10

Grand Theft Auto 3

Komponist(en): Craig Conner; Stuart Ross
5-Sterne-Tracks: 1

Gemeine Überleitung, passen tut sie trotzdem. Mit seinen zehn Radiosendern landet dieses Füllhorn zeitgenössischer Banger bei mir auf Platz 10. Wie für GTA üblich ist hier für jede Geschmacksrichtung etwas dabei, auch wenn ich persönlich mit den späteren Ablegern eher etwas anfangen kann.

Trotzdem bietet Grand Theft Auto 3 mit fiktiven Sendern wie Flashback 95.6 und den darauf laufenden Songs „She’s on Fire“ (Amy Holland) oder meinem Favoriten, „Shake It Up“ von Elizabeth Daily, etwas für mich. Für andere mag hier mehr drin sein, bei mir reicht’s derweil ‚nur‘ für den Einstieg in die Topliste.

9

Independence War 2: Edge of Chaos

Komponist(en): Christopher Mann
5-Sterne-Tracks: 1

Es tauchte in meiner Top 50 Kampftracks auf, natürlich taucht es jetzt auch hier auf: Edge of Chaos. Mit seinem „A2 Theme“ hat es mich damals nachhaltig beeindruckt, dabei ist der Track nur die Speerspitze eines guten bis sehr guten Soundtracks für eine nicht minder solide Weltraumsimulation. Wer mehr zu dem Score erfahren möchte, kann sich gerne die dazugehörige Review anschauen.

8

Battle Realms

Komponist(en): Matt Holle
5-Sterne-Tracks: 1

Obwohl ich eingangs gesagt habe, dass es meistens eher die Spiele in meine Toplisten schaffen, die ich kenne, gebühren die nächsten beiden Plätzen Games, die ich nie angefasst habe. Den Anfang macht Battle Realms, ein Strategiespiel, das ich in Tests gesehen hatte und immer unbedingt spielen wollte, aber irgendwie nie die Gelegenheit dazu bekam. Investigativ wie ich bin, habe ich mir dann zumindest den Soundtrack angeschaut und war positiv überrascht:

Komponisten Matt Holle, der das Projekt nach dem Weggang von Kevin Manthei übernahm, verpasste der asiatischen angehauchten Fantasykloperei adäquates Fernostfeeling, das stellenweise wie ein entsättigter Shogun-Ableger der Total War-Reihe wirkt. Was auf den ersten Blick eher nach Abturn klingt, ist tatsächlich ein Segen: Wo andere Alben uns die Ohren wegballern, übt sich Battle Realms in Zurückhaltung. Die Stücke sind treibend, ohne dass wir uns in den Wogen verlieren, das Zusammenspiel aus Percussions und Streichern funktioniert wunderbar.

7

Final Fantasy X

Komponist(en): Nobuo Uematsu; Masashi Hamauzu; Junya Nakano
5-Sterne-Tracks: 2

Etwas, was dagegen viele andere super finden, ist die Final Fantasy-Reihe. Wie ich nicht müde werde zu betonen, habe ich nie einen Teil dieses altehrwürdigen und überhaupt nicht finalen Franchises gespielt, finde seine Musik, wie die meisten anderen auch, dagegen absolut spitze.

Warum dann nur Platz 7? Nun, mit Ausnahme von Final Fantasy XV schafft es kein Teil, mich mit mehr als zwei Tracks zu begeistern. Wie eingangs erwähnt ändert sich das vermutlich, wenn ich mir die Alben nochmal in Ruhe und mit Verstand durchhöre, allerdings bildet die Liste den aktuellen Wertungsspiegel ab und dieser besagt, dass mich bei Final Fantasy X eigentlich nur das Erwartbare abholt:

„To Zanarkand“ ist eines dieser musikalischen Meisterwerke, die sich über die popkulturellen Grenzen der Videospielwelt hinaus in den Zeitgeist fräsen konnten. Komponist Nobuo Uematsu schafft es, mit einer simplen Notenfolge am Klavier zu berühren und uns wehmütig an Geschehnisse denken zu lassen, die wir Nichtspieler gar nicht erlebt haben. Der Track ist bewegend wie kitschig, sei es als leise Weise auf dem Klavier oder in seiner Orchester-Form im „Ending Theme“. Somit schafft es dieses Stück im Alleingang, den Score auf Platz 7. zu hieven.

