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Supreme Commander

Erscheinungsdatum: 2007
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeremy Soule
Trackzahl: 23


A Score Supreme

Hier gehts zur Music-Review von
Forged Alliance (2007).

Massive Schlachten, hunderte Einheiten, fantastische Grafik – all diese Versprechen lösten Entwicklerlegende Chris Taylor und sein Team 2007 mit Supreme Commander glorios ein. Das Spiel war ein wahrgewordener Fiebertraum eines jeden Strategienerds, der seine Allmachtsphantasien nicht mehr auf nur wenige Kilometer Schlachtfeld und eine Handvoll Einheiten reduziert sehen wollte. Stattdessen kommandieren wir in der fernen Zukunft Armeen von Truppen, vom kleinen Mini-Mech bis zur hochhaushohen, rollenden Panzerfabrik – zu Boden, Wasser und Luft!

Damit diese Kriegsmaschinerie anläuft, errichten wir energieeffiziente Basen und rüsten sie durch die drei Tech-Stufen auf, um so irgendwann autonom die zwei benötigten Rohstoffe (Energie und Masse) zu produzieren. Während aus unseren Fabriken wie am Fließband Einheiten strömen, errichten wir Verteidigungstürme und Schildgeneratoren, installieren Sensor- und Sonarsysteme, schützen Bereiche mit Artilleriestellungen, und und und. Das Konzept, dass wir diese Investitionen nicht klassisch von unserem Ressourcenkonto abgezogen bekommen, sondern ‚lediglich‘ darauf achten müssen, eine positive Endbilanz vorzuweisen, war revolutionär wie ungewohnt.

Das Rüstzeug zum Durchblicken dieser Mechaniken bekommen wir in der umfangreichen Kampagne, die wir wahlweise aus der Sicht der rivalisierenden Fraktionen UEF, Cybrans und Aeon spielen können – alle drei mit ihren individuellen Ein- und Eigenheiten, versteht sich. Wer sich über mangelnden Inhalt beschweren wollte, war bei Supreme Commander wahrlich an der falschen Adresse. Stattdessen kann ich (nicht zuletzt aufgrund der mittlerweile darauf ausgelegten und verfügbaren Rechenpower) jedem Genrefan nur wärmstens empfehlen, das Spiel auszuprobieren, sollte dies bisher noch nicht passiert sein.

Massives Spiel, massiver Soundtrack? Ein Gedanke, der vielleicht auch bei der Wahl der musikalischen Begleitung entstanden sein dürfte und in dem Namen Jeremy Soule seine Antwort fand. Zu dem Zeitpunkt bereits eine Größe in der westlichen Spielebranche, war es eine naheliegende wie folgerichtige Entscheidung, den Komponisten der Guild Wars und The Elder Scrolls-Serie zu verpflichten – nicht zuletzt, da er bereits den OST zum geistigen Vorgänger Total Annihilation beigesteuert hatte.

Passend zum Epos, das uns auf dem Bildschirm geboten wird, ist auch Soules akustische Interpretation des Geschehens auf Grandeur, Ausmaß und schieren Bombast ausgelegt. Dafür greift er auf seine gelernte Klaviatur aus Fanfaren, Trommeln und Streichern zurück, wie wir sie aus anderen Spielen wie Knights of the Old Republic oder auch Harry Potter und der Stein der Weisen kennen. Wünsche nach futuristischen Klängen verhallen (mit Ausnahme der Techno-Anleihen in „The Tip of Our Spear“) derweil ungehört. Der Score stellt vielmehr eine Expansion von Soules Arbeit an dem ein Jahr zuvor erschienenen Company of Heroes dar.

Generell ist die inhaltliche Nähe zu seinen anderen Strategiekompositionen deutlich erkennbar wie naheliegend. Folglich liest sich der Supreme Commander-OST wie eine klassische Darbietung, anachronistisch zum Sci-Fi-Setting, runtergebrochen auf die militärische Auseinandersetzung zweier Fraktionen. Die Stücke wogen hin und zurück. Triumph und Scheitern liegen in Tracks wie „The Final Cataclysm“ nah beieinander und spiegeln so den dynamischen Schlachtverlauf wider.

Besonders schön: Es gibt ein Main Theme, genannt „Bellum Infinitus“! Und das ist nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern zieht sich konsequent durch das gesamte Arrangement. So findet es sich zum Beispiel ausschnittsweise im Introvideo „The Final Act Begins“ wieder, dem ruhigeren „Risk, Relief and Victory“, in einer getragenen Version in „One Planet at a Time“ und abschließend im Track „The Future Battlefield“, das den 2006er E3-Trailer untermalte. Leser wissen, dass es dafür von mir direkt Applaus gibt, hält ein Leitmotiv eine Komposition doch erst zusammen und macht sie rund.

Während die Themes der Fraktionen („United Earth Federation“, “The Cybran Nation“, „The Aeon Illuminate“) angenehm divers und weniger militaristisch daherkommen, können auch die restlichen Kampftracks wie „The Winds of Change“, „Clash of the Champions“, „Massive Attack“ und das bereits erwähnte „Risk, Relief and Victory“ größtenteils überzeugen. Ein paar Atmostücke wie „Dead Grounds“, „Employed Strategy“, „Followers of the Way”, „A Cloudy Path” sowie „Enlightenment” senken den Durschnitt gleichsam wieder auf ein gutes Niveau.

