Company of Heroes
Erscheinungsdatum: 2006
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeremy Soule, Inon Zur, Ian Livingstone
Trackzahl: 61
Drei Komponisten, zwei Soundtracks, ein Gefühl
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Opposing Fronts (2007) | Tales of Valor (2009) | Eastern Front (2017).
Gut 14 Jahre ist es nun schon her, dass Publisher THQ Company of Heroes vom Entwickler Relic Entertainment auf den Markt brachte. Und bis zum heutigen Tage verfolgt mich dieses Spiel. Zum einen, weil es eines der besten, wenn nicht sogar das beste Echtzeitstrategiespiel darstellt, das mir je in die Wichsgriffel gefallen ist. Was es meiner Meinung nach in Sachen strategischem Tiefgang und Spielmechaniken hinter anderen großen Marken zurückfallen lässt – einer der Gründe, warum ich es nie im online gezockt habe – macht es mit seiner dichten Atmosphäre wieder wett.
Kaum ein anderes Strategiespiel, das ich gespielt habe, hat Gefechte so nah, so echt darstellen können. Jedes Aufeinandertreffen von Einheiten ist spannungsgeladen. Wo wir bei Command & Conquer 3: Tiberium Wars unsere Infanteriesquads unbekümmert ins Maschinengewehrfeuer schicken oder bei Supreme Commander sogar im wahrsten Sinne Truppen am laufenden Band gegen die Gegner schmeißen, zwingt uns Company of Heroes in die Mikroebene, indem es schlaues Taktieren fordert: Wo greife ich am geschicktesten an, welche Position ist strategisch wichtig und bietet meinen Squads und Panzern auch genügend Deckung? Wie setze ich die spärlichen Ressourcen ein? Welche Einheit fehlt meinen Streitkräften?
Unterstützt wird dieses Mittendrin-Gefühl auch durch das fantastische Sounddesign. Panzerschüsse klingen überzeugend wuchtig, das (zumindest im Englischen) tolle Voice-Acting bringt die Funksprüche unserer Jungs super zur Geltung – auf Distanz sogar stilsicher mit Verbindungsrauschen. Und wenn das feindliche Maschinengewehr Salve um Salve ins Feld verballert, kann man schon nachvollziehen, warum unsere Jungs gerade die Marschanweisung ignorieren und stattdessen lieber mit dem Gesicht den Schlamm erkunden. Unterstützt wird der Weltkriegs-Wumms von einem schönen Soundtrack, den – und damit schließt sich der Kreis – ich auch heute noch gerne höre.
Der OST für Company of Heroes wurde in zwei Alben veröffentlicht: Das für mich bessere weil actiongeladene Songs from the Front mit 36 Tracks sowie das häufig zu ruhige All Heroes Rise mit 25. Weil beide aber zum gleichen Spiel gehören und keine Songs zweimal auftauchen, behandle ich beide Scores in dieser Review wie einen zusammenhängenden OST – Puristen mögen es mir verzeihen. Gut, da das jetzt geklärt ist, kommen wir zu den Verursachern.
Für den Score haben sich gleich drei Schwergewichte zusammengetan: Ian Livingstone, Inon Zur und Jeremy Soule. Die Namen sollten Besuchern dieses Blogs bekannt vorkommen, sind doch zumindest zwei der Genannten in meinen Augen echte Könner. Aber auch ‚Newcomer‘ Ian Livingstone zeigt seine Qualitäten und kommt im Schnitt trägt sogar den Siegerpokal nach Hause. Denn für eine objektiv subjektive Bewertung habe ich spaßeshalber die durchschnittliche Track-Bewertungen der Künstler errechnet. Demnach kommen Zur (10 Tracks) und Soule (26 Tracks) jeweils auf eine durchschnittliche Bewertung von 2,5 Sternen, Livingstone (25 Tracks) räumt dagegen mit im Schnitt 3,92 Sternen richtig ab. Aber Zahlen alleine sagen ja ohne Begründung nichts aus. Kommen wir nun also zur eigentlichen Review.
