The Elder Scrolls Online: Summerset
The Elder Scrolls Online:
Summerset
22.05.2024
Weggeblasen
Mit Summerset, zu Deutsch Sommersend, geht es in der zweiten Erweiterung in die Heimat der Hochelfen. Die durften wir bisher nur im allersten Ableger der Reihe, Arena, besuchen, lange bevor Jeremy Soule mit seinen bekannten Stücken The Elder Scrolls seinen Stempel aufdrückte.
Wenn wir ein neues Kapitel bauen, stecken wir ganz viel Arbeit da rein, dass die Welt richtig dynamisch und lebendig klingt. Und wir geben uns größte Mühe, alles so klingen zu lassen wie man meint, dass es klingen sollte.
Komponist Brad Derrick
So beschreibt Komponist Brad Derrick im Interview mit elderscrollsonline.com den Prozess, wenn bei The Elder Scrolls Online mit einer Erweiterung ein neuer Teil der Welt Tamriel spielbar gemacht wird und es für ihn daran geht, das Ganze musikalisch zu untermalen. Folglich klingt der 14 Track lange Score dann auch recht erwartbar. Es geht zu den Elfen, also drehen wir ein bisschen an der Gesangsschraube, lassen das Gehörte sphärischer klingen uuund passt – überraschen tut das niemand.
In dem oben vermerkten Interview spricht Derrick davon, dass er für dieses Album eine eigene Bläsersektion hinzugefügt habe, die nicht mehr als kleines Beiwerk das Orchester begleite, sondern die Musikstimmung ‚aufhelle‘. Dies lässt sich auch direkt am Main Theme Even Paradise Has Shadows bemerken, das das Elder Scrolls-Theme (Nerevar Rising) durch die Bläser weniger bombastisch und dafür ätherischer wirken lässt. Der Komponist sagt dazu selbst:
Rein mechanisch ist das nicht schwierig, da das Elder Scrolls-Thema im Grunde simpel ist. Es ist wunderbar formbar, damit man es groß und dramatisch oder auch sanft und weich gestalten kann. Für mich ist das wie ein Zauberwürfel für Musik. Ich bette es in ein anderes Musikstück ein und drehe es zurück oder von oben nach unten. Richtige Musiknerds erkennen es vielleicht, aber auch wenn ihr das nicht seid, bekommt ihr es unterbewusst mit.
Komponist Brad Derrick über Even Paradise Has Shadows
Nein, Musiknerd muss man zwar nicht sein, um die Feinheiten der Komposition zu erkennen, aber es hilft sicherlich dabei, Interesse dafür zu entwickeln. Der Score bietet nichts hochgradig Neues oder Abwechslungsreiches, sondern stellt wie so häufig bei Erweiterungen nur eine andere Facette des bereits Bekannten dar.
Natürlich ist nicht alles nur fröhliches Baumgeschmuse: Mit Stücken wie From Abysses Below and Beyond und The Glory of Certainty kommt vielbenötigtes Drama in den Kuschelkurs. Und wer’s rockig mag, findet im Cover Three Hearts Afire von Malukah und 2wei sogar etwas E-Gitarren-Action. Abseits dessen ist mir das Album aber etwas zu akzentarm. Da empfehle ich eher den Soundtrack zu SpellForce 2: Shadow Wars, dessen Dun Mora in die gleiche Elfen-Kerbe schlägt, das aber viel gefühlvoller tut.





