Sanctum 2
Sanctum 2
01.08.2025
Alter Glanz
Auf dieser Webseite beleuchte ich das ganze Spektrum der Videospiele: vom kleinen Erstling zur AAAA-Fortsetzung, von alteingesessenen Profis zu absoluten Anfängern. Die Bandbreite ist riesig und trotzdem gibt es manche Sachen, die gleichbleiben. So beispielsweise, dass ein Nachfolger häufig besser ist als der Vorgänger. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und es gibt durchaus Fälle, in denen die Magie der Initialzündung nicht eingefangen werden konnte oder die späteren Releases von gemischter Qualität sind.
Der Ego-Shooter/Tower-Defense-Hybrid Sanctum 2 gehört glücklicherweise zur Regel und kann als Fortsetzung im Schnitt deutlich bessere Wertungen von Fachpresse und Spielerschaft vorweisen. Warum genau es seinem zwei Jahre älteren Vorgänger überlegen sein soll, ist für mich mit Blick auf die Screenshots und Trailer nicht ersichtlich. Ja, es sieht dezent besser aus, aber ob das auch für ein besseres Spiel taugt? Die Leute sagen: „Jop“.
Gut, genug davon. Weiter geht’s (wenig überraschend) mit dem Soundtrack. Mit 30 Tracks kommt der OST im Vergleich zum ersten Sanctum deutlich umfangreicher daher. Über die 1,5 Stunden Spielzeit bekommen wir grundsätzlich das Gleiche aufgetischt, das uns schon Gustaf Tivander alias Gstfs im Vorgänger servierte. In Sanctum 2 war jedoch der schwedische Electro-Komponist Leonard Hummer am Werk. Dies stellt auch seinen einzigen Ausflug in die Gaming-Welt dar. Heute ist er primär mit Electro/Ambient-Kompositionen auf Soundcloud unterwegs, die Musik scheint also für ihn eher ein Hobby darzustellen.
Das ist eigentlich schade, denn auch wenn das Album im Großen und Ganzen den Electro-/Low-Fi-Trend des ersten Teils fortsetzt, ist genau diese Fortführung die Stärke des Albums. So klingt Skye’s Theme als Variation des ursprünglichen Themas in dieser Version peppiger und gleichzeitig berührender, während die LOEK III-Tracks nahtlos an die Qualität vom ersten Teil anschließen. Manche Stücke wie Time and Time Again oder The Core Guardians dagegen finden durch ihren repetitiven Charakter Einlass in die Gehörgänge.
Generell erfindet Hummer das Rad nicht neu, aber dreht es erfolgreich weiter. Für mich als Nichtspieler von Sanctum 2 mit überschaubarer Electro-Faszination ist in dem Album im Vergleich zu anderen Videospiel-Scores wenig, was mich umhaut. Gleichzeitig begeht der Score jedoch keine grundsätzlichen Schnitzer. Das spiegelt auch das Meinungsbild der Produktseite auf Steam wider, wo der OST auf ‚größtenteils positiv‘ steht: „Wenn dir der Soundtrack des Spiels gefällt, dann kauf das [Album]“ (Altrixia). „Gut“ (Mirror System X). „Ein paar der besten Atmo-Tracks, die ich je gehört habe (falls du es noch nicht getan haben solltes, hör dir BITTE ein paar der Songs an“ (iCameHereForTheMusic).
Negative Kommentare gibt es indes primär dafür, dass die Musik der Erweiterung fehlt oder man die Files nicht findet. Ich möchte diese Review jedoch mit der goldenen Mitte beenden, die wrygrass 2016 in seiner/ihrer Review ganz treffend beschreibt. Deshalb überlasse ich ihm bzw. ihr das Fazit: „Ich gebe dem Soundtrack eine 3.5/5. Ganz okay…schätze ich.“





