Battlefield: Bad Company 2
Battlefield:
Bad Company 2
05.09.2025
Stringer-Party
Im Grunde kann ich alles, was ich über das erste Bad Company gesagt habe, wiederholen, denn grundsätzlich ähnelt der Nachfolger seinem Vorgänger doch sehr. Nennenswerte Unterschiede sind der Fokus auf den Multiplayer mit ein paar mehr Biomen und einem verbesserten Zerstörungsfeature, um die weitläufigen Maps noch stärker zu zerlegen. Größte Neuerung und der Grund, weshalb ich für diese Musik-Review einen großen Disclaimer zücken muss, war der Release auch auf dem PC.
Endlich konnte ich, vier Jahre nach Battlefield 2142, wieder auf den Schlachtfeldern dieser Welt fließend von spannenden Close-Combat-Szenarien zu Fahrzeugschlachten wechseln und mit/gegen Leute im Internet (!) antreten. Hach, es war eine großartige Zeit. Zudem fiel das Spiel in die Hochphase meiner Achiever-Ära, weshalb ich natürlich alle Waffen auf den Service-Star Gold gebracht habe. Bei knapp über 50 Knarren sind das pro Goldstern 100 Kills, also insgesamt 5000 Abschüsse. Und das, nachdem ich diverse Wummen aufs Platinlevel (1000 Kills) gebracht hatte … time well spent.
Ich will damit einfach nur sagen, dass ich sehr, sehr viel Zeit in den Multiplayer und natürlich auch den auf 100 Prozent Completion gebrachten Singleplayer von Bad Company 2 versenkt habe. Entsprechend voreingenommen bin ich bei der Bewertung des Soundtracks, der erneut aus der Feder von Mikael Karlsson stammt und die Tradition des Vorgängers fortsetzt, Klassik und Modern-Military zu verschmelzen. Das gelingt ihm hier meiner Meinung nach besser, weshalb ich gleich zweimal die Bestnote zücke.
Exemplar 1 ist das Theme The Storm, das mit seiner Kombination aus Hörnern und Streichern galant um Elemente des Battlefield-Themas tänzelt, nie jedoch die bekannte Klangfolge bedient. Stattdessen erwartet uns Heroik, die durch die klassischen Anstriche (Battlefield 2142 nicht unähnlich) etwas mehr in Richtung Fantasy geht und stellenweise an Arbeiten von John Williams oder anderen Größen erinnert. Doch Karlsson erdet den Track durch die wiederkehrende Nutzung des Motivs in Kombination mit treibenden Percussions, die den Weg zurück aufs Schlachtfeld weisen.
Ferner wird die Nähe zu Williams in den Singleplayer-Stücken The Ancient Weapon, Operation Aurora und besonders The Secret Revealed deutlich, die die Geschichte um die Entdeckungen der B-Company begleiten. Was wir hier hören, schreit geradezu nach Indiana Jones. Mystery, düstere Bedrohung, Neugierde und das Motiv des Spiels werden zu etwas verzahnt, was nicht zum typischen Kriesghurra zu passen scheint, den eigentlichen Zweck zur atmosphärischen Untermalung indes absolut erfüllt.
Nächstes und zweites Highlight ist für mich Snowy Mountains, das uns respektive mich (neben Cold War und Snowblind) während der mal mehr, mal weniger langen Ladezeiten des Mehrspielers begleitet: In einem langsamen Aufbau wird das Wiegen der Streicher, ein bedrohliches Vor und Zurück, ein Links und Rechts, durch Elemente wie Hörner und Percussions ergänzt, die die Spannung zum Einstieg ins Gefecht elegant anheizen. Diese unnachgiebige Gleichförmigkeit der Melodie, der stete Anstieg – all das kann man als gekonntes Storybuilding sehen – oder einfach den Sound genießen.
Abrundung findet das ca. 22 Minuten lange Album durch vier [Edit]-Tracks, die wenig Neuesm dafür jedoch auf eine Minute gekürztes Altes bieten. Insgesamt kommen wir damit auf drei bis vier sehr vorzeigbare Stücke, was mit Blick aufs Recycling gen Ende eine fast fünfzigprozentige Quote darstellt. Man darf mir Befangenheit unterstellen, muss allerdings vorher zur Überprüfung selbst einmal reinhören. Erst dann darf mir jede*r gerne sagen, dass der OST nicht so gut ist, wie ich ihn darstelle.
Nostalgiewarnung
Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.