Platz 6-4

6

Stronghold

Komponist(en): Robert L. Euvino
5-Sterne-Tracks: 2

Hieven ist ein gutes wie selten verwendetes Stichwort, denn wo musste viel gehievt werden? Klar, beim Burgenbau! Und den gibt’s in kaum einem anderen Spiel so schön umgesetzt wie bei Stronghold. 2001 erschien der erste Teil der Reihe und spielte sich mit seinem tollen Gameplay in die Herzen der Gamerschaft. Begleitet wurde die Mittelalterfantasie von einem hervorragenden Score, den ich in meiner dazugehörigen Review schon ausführlich lobte.

Robert L. Euvino erzeugt durch (vermeintlich) authentische Klänge ein Burghof-Feeling, das seinesgleichen sucht. Dadurch haben sich Melodien aus Stücken wie „Castle Jam“ / „Two Mandolins“, „Matt’s Jig“ oder „Under an Old Tree“ nicht nur in meinen Hirnwindungen festgesetzt, sondern direkt in das kollektive Gedächtnis der Spielergemeinde gebrannt. Gleichsam zeigt „Stix & Stones Medley“, wie fies und brutal die Zeit von edlen Recken und holden Maiden sein konnte. Ein gelungener Einstieg in eine leider würdelos zu Ende gegangene Reihe und ein solider Platz 6.

5

Empire Earth

Komponist(en): Ed Lima; Scott Haraldsen; Steve Maitland
5-Sterne-Tracks: 3

Dasselbe Schicksal ereilte auch die Empire Earth-Reihe, die einst als Konkurrenz zu Age of Empires angetreten war und dann sehr schnell selbst Teil der Vergangenheit wurde. Der Serienbegründer bot für mich zu Beginn des Jahrhunderts alles, was ich mir wünschen konnte: Echtzeitstrategie von der Urzeit bis zum Zukunftssetting, verschiedene historische Kampagnen und einen Soundtrack, der irgendwie geil war.

Irgendwie trifft es ganz gut, denn der Score schwankt zwischen Tonlagen, mit denen man rechnen würde und jenen, die zunächst nicht zu passen scheinen: Das Main Theme „Empire Earth“ ist grandios, bombastisch und erschlägt uns dank Männerchor mit imperialem Pathos. „Time“ ist treibend, spielt sich mal in den Vordergrund, rumort dann wieder im Hintergrund. Und „Shadows“ ist musikgewordenes An- und Abschwellen, dessen Trommler uns kurz anpeitschen, bevor es sich jäh wieder in die Schatten zurückzieht. Mir gefällt dieser Mix, es spricht jedoch viel Verklärung aus diesen Zeilen. Egal, es reicht für die Liste!

4

Star Trek: Armada II

Komponist(en): Danny Pelfrey
5-Sterne-Tracks: 3

Der Vorgänger hatte es mangels Nostalgiebonus nicht in die Liste vom Vorjahr geschafft, aber mit Armada II kommt die Serie doch noch ins wohlverdiente Rampenlicht. Mit einer Quote von 3/10 Toptracks ist die Platzierung derweil kaum überraschend, auch wenn ich hier ganz deutliche Spuren von Rosa durch meine Brille erkennen kann. Ich liebe einfach diese Musik, weil ich das dazugehörige Spiel damals so geliebt habe. Ich meine: Star Trek als Strategiespiel? Flotten kommandieren, Planeten kolonialisieren und eine Kampagne mit den Originalsprechern erleben? Hallo?

Nein, Armada war rückblickend nie der Meilenstein, den ich für mich daraus gemacht habe. Der Musik kann man indes meiner Meinung nach getrost ohne Spielerfahrung lauschen, obgleich es helfen mag, wenn man Trekkie ist. So kann man die Charakteristika der unterschiedlichen Fraktionen viel besser wertschätzen, die von Komponist Danny Pelfrey herausgearbeitet wurden:

Die „Federation“-Tracks klingen so, wie wir uns das von den unverbesserlichen Universumsverbesserern vorstellen, während die Stücke für die kriegerischen Klingonen wilder und verschlagener wirken. Pelfrey sollte später auf diesen Erfahrungen in seinen Arbeiten an Bridge Commander und Starfleet Command III aufbauen, aber vielleicht greife ich da auch schon ein paar zukünftigen Reviews oder sogar Toplisten vorweg. Belassen wir’s also erst mit einer dicken Empfehlung meinerseits und kommen zu den Medaillengewinnern auf den Plätzen 3 bis 1.