Kurze Erinnerung: Wir befinden uns im 2. Weltkrieg und spielen einen Großteil der Kampagne auf Seiten der Alliierten, überwiegend der Amerikaner. So ist es wenig verwunderlich, dass schon ab dem ersten Track die musikalische Verwandtschaft zu Filmen und Serien wie Saving Privat Ryan oder Band of Brothers ersichtlich wird. Track 1, Sunrise on the Battlefield von Soule, weckt zunächst Erinnerungen an die Arbeiten seines Bruders Julian Soule für Star Trek: New Worlds. Mit einer Kombination aus Streichern und Bläsern wird eine Form von Erdung erzeugen, das geistige Bild einer morgendlichen Landschaft formt sich. Nach knapp einer halben Minute erheben wir uns dann in bester Elder Scrolls-Manier mit helleren Klängen über das Geschehen, blicken hinaus in die Weiten, die Geschichte kann beginnen.
Bleiben wir an dieser Stelle doch mal bei Soule. Sein wiedererkennbarer Stil und die damit verbundene Ähnlichkeit zu anderen Scores lässt sich in diesem OST häufig finden. Ein ums andere Mal fühlt es sich an, als würde man Bekanntes mit Weltkriegs-Twist zu Ohren bekommen. Ruthless Tactic mit seinen marschigen Rhythmen gleicht Supreme Commander, Clash of Swords und Skirmish in the Woods The Elder Scrolls IV: Oblivion. Das kann nerven, mir gefällts. Abseits davon gibt’s leider nur viel Ambient-Kram, der ingame funktioniert, aber nicht außerhalb davon. Wie zur Versöhnung steuert er aber auch mit dem namenlosen Track Untitled das akustische Highlight des Scores bei.
Für die Recherche dieser Review bin ich über die englischsprachige Soundtrack-Seite VGMO gestolpert, die ebenfalls Reviews verfasst. Glücklicherweise stimmt meine Einschätzung diesbezüglich mit der von Emily McMillan überein, weshalb ich ihr an dieser Stelle die fachliche Beschreibung überlasse:
Soule schließt diesen Soundtrack [Songs from the Front] mit dem phantasievoll benannten Untitled ab, das ähnlich wie der Anfang klingt – hell, komplex und emotional. Es beginnt mit einem Streichermuster, das sich schließlich zu einer Gegenmelodie entwickelt, die von einem Horn untermalt wird, das kurz darauf einsetzt und ein wunderschönes Thema einleitet, das im weiteren Verlauf des Stücks sowohl eine Entwicklung als auch Variationen durchläuft, bis es schließlich seinen stärksten Punkt mit dem Einsetzen eines Chorgesangs der Melodie erreicht.
Emily McMillan über Untitled
Wer möchte, kann auch gerne den restlichen, sehr schön geschriebenen Artikel lesen, in dem noch etwas mehr ins Detail gegangen wird, auch wenn ich mit dem Fazit nicht ganz d’accord gehe.
Nach Soule komme ich kurz zu Inon Zur, der mit mageren 10 Tracks den kleinsten Teil zum Hörvergnügen beiträgt und auch punktetechnisch wenig rausreißt. Hier hören wir größtenteils Bekanntes, manches klingt wie Fallout, anderes wie Dragon Age oder Baldur’s Gate. Das ist an sich nichts Schlechtes, aber durch die kurzen Dauern, teils unter einer Minute, bleibt folglich wenig Zeit zur Motiventwicklung. Dadurch fühlen sich seine Kompositionen eher wie Füllwerk ohne wirklichen Inhalt an. Dies ist auch einer meiner größten Kritikpunkte, bei denen ich mit McMillan übereinstimme: Generell sind die Stücke viel zu kurz. Bei einer Gesamtdauer von eindreiviertel Stunden ergibt sich bei 61 Tracks eine durchschnittliche Songdauer von knapp 1,5 Minuten. Bedenkt man nun, dass ein Drittel von ihnen nur Ambient-Tracks für die Hintergrundberieselung sind, wurde viel Potenzial verschenkt.
