Hollow Knight
Hollow Knight
01.04.2025
Wallah die Holzfee
Mir gefiel die Stimmung, das Flair und auch das anspruchsvolle Gameplay. Umgekehrt wurden sowohl mein Orientierungssinn als auch meine Frusttoleranz sehr strapaziert, weshalb ich am Ende froh war, die Credits zu sehen. Hatte ich meinen Spaß und kann die Euphorie der Fans verstehen? Absolut! Trotzdem gefällt mir im direkten Vergleich Ori dann doch etwas mehr. Ob sich das ebenso auf musikalischer Ebene behaupten lässt, klären wir nun.
Hollow Knights OST umfasst 26 Tracks (Laufzeit ca. 1 Stunde) und wurde vom australischen Komponisten Christopher Larkin komponiert, der nicht mit dem gleichnamigen amerikanischen Schauspieler verwechseln sollte. So richtig vergleichen lassen sich die Scores der beiden Metroidvanias derweil nicht. Während Larkin auf größtenteils klassische Klänge setzt, fetzt Gareth Cokers Arbeit für die Geschichte des Waldgeistes deutlich moderner.
Um die soll es in dieser Review allerdings nicht gehen, sondern die Musik von Hollow Knight. Die baut auf die Klaviatur klassisch orchestraler Spielemusik und treibt auf den Spuren von Child of Light und anderen Indie-Perlen. Das Hollow Knight–Wiki beschreibt den Score wie folgt:
Die Musik für Hollow Knight fängt die riesige unterirdische Welt des Spiels ein. Die Geschichte beginnt mit sanften Klaviertönen, die das Hollow Knight-Thema wiedergeben, und während der Spieler weiter erforscht, schwellen die Orchesterkräfte zu einer opernhaften Dimension an, während sich das Schicksal des Ritters entfaltet.
Inhaltlich ist dem grundsätzlich nichts hinzuzufügen, trotzdem möchte ich an meinen Beobachtungen und persönlichen Favoriten teilhaben lassen. Larkin versteht es hervorragend, die zunächst gegensätzlich scheinenden Welten aus eleganter Klassik wie bei Dirtmouth und Mantis Lords mit der Wildheit der unentdeckten Spielwelt zu verheiraten. Dieses Tribalartige scheint in Stücken wie Crossroads oder Nosk durch, die dadurch wohl am ehesten mit den Ori-Spielen zu vergleichen sind, nie jedoch deren opulente Musikgewalt erreichen.
Das liegt wohl zum größten Teil an der Limitierung auf klassische Instrumente wie Bläser (White Palace), Harfen (The White Lady) oder Streichern (False Knight). Mantis Lords und Soul Sanctum runden das Bild eines altertümlichen Orchesters durch den Einsatz von Cembalo und Orgel ab, während Decisive Battle mit seinem Schlagzeug diesen Eindruck wieder aufweicht. Dennoch wird besonders zum Ende hin deutlich, dass für die ekstatischen Momente des Scores die Dark Souls-Reihe Pate gestanden haben dürfte. Gerade der Einstieg von Sealed Vessel fängt deren Spirit sehr gut ein, ist durch seinen reduzierteren Umfang jedoch keine Kopie.





