Die Horden des Unterreichs nicht mehr auf eine Mischung aus düsteren Actionpieces und ruhigeren Stücken, die im drögen Einheitsbrei untergehen, sondern dreht das Verhältnis um. Ich möchte an dieser Stelle kurz eine Rezension von der Steam-Produktseite des Soundtracks zitieren:
Dies ist mit Sicherheit eine der besten Arbeiten von Jeremy Soule, en par mit den Soundtracks von Oblivion und Skyrim. Der Mann wurde mit der Aufgabe betraut, einen Soundtrack zu einem Fantasy-Spiel zu kreieren, das im Wesentlichen ein Baukasten ist. Er hätte das Ganze auch einfach nur nachplappern können, um den offenen Charakter von Neverwinter Nights als Ganzes zu imitieren, aber genau das hat er nicht getan. Soule ist ein wahrer Experte für atmosphärische Tracks, die die Szene untermalen und ein zurückhaltendes Klima in den im Wesentlichen digitalen, geometrischen Korridoren schaffen.
Die Kampf- und Dungeon-Tracks hingegen sind nicht wirklich seine Stärke… aber das ist wahrscheinlich auch nicht der Grund, warum man sich dieses Album zulegt.
Groover über Neverwinter Nights: Enhanced Edition Official Soundtrack
Obgleich sich der Nutzer auf das gesamte Album der Enhanced Edition bezieht, unterstreicht es meinen Punkt in diesem Fall doch ganz treffend. Die Horden des Unterreichs beginnt stark und setzt – zumindest zu Beginn – den Fokus deutlich mehr auf Setpieces, die eine eigene Identität besitzen. Wo es im Hauptspiel schwierig ist, bemerkenswerte Melodien zu erkennen, fühlt sich im Addon so gut wie jedes Stück einzigartig an.
Besonders schön finde ich, dass Soule größtenteils aus der Vergleichbarkeit mit dem zuvor benannten Knights of the Old Republic und Harry Potter und die Kammer des Schreckens ausbricht. Zugegeben klingt Queen of the Shattered Mirror sehr nach dem The Sith-Motiv, dem entgegen steht mit Waterdeep, City of Splendors derweil ein berührend wie magisches Stück, das ein wenig an Jesper Kyds spätere Arbeit für Assassin’s Creed II erinnert. Oder Zorvak’mur, in dem die Supreme Commander Ideen durchscheinen. Lith My’athar birgt dagegen den abenteuerlustigen Charme eines Guild Wars 2, weshalb der Track direkt weit oben bei mir einsteigt. Insgesamt legt der Komponist mit dem OST eine Renaissance hin, die den vergleichsweise austauschbaren Score des Hauptspiel um die richtigen Nuancen erweitert.