Und dass Selbiges vorhanden ist, beweist zu guter Letzt Ian Livingstone, der neben Untitled von Soule die anderen Top-Tracks des OST hervorgebracht hat. Ganze 7 Stücke heimsen bei mir die volle Punktzahl ab, allen voran das fantastische The Month of Valiant Effort, das mit seinen Geigern zum Einstieg wenig Zeit zum Nachdenken lässt – Action ist angesagt. Es schließen sich Percussions an, der Marsch beginnt. Begleitet von den Bläsern entwickelt sich eine Melodie, die antreibt, bevor bei 0:45 das gesamte Orchester aufspielt und von Epos und heroischen Anstrengungen – daher der Name – kündet. Ein fantastisches Theme, von denen ich mir in dem 61 Tracks starken Album mehr gewünscht hätte.
Wie auch von On Guard for Liberty, das uns ebenfalls „Für Volk und Vaterland!“ entgegenzuschreien scheint. Hier ist besonders schön, dass ab 0:50 das Leitmotiv von Livingstones Kompositionen zum Vorschein kommt und zumindest diese Tracks verbindet. So hören wir es erneut beim herrschaftlich klingenden King and Country (Min 1:08), der Ouvertüre des wundervollen, nur knapp hinter Untitled zurückstehenden A Company of Heroes ab Min 0:27 sowie dem klagenden, aber nicht minder heroischen To Those Who Rest (Min 0:37).
Das scheinbar nicht mehr Kooperation zwischen den drei Künstlern stattfand, ist beklagenswert und erinnert mich an die Musik der Harry Potter-Filme, bei denen sich jeder neue Komponist immer weiter von John Williams bekannten Motiven entfernte, bis sie am Ende akustisch die Austauschbarkeit eines x-beliebigen Teenystreifen hatten. Livingstones dominantes Thema ist toll, das Wiederentdecken in den Tracks macht Spaß. Dem gegenüber klingen Soules und Zurs unzusammenhängende Tracks fast schon altbacken und eingefahren. Frische Ideen wie March of the Black Boots wiederum setzen selbst innerhalb des recht gleichförmigen Weltkriegs-Militär-Tropen Akzente und auch scheinbar langweilige Lückenfüller können wie Waiting for the Drop spannend gemacht sein.
Was bleibt ist ein Sammelsurium von actionreichen und bedächtigen Tracks im Weltkriegsgewand, vergleichsweise viel langweiliges Ambientgedudel und drei Komponisten, die nicht zueinander gefunden haben. Der Soundtrack insgesamt funktioniert zwar, hätte mit Blick auf das Potenzial aber so viel besser sein können. Wäre man zynisch, könnt man auch sagen, dass der eigentliche Soundtrack von Livingstone alleine stammt – aber so bin ich nicht. Ich mag das Gesamtwerk und höre es heute immer noch gerne, weil’s halt doch irgendwie ganz gut gemacht ist.
Nostalgiewarnung
Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.
