Sacred: Underworld
Sacred:
Underworld
24.03.2020
Nicht grottig
Ich weiß nicht mehr, ob ich je in die Regionen vorgedrungen bin, die in Underworld dazukamen. Im Grunde ist mir nur im Gedächtnis geblieben, dass mit der Erweiterung die spielbaren Klassen Zwerg und Dämon Einzug ins Game hielten. Wie schon beim Hauptspiel zog sich für mich die Faszination aus dem Koop-Aspekt, und ein Hack and Slay kann man eben nur so lange spielen, wie der Mitspieler Lust hat. Oder, wie in meinem Fall damals, sich nebst mitgebrachtem PC im selben Raum befindet. Schließlich gab es bei meinen Eltern 2005 noch kein Internet und deshalb musste zwangsläufig im LAN gezockt werden. Sei’s drum, vermutlich habe ich eh nicht viel verpasst.
„Wer jedoch etwas verpasst, sind Leute, die nicht in den Soundtrack reingehört haben“, könnte man nun überleiten, wenn es nicht um die Musik zu Sacred Underworld ginge. Beim Addon stand Matthias Steinwachs Komponist Dag Winderlich zur Seite, was den Kern des Scores meinem Gefühl nach in keinster Weise beeinflusst hat. Schuster bleibt bei seinen Leisten und Sacred bei der Motivlosigkeit. Die Melodien gehen ins Ohr und auch ohne Zwischentopp direkt wieder raus, nichts bleibt wirklich hängen.
Bemerkenswert dabei ist, dass es die Komposition schafft, altmodischer zu klingen als Spiele aus dem gleichen Jahr. 2004 erschien beispielsweise das fantastische Star Wars: Knight of the Old Republic, das bis heute beliebte World of Warcraft, Sid Meier’s Civilization IV oder auch Sims 2. Vermutlich wurde versucht, den Stil von Matt Uelmen und der Diablo-Reihe zu kopieren, allerdings kamen die auch 1996 (Diablo) und 2000 (Diablo II) raus, also immer noch mindestens fünf Jahre früher!
Nun könnte man als Anlehnung an den Namen Sacred Underworld den Soundtrack als ‚unterirdisch‘ bezeichnen, aber das wäre ungerecht. Er passt sehr gut zum eigentlichen Spiel, das als Gesamtwerk altbacken daherkommt und ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. Das muss im Falle des eigentlichen Games nichts Schlechtes sein, immerhin haben Spiele dieser Art durchaus ihren Charme. Lässt man das Spiel weg, fällt die Musik leider hinten rüber.
Nostalgiewarnung
Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.





