Heroes of Might and Magic V: Hammers of Fate
Heroes of Might and Magic V: Hammers of Fate
Hammer Sache
Neue Fraktion, neue Kampagne; das war früher meistens die Definition eines Addons für ein Strategiespiel. Dieser Tradition steht auch Hammers of Fate in keinster Weise nach, weshalb es uns die Zwerge als neue spielbare Partei mit dazugehöriger Storyline präsentiert. Deren Spezialfähigkeit ist die Runenmagie, mittels derer sie im Austausch für Rohstoffe ihren Einheiten im Kampf kleine Buffs spendieren können. Kreativ und fügt sich wunderbar ins Spielgeschehen ein.
Gleiches kann man auch über die Musik sagen, die mit in Summe 25 Tracks an die Startlinie tritt. Leider brechen die Komponisten bei den Addons mit der Beschriftungskonvention, weshalb wir nun von Town-Themes sprechen, Battle stattdessen Combat heißt, es scheinbar eine Unterscheidung zwischen Necropolis und Necromancer gibt oder Terrain jetzt Environment genannt wird. Mich als Ordnungsfanatiker nervt das, der Qualität der Songs tut dies allerdings keinen Abbruch.
Wie bereits erwähnt, bringen die Erweiterungen jeweils eine neue Fraktion mit sich. Da das Hauptspiel mit seinen immerhin sechs Startvölkern jedoch die gleiche Anzahl Tracks erreicht, möchte man irritiert die Augenbraue heben. Tatsächlich liefert Hammers of Fate ein paar Stücke nach, die eigentlich schon im Hauptspiel auftauchen. So zum Beispiel die Campaign-Songs, die während des Begrüßungsscreen der jeweiligen Kampagne abgespielt werden und im Grunde eine (reduzierte) Variation der entsprechenden City Themes darstellt.
Wirklich neu sind dagegen nur eine Handvoll Stücke. Zunächst einmal der Theme-Song Heroes of Might and Magic V: Hammers of Fate. Wie schon beim Theme des Hauptspiels werden hier erneut lateinische Lyrics bemüht, die in bester Final Fantasy-Manier Phrasen wie „Sanctus Sanctus Dominus“ trällern. Auch wenn Dies Irae kurz zitiert wird, erinnert mich das Stück doch mehr an den Opern-Ansatz von Heroes of Might and Magic II.
Neben ein paar neuen Heroes-Tracks bekommt natürlich auch die Fortress-Fraktion jeweils ein eigenes Battle-, Siege– und Town-Theme spendiert, die mit ihrem Pathos und testosterongeschwängerten Männerchören allesamt viel Spaß machen. Besonders das Town (Fortress) / City Theme, das mit seinen dominanten Trommeln einschüchternd wirkt, hat es mir angetan. Die nichtspielbare und als Antagonisten in der Kampagne auftauchende Renegade-Gruppe, bestehend aus Variationen der Haven-Helden, kommt derweil weniger spannend daher – schade!
Bleiben zuletzt noch die zurückhaltenden AI-Themes, denen wir während der Züge unserer Gegner lauschen und Ghost Mode, das den gleichen Zweck im Multiplayer erfüllt, nämlich die Wartezeit zu überbrücken, bis unsere Mitspieler*innen endlich fertig werden. Insgesamt ist der Score zu Hammers of Fate dadurch weniger hörenswert als der des Hauptspiels, was sich mit der höheren Menge an Beiwerk und dem Fehlen neuer Motive erklären lässt.
Nostalgiewarnung
Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.