Company of Heroes: Songs from the Front
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Sunrise on the Battlefield | Jeremy Soule | |
02 | Tales of the Front | Ian Livingstone | |
03 | The End of B Company | Ian Livingstone | |
04 | Survival Most Unlikely | Ian Livingstone | |
05 | Courage to Stand | Inon Zur | |
06 | The Month of Valiant Effort | Ian Livingstone | |
07 | Ruthless Tactic | Jeremy Soule | |
08 | At What Cost | Ian Livingstone | |
09 | On Guard for Liberty | Ian Livingstone | |
10 | Clash of Swords | Jeremy Soule | |
11 | The Measure of One's Worth | Ian Livingstone | |
12 | Danger on All Sides | Jeremy Soule | |
13 | A Selfless Action | Ian Livingstone | |
14 | Crossing the Rotting Battlefield | Jeremy Soule | |
15 | All Plans in Motion | Ian Livingstone | |
16 | Invasion by Moonlight | Jeremy Soule | |
17 | Last Acts | Ian Livingstone | |
18 | Critical Push | Ian Livingstone | |
19 | Breaking Out | Ian Livingstone | |
20 | Counter-Attack | Ian Livingstone | |
21 | They're Out There Somewhere | Inon Zur | |
22 | In the Eye of a Sniper | Inon Zur | |
23 | Shattered | Jeremy Soule | |
24 | Pushing the Lines | Jeremy Soule | |
25 | Desperate Measures | Jeremy Soule | |
26 | Skirmish in the Woods | Jeremy Soule | |
27 | March of the Black Boots | Ian Livingstone | |
28 | King and Country | Ian Livingstone | |
29 | Opposing Fronts | Ian Livingstone | |
30 | Trading Shells | Jeremy Soule | |
31 | Planning of Fates | Ian Livingstone | |
32 | Silent Battlefield | Jeremy Soule | |
33 | Tiger in the Mist | Jeremy Soule | |
34 | A Company of Heroes | Ian Livingstone | |
35 | To Those Who Rest | Ian Livingstone | |
36 | Untitled | Jeremy Soule |
Company of Heroes: All Heroes Rise
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
37 | Twilight on Approach | Inon Zur | |
38 | Surveying the Enemy | Jeremy Soule | |
39 | Black Swarm | Inon Zur | |
40 | Planning for Darkness | Ian Livingstone | |
41 | Hunting the Hunter | Ian Livingstone | |
42 | Blood in the Water | Jeremy Soule | |
43 | Waiting for Those Who Will Not Return | Jeremy Soule | |
44 | Marching for Vengeance | Jeremy Soule | |
45 | Swiftly, Silently | Inon Zur | |
46 | The Storm Approaches | Jeremy Soule | |
47 | Cautious Advance | Jeremy Soule | |
48 | The Wake of Battle | Ian Livingstone | |
49 | Silent Call to Action | Ian Livingstone | |
50 | Lit by the Fires of Battle | Jeremy Soule | |
51 | Dark Desperation | Jeremy Soule | |
52 | Peace at What Cost | Inon Zur | |
53 | The Heavy Price of Victory | Inon Zur | |
54 | A Moment of Clarity | Jeremy Soule | |
55 | For Those Who Weren't There | Inon Zur | |
56 | Waiting for the Drop | Ian Livingstone | |
57 | We Came in the Night | Inon Zur | |
58 | Push the Line | Jeremy Soule | |
59 | Flash Thunder | Jeremy Soule | |
60 | Ashes and Blood | Ian Livingstone | |
61 | In Memory | Jeremy Soule |
Erscheinungsdatum: 2007
Art: Gamerip
Komponist(en): Inon Zur, Ian Livingstone
Trackzahl: 12
Opposing Fronts
Dass Company of Heroes ein gutes Spiel ist, habe ich bereits an mehreren Stellen erwähnt. Das Stand-Alone-Addon Opposing Fronts erweitert dieses fantastische Echtzeitstrategiesause um die Briten, die als spielbare Fraktion auf Seiten der Alliierten dazustoßen und fügt obendrein ein dynamisches Wettersystem ein, das nett aussieht, aber leider keine spielerischen Einflüsse nimmt. Mit einer dazugehörigen Soloplayer-Kampagne gibt es ebenfalls more of the same. Warum ich das alles erwähne? Weil es das Spiel da wie mit seinem Soundtrack hält.
Der stammt erneut von Ian Livingstone und Inon Zur, verzichtet folglich auf einen Beitrag von Jeremy Soule und kommt dadurch deutlich dramatischer, triumphaler und actionreicher um die Ecke marschiert. Berührende Weisen sucht man vergebens, stattdessen gibt’s fetzige Fanfaren und Militärepos. Dabei wird sich instrumental viel und bei den Melodien wenig am Score des Hauptspiels bedient.
