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Quake

Erscheinungsdatum: 1996
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Trent Reznor; Nine Inch Nails
Trackzahl: 10


Erschütternd belanglos

Hier gehts zur Music-Review von
Scourge of Armagon (1997) | Dissolution of Eternity (1997).

Quake aus dem Hause id Software gilt gemeinhin als Geburtsstunde des modernen 3-D-Egoshooters und für manche sogar als eines der besten Spiele aller Zeiten. Nicht nur machte es das Genre des Multiplayer-Deathmatches salonfähig, sondern ließ uns als geistiger Erbe von DOOM, Wolfenstein und Co auf allerlei Monster und Gothik-Wesen ballern – sofern man nicht gerade in Deutschland spielen wollte, denn hier war das Game zeitweise indiziert.

Klammert man diese logistische Hürde aus, war es bei mir das Releasedatum von 1996, also vier Jahre nach meiner Geburt, weshalb ich keine Berührungspunkte mit Quake hatte. Ich wollte es mir dennoch nicht nehmen lassen, zumindest in den OST reinzuhören, denn der stammt von niemand geringerem als Trent Reznor, dem Sänger der Band Nine Inch Nails. Wer nun auf Industrial-Rock-Gold in dem zehn Tracks langen Score hofft, wird enttäuscht.

Scheinbar wurden ab der Hälfte der Aufnahme des an DOOM erinnernden Theme „Quake“ die Mikros der Instrumente abgeschaltet. Das Ergebnis sind neun repetitive Dark-Ambient-Stücke, die mit rhythmisch maschinellem Wummern Steampunk-Atmosphäre à la Thief erzeugen. Wirklich spannend ist das nicht und taugt höchstens zur Untermalung von Maschinenraum-Footage oder der nächsten Sonografie. Wer also nicht gerade unter Deck zur Ultraschalluntersuchung auf einem Kreuzfahrtschiff geladen wurde, kann diese Experience hier nachholen … oder es auch sehr gerne lassen.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01QuakeTrent Reznor; Nine Inch Nails33/5
02AftermathTrent Reznor; Nine Inch Nails22/5
03The Hall of SoulsTrent Reznor; Nine Inch Nails22/5
04It Is RapedTrent Reznor; Nine Inch Nails11/5
05Parallel DimensionsTrent Reznor; Nine Inch Nails22/5
06LifeTrent Reznor; Nine Inch Nails11/5
07DamnationTrent Reznor; Nine Inch Nails11/5
08FocusTrent Reznor; Nine Inch Nails22/5
09FallingTrent Reznor; Nine Inch Nails11/5
10The ReactionTrent Reznor; Nine Inch Nails22/5

Erscheinungsdatum: 1997
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeehun Hwang
Trackzahl: 8

Scourge of Armagon

Um es mit den unsterblichen Worten von Professor Hubert J. Farnsworth zu sagen: ‚Good news everyone!‘ Grund dafür ist die Tatsache, dass die Musik der beiden Missionserweiterungen Scourge of Armagon und Dissolution of Eternity nicht wie beim Hauptspiel von Musiker Trent Reznor stammt, sondern dem koreanischen Komponisten Jeehun Hwang. Der produziert dankenswerterweise etwas, das sich durchaus als Videospielmusik klassifizieren lässt – das ist schon mal ein Fortschritt.

Leider muss man es bei dieser Meldung auf der Haben-Seite belassen, denn die acht Tracks des OSTs (die laut Fan-Wiki übrigens offiziell titellos sind, teilweise jedoch mit Namen im Äther schwirren) kommen kaum über ein müdes ‚nett‘ hinaus. Zumindest ist das mein Fazit, nachdem ich mir die Stücke von 1997 angehört habe.

Für eine uninspirierte Ballerorgie von damals taugt der Mix aus Rock Marke C&C („Pandemonium“ „Back Into Action“, „Approaching Scourge“), Orchesteranleihen („Twisted Reality“) und Thriller („Abandon Hope“, „Demise of the Fiends“, „Cathedral of Blasphemy“) schon. Allerdings wirken Stücke wie „Hell Fortress“ oder der Anfang von „Approaching Scourge“ eher einem Fantasy-Game der Might & Magic oder Soul Reaver-Reihe entliehen. Passt für mich nicht ganz zusammen, eine Verbesserung im Vergleich zum Ambient-Mix des Hauptspiels bleibt es allemal.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01PandemoniumJeehun Hwang33/5
02Abandon HopeJeehun Hwang22/5
03Back Into ActionJeehun Hwang33/5
04Twisted RealityJeehun Hwang33/5
05Demise of the FiendsJeehun Hwang33/5
06Hell FortressJeehun Hwang33/5
07Approaching ScourgeJeehun Hwang33/5
08Cathedral of BlasphemyJeehun Hwang33/5

Erscheinungsdatum: 1997
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeehun Hwang
Trackzahl: 8

Dissolution of Eternity

Gleicher Komponist, gleiches Spiel … also gleiches Hauptspiel. Eine andere Erweiterung ist Dissolution of Eternity schon und wurde, wie bereits Scourge of Armagon, ebenfalls nicht von id Software, sondern einem anderen Entwickler programmiert. Während das erste Addon von Hipnotic Interactive (Star Trek: Elite Force II, Legacy of Kain: Defiance) stammt, wurde die zweite Erweiterung von Rogue Entertainment (Strife, American McGee’s Alice) entwickelt.

Bei beiden gleich war dagegen Jeehun Hwang für die Musik verantwortlich. Dieser setzt seinen Style aus dem vorherigen Missionspack nahtlos fort, musikalische Überraschungen bleiben ebenso aus wie Totalausfälle. Der ebenfalls aus acht Tracks bestehende Score bleibt seinem Mantra der Mittelmäßigkeit treu und schwimmt fröhlich im Fahrtwasser der Assoziationen an andere, bessere Soundtracks. Ein bisschen besser gefällt er mir durch „Tempus Fugit“ schon, das wars dann aber auch schon.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Dissolution of EternityJeehun Hwang33/5
02Gateway to EternityJeehun Hwang33/5
03Blood SacrificeJeehun Hwang33/5
04Into Hell's FortressJeehun Hwang33/5
05Tempus FugitJeehun Hwang44/5
06Tower of WrathJeehun Hwang33/5
07OverlordJeehun Hwang33/5
08Elemental FuryJeehun Hwang33/5

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