Age of Wonders 4
Age of Wonders 4
26.04.2023
Wunder gibt es viel zu häufig
Verantwortlich zeichnet, wie bei allen Ablegern von AoW, Komponist Michiel van den Bos, der mir besonders durch seine Arbeit an den beiden Overlord-Spielen bekannt ist. Sein unverkennbarer Fantasy-Stil kommt auch im vierten Teil zur Anwendung: Dominante Streicher in Kombination mit wuchtigen Trommeln stehen sphärischem Harfenspiel gegenüber und verfrachten uns orchestral auf gewohnt gutem Niveau in Welten voller Fabelwesen und Magie. Allerdings wirkt der OST auf mich etwas zu formelhaft und kommt gleichsam zu höhepunktsarm daher. Für Leute, die zum ersten Mal etwas von van den Bos hören, wird das alles noch neu und spannend sein, mir sind die Parallelen zu seinen anderen Arbeiten dagegen zu deutlich.
Innerhalb einer Spielereihe mag dies noch zu verkraften sein, aber wenn man die Musik auch problemlos beim oben erwähnten Overlord einsortieren könnte, ist mir das zu wenig. Wo es beispielsweise einem Jeremy Soule gelingt, jedem Elder Scrolls-Album einen eigenen Spin zu verpassen (Morrowind = Aufbruch, Oblivion = Fantasy, Skyrim = Skandinavien), verschwimmen die Grenzen bei van den Bos. Und auch die HoMM-Serie hat es dank der Arbeit von Paul Romero und Rob King in mittlerweile sieben Ablegern geschafft, durch immer neue Facetten abwechslungsreich zu bleiben.
All das fehlt hier, weshalb der OST zu Age of Wonders 4 eher ein more-of-the-same statt eine Evolution entlädt. Mein Fazit fällt demnach denkbar belanglos aus und endet mit den Worten, derer sich jeder gute Rezensionist bedient: Fans greifen zu, alle anderen hören Probe.