Hier und da gibt es eine Variation oder einen kurzen Gastauftritt bekannter Motive wie beispielsweise in Armoured Assault, das nach einem düsteren Einstieg die Fanfarenmelodie von On Guard for Liberty adaptiert, um dann wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Insgesamt eine gelungene Erweiterung des ohnehin schon fantastischen Scores, bietet der Gamerip zu Opposing Fronts wenige Experimente und mehr vom Altbekannten. Mir gefällts, aber ist sicherlich nicht etwas für jedermann.
Nostalgiewarnung
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Silent Descent | Ian Livingstone; Inon Zur | |
02 | Pomp and Facing Stance | Ian Livingstone; Inon Zur | |
03 | Panzer Elite Theme | Ian Livingstone; Inon Zur | |
04 | Offensive Line | Ian Livingstone; Inon Zur | |
05 | Iron Might | Ian Livingstone; Inon Zur | |
06 | Commando Assault [On Guard for Liberty] | Ian Livingstone; Inon Zur | |
07 | Armoured Assault | Ian Livingstone; Inon Zur | |
08 | Building Storm [The Month of Valiant Effort Variation] | Ian Livingstone; Inon Zur | |
09 | Convoy | Ian Livingstone; Inon Zur | |
10 | Death from Above | Ian Livingstone; Inon Zur | |
11 | Elite Fanfare | Ian Livingstone; Inon Zur | |
12 | Force Beyond Reckoning | Ian Livingstone; Inon Zur |
Erscheinungsdatum: 2009
Art: Gamerip
Komponist(en): Jeremy Soule
Trackzahl: 8
Tales of Valor
Mit Tales of Valor erschien zwei Jahre nach Opposing Fronts die zweite und letzte offizielle Erweiterung für Company of Heroes. Statt neuer Fraktionen bekamen wir drei kurze Kampagnen serviert, darunter mit dem Tiger-Ass sogar einen kurzen Ausflug auf die Seiten der Deutschen – Novum! An der Soundtrackfront bleibt der Score denen von Hauptspiel und erstem Addon treu. Nachdem in Opposing Fronts Inon Zur und Ian Livingstone zu zweit tätig waren, durfte bei Tales of Valor dann Jeremy Soules allein ran. Ausgleichende Gerechtigkeit?
Musikalisch setzt dieser auf Bekanntes und präsentiert uns einen acht Stück langen Gamerip. Highlights sind hier die Commenwealth-Tracks, die fröhlich royal daherkommen und den propagandistischen Spirit britischer Royal Army transportieren… Krieg kann also doch Spaß machen. Die restlichen Songs gehen dafür in die fatalistische Richtung, was irgendwie nicht so wirklich funktionieren möchte: Ein wenig zu viel Moll für Motivation, ein wenig zu brachial für bedächtig. Trotzdem ein würdiger Abschluss für ein wirklich fantastisches musikalisches Weltkriegsdrama.
Nostalgiewarnung
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
1 | Commonwealth 1 | Jeremy Soule | |
2 | Commonwealth 2 [King and Country] | Jeremy Soule | |
3 | Commonwealth 3 | Jeremy Soule | |
4 | Commonwealth 4 | Jeremy Soule | |
5 | Panzer Elite 1 | Jeremy Soule | |
6 | Panzer Elite 2 | Jeremy Soule | |
7 | We Came in the Night [Variation] | Jeremy Soule | |
8 | Sitereps | Jeremy Soule |
Erscheinungsdatum: 2017
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Alex Cottrell
Trackzahl: 13
Eastern Front
Mit Company of Heroes: Eastern Front tritt das dritte und letzte Addon des Hauptspiels Company of Heroes zum Appell a- … Moment mal: das dritte Addon? Hatte ich nicht in meiner Review zu Tales of Valor gesagt, dass es insgesamt nur zwei Erweiterungen gab? Gut aufgepasst! Bei Eastern Front handelt es sich tatsächlich nicht um eine herkömmliches Addon seitens des Entwicklers, sondern einer äußert umfangreichen und – den Wertungen zufolge – hochwertigen Modifikation, die das Hauptspiel um die Sowjetunion als spielbare Fraktion und die namensgebende Ostfront erweitert. Tatsächlich war diese privat programmierte Pixelei so erfolgreich, dass sie von THQ selbst auf der Steam-Seite des Hauptspiels gefeatured wird – so schlecht kann‘s also nicht sein. Und da es weltpolitisch auch gerade ganz gut ins Bild passt und ich den Score gerade vor mir sah, dachte ich mir: warum eigentlich nicht?
