-
Diablo
Wer hier mal wieder eine ausschweifende Review zu diesem Spieleklassiker erwartet, den muss ich im Falle der Diablo-Reihe leider enttäuschen. Denn: Ich habe sie nie gespielt. Also nie richtig. Tatsächlich ist mein einziger Berührungspunkt mit dem Hack-and-Slay-Urgestein der zweite Teil, den ich bei meinem Kumpel Paul im Koop gezockt habe. ‚Gezockt‘ bedeutete in dem Fall, dass der überforderte Mattis hinter einem sich andauernd in einen Bären verwandelnden Druiden herrannte, kein Loot bekam, da er nicht wusste, wie man Gegenstände aufhebt und die ganze Zeit aus dem Stockwerk über ihm angemault wurde, warum er denn so langsam sei.
-
SpellForce: The Order of Dawn
Auch wenn es sich bei dem Begriff ‚Spellforce‘ um einen Neologismus handelt, den das deutsche Studio Phenomic Game Development für seine gleichnamige Videospielreihe erschaffen hat, ließe er sich auf zwei Arten übersetzen: Zauberstärke und Buchstabierkraft. Und während die letztere Version eigentlich ein geiler Begriff wäre, um das Können von Teilnehmern eines Rechtschreibwettbewerbs zu beziffern, ging es den Entwicklern wohl vorrangig um die magische Deutung.
-
Wolfenstein: The New Order
Wie so häufig bin ich etwas zu spät zur Party. 2014 ist Wolfenstein: The New Order schon erschienen und wurde damals von vielen als Überraschungshit gefeiert. Warum habe ich das Spiel also verpasst? Nun, dieses Mal habe ich sogar eine überzeugende Begründung für meine Verspätung. Wolfenstein: The New Order kam damals in Deutschland in geschnittener Fassung auf den Markt. Aber nicht nur wegen des durchaus vorhandenen Gewaltgrads, sondern wegen seiner Inhalte. Aufgrund des § 86a StGb, der die Darstellung von verfassungsfeindlichen Symbolen und Organisationen verbietet, erschien in diesen Landen eine Version, aus der alle Hinweise auf den Nationalsozialismus entfernt worden waren. Aus den Nazis wurde das Regime, Symbole wurden ausgetauscht.…
-
Celeste
Ihr kennt vermutlich alle diese Artsy-Fartsy-Spiele à la Flower, Journey oder Gris, also die mit einer simplen Prämisse und seichtem Gameplay, bei dem das Erlebnis im Vordergrund steht. Genau so ein Spiel ist Celeste nicht, auch wenn es zunächst optisch, wie auch inhaltlich den Anschein erweckt. Pixellook? Check. Eine zerrissene Protagonistin auf der Suche nach sich selbst? Check. Teils sphärischer Soundtrack? Sowas von Check. Aber dann kommen eben noch Plattform-Action mit bockschweren Hüpfpassagen, Timetrials und ein höhnisch spottender Todescounter dazu. Das Ergebnis ist ein Spielerlebnis wie Super Meat Boy gepaart mit der Story eines Child of Light, zu gleichen Teilen nervenaufreibend wie entspannend. Eine kuriose Mischung, die sich auch in…
-
Remember Me
Remember Me ist ironischerweise ein Spiel, an das sich heute vermutlich nur noch die erinnern, die es gespielt haben. Was mein Wissen über das Game aus dem Jahr 2013 anbelangt, so beschränkt es sich darauf, dass es überraschenderweise irgendetwas mit Erinnerungen zu tun hat, einer Protagonistin, die eine böse Firma zu Fall bringen will und ein Kampfsystem, in dem Kombos frei zusammengebastelt werden können. Dieser grobe Umriss stellt aber nicht meine für gewöhnlich gewollt verkürzte Inhaltsangabe dar, um schnell in den Soundtrack-Part zu springen, sondern ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass ich Remember Me verpasst habe. Leider muss man sagen, gilt es doch als Kritikerliebling.