Überraschend unkritisch bin ich auch, dass es Tracks in den OST geschafft haben, die in Cutscenes Anwendung fanden. Denn die erzählerische Komponente gibt den teils recht gleichförmigen Stücken Dynamik und ein My mehr Epos – oder zumindest einen klimaktischen Aufbau. Als eines von Soules Steckenpferden macht es einfach Spaß, wenn in Stücken wie „The Final Act Begins“ oder „The Future Battlefield“ der ruhige Aufbau auf etwas hinarbeitet, das sich mit voller Kraft entlädt und uns fürs geduldige Zuhören entlohnt. Das Endmovie „There Will Be Peace“ fällt dagegen etwas ab. Das Fazit bleibt jedoch eine klare Empfehlung!


Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Bellum InfinitusJeremy Soule55/5
02The Final Act BeginsJeremy Soule55/5
03An Old Idea Made NewJeremy Soule55/5
04United Earth FederationJeremy Soule44/5
05Risk, Relief and VictoryJeremy Soule55/5
06The Cybran NationJeremy Soule44/5
07Symbiont Legion RisingJeremy Soule33/5
08Dead GroundsJeremy Soule11/5
09Employed StrategyJeremy Soule22/5
10The Wings of ChangeJeremy Soule55/5
11One Planet at a TimeJeremy Soule55/5
12The Aeon IlluminateJeremy Soule44/5
13Followers of the WayJeremy Soule22/5
14Clash of the ChampionsJeremy Soule55/5
15A Cloudy PathJeremy Soule22/5
16EnlightenmentJeremy Soule22/5
17Massive AttackJeremy Soule44/5
18The Final CataclysmJeremy Soule55/5
19There Will Be PeaceJeremy Soule33/5
20The Future BattlefieldJeremy Soule55/5
21Build MusicJeremy Soule44/5
22Battle Music [Bonus]Jeremy Soule33/5
23The Tip of Our Spear [Bonus]Jeremy Soule44/5

Erscheinungsdatum: 2007
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeremy Soule
Trackzahl: 17

Forged Alliance

Mit Forged Alliance hielten nicht nur neue (Super-)Einheiten und Gebäude Einzug ins Fließband-Schlachtgetümmel, sondern auch die dezent overpowerte vierte Fraktion der außerirdischen Seraphim. Mit diversen Gameplayanpassungen und -Optimierungen, stellt das Addon für mich einen Pflichtkauf für Fans des Hauptspiels dar, auch wenn die Kampagne dieses Mal etwas weniger divers ausfällt. Statt unterschiedlicher Handlungen wird uns zu Missionsbeginn lediglich die Wahl gegeben, mit welcher der ursprünglichen Fraktionen wir spielen möchten – lame.

Auch der, erneut von Jeremy Soule komponierte, Score setzt die Tradition mit altbekannten Stärken fort und baut auf eine Mischung aus Schlachtenepos und belangloser Ambientberieselung. Während gerade Letztere kaum zu Begeisterungsstürmen verführt, ist sie aufgrund des Spielkonzeptes ohnehin zu vernachlässigen. Schließlich wird sie doch bei der kleinsten Auseinandersetzung durch die viel spannenderen Kampftracks wie „Rhiza’s Offensive“ oder „Seraphim Unleashed“ abgelöst.

Eine geringfügige Evolution erlaubt sich der Komponist derweil durch die Integration von Rockelementen, die in Form von E-Gitarren Stücken wie „Supreme Commander Reprise“ oder „Cybran Razors“ Headbang-Momentum verpassen. Die funktionieren zwar auch in den angehängten Versionen ohne Saiteninstrument gut, mir gefällt‘s mit dem extra ‚Spice‘ ein kleines Bisschen besser und erinnert zudem an die Arbeit von Soules Bruder Julian für Star Trek: New Worlds. Generell kann diese Innovation allerdings nicht über den geringeren Umfang und Begeisterungsfaktor hinwegtäuschen, den der Forged Alliance-OST meiner Meinung nach belastet. Schlecht ist er darum nicht, steht jedoch etwas im Schatten des fantastischen Hauptspiels.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Visitors from the Quantum RealmJeremy Soule33/5
02Colonial Defense CoalitionJeremy Soule44/5
03The Art of WarJeremy Soule55/5
04Rise of the SeraphimJeremy Soule33/5
05Revenge Is a Dish Best Served ColdJeremy Soule33/5
06Supreme Commander RepriseJeremy Soule55/5
07Brackman's StrategyJeremy Soule22/5
08Cybran RazorsJeremy Soule55/5
09Aeon AggressorsJeremy Soule33/5
10Rhiza's OffensiveJeremy Soule55/5
11Seth-Iavow's Inner SanctumJeremy Soule11/5
12An Approaching DarknessJeremy Soule22/5
13Seraphim UnleashedJeremy Soule33/5
14The Princess Seals the DealJeremy Soule33/5
15An Old Friend ReturnsJeremy Soule33/5
16Supreme Commander Reprise [Withouth Guitar]Jeremy Soule44/5
17Cybran Razors [Withouth Guitar]Jeremy Soule44/5

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