Vermutlich weil’s ein Fanprodukt ist. Selbst wenn ich Modder und ihre Kreation in höchsten Ehren halte und Eastern Front vermutlich eine großartige Erweiterung darstellt, bleibt der Score deutlich hinter meinen Erwartungen. Gut, die waren im Vergleich zum Hauptspiel und mit Hochkarätern wie Jeremy Soule, Inon Zur und Ian Livingstone als Komponisten sowieso in unerreichbaren Sphären angesiedelt, aber die Hoffnung war da, dass man hier etwas auf vergleichbarer Ebene geboten bekommt. Tut man nicht. Mit seinen begrenzten Mitteln hat der Liverpooler Komponist Alex Cottrell wohl das erwartbar Beste für die Modifikation herausgeholt, das spielt aber in einer deutlich niedrigeren Liga als der eigentliche Score.
Wir hören typisch russisch / osteuropäische Tropen mit Kalinka- und Polka-Charakter, die Melodien schwanken zwischen erwartbar anstachelnd und bemüht interessant, können aber nie wirklich überzeugen. Was mich besonders gestört hat, war der Versuch, den klassischen Männerchor zu integrieren, wie er beispielsweise in einem Empire Earth oder Rome: Total War zu Heldentaten anspornt und in der Musik untrennbar mit dem musikalischen Bild ‚des Russen‘ verbunden ist. In Ermangelung an Sangeswilligen wurde für Streets of Stalingrad scheinbar einfach ein Vocaltrack transponiert, um die gewünschten Tonhöhen und Melodien zu erzeugen. Das klingt nicht nur nach geringem Aufwand, sondern schlicht nicht gut. Da helfen auch die kleinen Spielereien wie die Mischung von spitzbubenhaften und ernsthaften Klängen in Far from Over, Russia Waits nicht, die mehr vom Score erwarten lassen, als er ultimativ liefern kann.
Insgesamt eine wenig imposante Komposition, deren Wertung jedoch keine Rückschlüsse auf die Qualität der Mod oder meinen Respekt für die darin investierte Arbeit geben soll. Ich finde das Ergebnis eines 13 Track langen Scores beeindruckend und durchaus vorzeigbar, schlussendlich sollte aber klar sein, dass wir hier (leider) kein Meisterwerk vor uns haben, sondern ein Fanerzeugnis fürs Showreel.
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | The Red Tide | Alex Cottrell | |
02 | Streets of Stalingrad | Alex Cottrell | |
03 | The Glorious Struggle | Alex Cottrell | |
04 | Our Enemy's Pain | Alex Cottrell | |
05 | Far from Over, Russia Waits | Alex Cottrell | |
06 | Soviet Defeat | Alex Cottrell | |
07 | Ostheer Defeat | Alex Cottrell | |
08 | Soviet Victory | Alex Cottrell | |
09 | Ostheer Victory | Alex Cottrell | |
10 | Preparation | Alex Cottrell | |
11 | Balalaika March | Alex Cottrell | |
12 | Winter War | Alex Cottrell | |
13 | Just Over That Hill... | Alex Cottrell |