-
Shadow Tactics: Blades of the Shogun
Heute erzähle ich euch die Geschichte eines jungen, gutaussehenden und äußert bescheidenen Schreiberlings, der auf der Suche nach neuen, kreativen Artikelformen in die Klischeekiste des Erzählens griff und sich für die Märchenform entschied. Das Thema seines neusten Reviews sollte Shadow Tactics: Blades of the Shogun werden, ein Spiel, das bereits 2016 das Licht der Veröffentlichung erblickt hatte. Der Schreiberling war immer etwas spät dran mit seinen Rezensionen, weil er zu knauserig war, um Entwickler für ihre Arbeit vollständig zu entlohnen und ohnehin nicht davon ausging, dass irgendjemand seine Werke lesen würde. Doch dieses eine Mal war es anders. Denn ein guter Geist hatte ihm schon früh von besagtem, kleinen Meisterwerk…
-
Thronebreaker: The Witcher Tales
„Gwent“, das Kartenspiel, das seinen Ursprung als Minigame in The Witcher 3 hat, war für mich eines der zahlreichen Highlights dieses Meisterwerks, die Multiplayer-Auskopplung Gwent: The Witcher Card Game von 2016 hingegen nur ein Symptom des Sammelkartenspiel-Hypes, der irgendwann 2015 begann und eine Vielzahl von mittelguten bis schlechten Spiele hervorbrachte. Selbige versuchten durch die Bank, vom Konjunkturhoch des Genres und den Spielerzahlen des Platzhirschs Hearthstone zu profitieren. Da ich zu dem Veröffentlichungszeitpunkt der Witcher-Variante noch viel Zeit mit Blizzards Grindingmühle verbrachte, fasste ich das Spiel trotz Free-to-play-Model erst gar nicht an. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich viel später erst auf Thronebreaker: The Witcher Tales stieß – die…
-
Darksiders III
Mit Darksiders III konnte ich kürzlich ein Spiel von meiner Bucketliste streichen, auf das ich mich bei der Ankündigung sehr gefreut hatte, um dann relativ schnell enthypet zu werden. Kampfsystem eher wie Dark Souls, keine Open World wie bei Teil 2 und eine mäßig sympathische Protagonistin waren alles Indikatoren, warum ich mit diesem Spiel weniger Spaß haben würde. Warum mir Darksiders III trotzdem ein paar schöne Stunden bescheren konnte und was das Fehlen von liebgewonnenen Features damit zu tun hatte, erzähle ich jetzt.
-
Dark Messiah of Might and Magic
Von kaum einem anderen Game habe ich so viel geschwärmt wie von Dark Messiah of Might and Magic. Rückblickend betrachtet vielleicht etwas zu viel? Es ist ein gutes Spiel, keine Frage, aber verdient es meine Lobhudeleien? Ich versuche mich an einem neutraleren Rückblick, heute, 13 Jahre nach dem ursprünglichen Release. Um nicht repetitiv zu werden, verlinke ich unten mal die Folge WohnGameinschaft, einem Uniprojekt, in dem wir versucht haben, dummdreist GameTwo zu kopieren – oder, um es korrekter auszudrücken, uns davon haben inspirieren lassen. In der Folge erzähle ich vom Singleplayer und der Story des Spiels - und lasse dafür sogar die Hüllen fallen! Also wenn das nicht Teaser genug…
-
Borderlands 2
Der Lootshooter ist unbestritten ein großartiger Vertreter seiner Zunft. Hier wird die Sammelsucht nach besserem Equipment zur Perfektion getrieben. Gerade im Koop macht das Wetteifern nach den höchstens Schadenzahlen Laune. Das Ballern geht gut von der Hand, die Welt ist herrlich abgedreht und besonders die Charaktere machen die Story recht unterhaltsam. Bei denen sticht neben Oberfiesling Handsome Jacko auch die Sprengstoffspezialistin Tiny Tina hervor. Die ist zwar noch ein Kind, hat aber bereits viel Scheiße erlebt und den fiesen Banditen auf explosive Weise den Kampf angesagt. Wegen der super Vertonung (zumindest im Original), kommen auch die ernsteren Passagen gut zur Geltung, und ein ums andere Mal hatte ich schon einen…