Worms
Rediculam appendix
Den meisten Kontakt zum Wurmwatschen hatte deutlich später mit den mittelmäßig bewerteten, von mir trotzdem heiß geliebten, Worms Forts: Under Siege (2004) und Worms 4: Mayhem (2005) – zumindest am PC. Denn meine Mutter hatte auf ihrem alten Nokia-Handy irgendein Worms-Verschnitt, den ich in den Urlauben immer bis zum Erbrechen gespielt habe, sodass ich Bazooka-Schüsse trotz Gegenwind pixelgenau treffen konnte. Hat mich das in meinem Leben weitergebracht? Nein, aber ich hatte eine Menge Spaß.
Das kann ich mit Blick auf den OST zum Spiel weniger behaupten. Nicht, dass die acht MIDI-Stücke vom norwegischen Komponist Bjørn Lynne schlecht wären, überhaupt nicht. Sie passen perfekt zu der selbstironischen und humorvollen Attitüde, die das Spiel über die sich bekriegenden Würmer transportiert. Mir ist es dadurch aber etwas zu klamaukig. Und da mir die Nostalgie fehlt, die mir beispielsweise den Kitsch eines Anno 1602 bis heute schmackhaft macht, fehlt mir hier ein wenig die Begeisterungsfähigkeit.
So wirkt das Main Theme Worms wie der kriegsdienstverweigernde Bruder der Commandos-Reihe, der sich gerade am Strand wälzt. Obwohl der Spagat aus ernsthaft und erheiternd aufgrund der Kurzweiligkeit noch ganz gut gelingt, ist er mir beim funkigen Techno-Track Wormsong dann etwas zu viel. Besonders, da in guter alter 90er Manier, ähnlich den frühen Command & Conquers, mit einem Voiceover gearbeitet wurde, das in diesem Fall die ‚Lore‘ des Spiels in Reimform erzählt. Darauf verzichtet Warmsong [Instrumental Remix] zwar, wirklich spannender wird da Gedudel dadurch allerdings nicht.
Dass es sich bei den restlichen fünf Stücken um Ambientpieces handelt, die passend zurückhaltend die Beschaffenheiten einer Gras-, Wüsten-, Eis- und Höllenlandschaft sowie des Weltalls intonieren, hilft der Gesamtwertung nicht wirklich. Halten wir fest: Der Score ist, wie zu erwarten für ein Spiel der 90er, ein Fall für Liebhaber und Vergangenheitsbewältigung. Das nette Main Theme kann dieses Urteil leider auch nicht aufhellen, sollte an dieser Stelle allerdings nicht unerwähnt bleiben und wird uns auch bei weiteren Ablegern der Reihe erneut begegnen – und das mag ich wiederum.
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Worms | Bjørn Lynne | |
02 | Wormsong | Bjørn Lynne | |
03 | Wormsong [Instrumental Remix] | Bjørn Lynne | |
04 | Worms In-game ambience: Grass & Trees | Bjørn Lynne | |
05 | Worms In-game ambience: Arizona | Bjørn Lynne | |
06 | Worms In-game ambience: Arctic | Bjørn Lynne | |
07 | Worms In-game ambience: Mars | Bjørn Lynne | |
08 | Worms In-game ambience: Hell | Bjørn Lynne |