Platz 3-1

3

Harry Potter und der Stein der Weisen

Komponist(en): Jeremy Soule
5-Sterne-Tracks: 3

Ausführliche Review? Check. Nostalgieverklärtes Über-den-Klee-Loben? Check. Unnötig ausführliche Positionierung gegenüber dem kontroversen Komponisten? Check. Was mehr kann ich also schreiben? Eigentlich nichts, außer dass dieser Score einen großen Teil meiner Kindheit und der von vielen Millennials ausmacht und sich in unsere Herzen gespielt hat.

Es geht viel weniger um die Qualität der Komposition, denn wenn man das Spiel wegnimmt, könnte die Musik zu einem x-beliebigen Adventure Game Marke Banjo-Kazooie oder Pajama Sam passen. Tatsächlich symbolisiert sie für mich die Kindheitstage, die Leichtigkeit vieler Games und das sorglose In-den-Tag-Daddeln. Deshalb zaubern mir die Klänge heute immer noch ein Lächeln ins Gesicht, und das ist mir definitiv ein 3. Platz auf dieser Liste wert.

2

Commandos 2: Men of Courage

Komponist(en): Mateo Pascual
5-Sterne-Tracks: 5

Ui, da ist aber kurz der versonnene Träumer-Mattis zutage getreten. Gut, dass uns Commandos 2: Men of Courage direkt wieder zurück in die Realität schleift und uns in knackigen Schleichmissionen auf von Nazis besetzten Karten wirft. Das zeitlose Puzzlegameplay faszinierte mich damals wie heute und auch wenn das HD-Remake als bugverseucht gilt, juckt es mich doch immer mal wieder in den Fingern, den Klassiker noch einmal anzupacken.

Seinen Teil zur Faszination trägt für mich derweil der Soundtrack von Mateo Pascual bei. Fünfmal zog ich die fünf Sterne, was bei Stücken wie „Road to War: Deployment“ bzw. dessen schnelleren Variation „Sinking Shinano“ oder „A Storm Is Coming“ nicht verwundert. Sie alle spielen mit dem großartigen Hauptmotiv, das die Spannung gen Ultimo presst und jede Mission zum taktischen Tanz werden lässt. Ein absolut verdienter zweiter Platz, der Platz 1 jedoch nicht im Ansatz das Wasser reichen kann. Jetzt also die Numero Uno:

1

Die Siedler IV

Komponist(en): Haiko Ruttmann
5-Sterne-Tracks: 12

Mit einem Release 2001 war es eigentlich schon klar, dass Die Siedler IV das Rennen um den ersten Platz machen würde. Dafür braucht es noch nicht einmal die Erweiterung Die Trojaner und das Elixier der Macht, die erst ein Jahr später erschien. Nein, mit zwölfmal 5 Sternen erklimmt meine Kindheit in Musikform das Podest dieser Topliste und darf sich als bester Soundtrack dieses Jahres feiern lassen.

Die Wiesos, Weshalbs und Warums habe ich alle schon in der dazugehörigen Review erklärt und empfehle dringend, sie mal durchzulesen. Für alle Lesemuffel, die bis hierhin durchgehalten haben, trotzdem in aller Kürze: Der Soundtrack ist wunderschön, aufgeteilt auf die drei spielbaren Fraktionen der Römer, Maya und Wikinger plus zwei Tracks zum antagonistischen ‚dunklen Volk’, die allesamt mit eigenem Stil und Klangwelt daherkommen.

Während die nordischen Bartträger akustisch fast schon lieblich im Frieden und stürmisch im Kampf wirken, dominieren bei den Maya Panflöten und Kastagnetten. Die Römer künden hingegen von imperialem Herrschaftsanspruch, ohne auf kulturelle Schönheit verzichten zu müssen. Hier gibt es kein Gut oder Böse, keinen Gewinner und keinen Verlierer. Alle drei Fraktionen harmonieren miteinander und die Musik tut es ihnen gleich. Wer noch nie hereingehört hat, sollte dies unbedingt nachholen; es ist ein Genuss für Gehör und Geist und mein absoluter Liebling aus dem Jahr 2001.