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Sanctum
Wer wie ich noch nie von dem 2011 erschienenen First-Person-Tower-Defense-Shooter gehört hat, hat Metacritic zufolge kaum etwas verpasst. Ein futuristisches Orcs Must Die! ohne dessen Charme und dafür mit mittelmäßiger Grafik und generischen Gegnern? Well, color me surprised! Die verantwortlichen Coffee Stain Studios sollten in ihrer Geschichte zwar mit beliebten Spielen wie dem Goat Simulator oder Satifactory auf Erfolgskurs geraten, Sanctum blieb der Durchbruch allerdings verwehrt.
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Gris
Es ist sicherlich keine steile These, dass Kunst im Allgemeinen eine Frage der Interpretation darstellt. Egal ob avantgardistisches Gemälde, expressive Aufführung, romantisches Sonett oder Musik mit Hausschlappen, irgendein Mensch macht es und irgendein anderer – manchmal auch (nur) derselbe – findet es gut. So weit, so bekannt.
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Balatro
Wenn ein Spiel bei den Game Awards mit den Kategorien bestes Indie-Spiel, bestes Debüt-Indie-Spiel und bestes Mobile-Spiel gleich dreifach abräumt, dann geschieht das selten grundlos. Weil ich gerade kein Spiel fürs Handy hatte und der 2024 erschienene Steam-Hit im vergangenen September auch für unterwegs veröffentlicht wurde, wollte ich mir anschauen, ob etwas an den Lobliedern dran war. Was soll ich sagen? Es stimmt.
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Flint: Treasure of Oblivion
Yarr harr harr ihr Leichtmatrosen! Schnappt euch eure Entermesser und schwingt euch in die Takelage! Denn Flint: Treasure of Oblivion ist endlich erschienen und – Moment, wie bitte? Ihr habt noch nie von diesem Piraten-Taktik-RPG gehört? Na gut, ich kann’s euch nicht verübeln. Schließlich hat wohl kaum jemand etwas von dem vor knapp zwei Monaten erschien Erstlingswerk des französischen Entwicklers Savage Level mitbekommen. Darf man den Tests glauben, ist uns da aber auch kein Black Flag-Konkurrent entgangen, sondern der Kiel neigt sich eher in Richtung Skull & Bones.
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Kena: Bridge of Spirits
Sucht man im Internet nach dem Wort „knuffig“, bekommt man ein paar Definitionen vor den Latz geknallt: „Niedlich, putzig, liebenswert“, sagt der Duden, die Seite dwds ergänzt, „durch äußerliche Merkmale oder sein Verhalten Sympathie, den Wunsch nach liebevoller Zuwendung auslösend“. Und selbst gutefrage – immer ein Garant für gute Fragen und nicht minder gute Antworten – hat einen eigenen Thread. Dort schreibt Danielconnor Folgendes: „Was bedeutet "knuffig"? Wurde schon öfters von mädels [sic] so tituliert.“ Darauf antwortet emily2001 berechtigt genervt: „seufz! Die Bedeutung kann man sich ergoogeln.... Also: knuffig bedeutet: niedlich, putzig, goldig, herzallerliebst, süß, knuddelig“. Und firstanswer wirft noch hinterher: „als Junge nicht gerade das Kompliment, dass man von…
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Far: Lone Sails
Auch wenn ich dazu keine Bestätigung finden konnte, gehe ich davon aus, dass der Titel Far: Lone Sails ein cleveres Wortspiel mit dem englischen Ausdruck ‚forlorn‘ darstellen soll, der so viel bedeutet wie ‚verlassen‘, ‚aussichtslos‘ oder ‚verzweifelt‘. Denn das ist der Spirit, der uns aus den Trailern zu diesem Sidescroll-Exploration-Adventure entgegenspringt. Das Spielprinzip wirkt hierbei recht simpel: Wir bewegen uns von links nach rechts – so weit, so Mario. Hierbei steuern wir eine kleine Person an Bord eines futuristischen Fahrzeugs, das mit Segeln und Motor ausgestattet durch die Postapokalypse juckelt. Unsere Aufgabe ist allerlei Puzzle und Probleme zu lösen, die der Betrieb der Maschine so mit sich bringt und irgendein…
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Hellblade: Senua’s Sacrifice
Videospiele sind ein fantastisches narratives Medium und lassen uns Erzählungen erleben, die immersiver als jeder Film oder sogar Buch sein können. Nun wäre die Frage berechtigt, ob man psychotische Störungen erleben möchte und ob dies überhaupt jenseits der eigenen Gedankenwelt möglich ist. Das Team von Ninja Theory hatte sich dies zur Aufgabe gemacht und präsentiert uns mit den Hellblade-Spielen einen Blick in die tiefsten und verletzlichsten Punkte des menschlichen Geistes.
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Super Meat Boy
Ein Junge, der wahlweise seine entführte Freundin oder eine Prinzessin aus den Fängen eines bösen Widersachers befreien muss … einen klassischeren Anfang zu einer (Videospiel-)Heldengeschichte gibt es wohl kaum. Viele Nintendo-Spiele folgen diesem Schema bis heute – mit Erfolg! Angelehnt daran entstand 2008 in einer dreiwöchigen Programmieraktion ein Flash-Game namens Meat Boy, das, wie viele Indiespiele, auf der Webseite Newgrounds veröffentlicht wurde. Darin hüpft ein kastenförmiger Fleischklumpen durch immer schwerer werdende Level, um seine Freundin Bandage Girl aus den Fängen von Dr. Fetus zu befreien. Klingt bescheuert und war es auch, aber eben genauso unterhaltsam.
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Among Us
Dass ein Spiel erst Jahre nach seinem Release plötzlich einen Riesenhype erfährt, ist zwar selten, kommt aber schon mal vor. Beispiel hierfür wäre unter anderem Psychonauts. Das galt lange Zeit als Kritikerliebling, schaffte es aber über die Jahre eine treue Fangemeinde zu versammeln, was schlussendlich sogar in einem Nachfolger gipfelte … dem es dann an der Kasse wohl wie dem Vorgänger erging.
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Nobody Wants to Die
Mit Ausnahme ein paar weniger, biologischer Anomalien, möchte wohl wirklich niemand sterben. Dass wir es am Ende wohl alle müssen, ist ein Naturgesetz – zumindest dieser Tage. In der Welt von 2329, die wir in Nobody Wants to Die, dem kürzlich erschienen Erstlingswerk des polnischen Entwicklers Critical Hit Games, erleben, konnte die Menschheit solche Banalitäten wie den Tod dank digitaler Gedächtnisbanken hinter sich lassen.