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Worms

Erscheinungsdatum: 1995
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Bjørn Lynne
Trackzahl: 8


Rediculam appendix

Was bekommt man, wenn man (Regen-)Würmern Waffen in die Hände drückt? Mangels Finger zunächst einmal nicht viel. Tut man dies indes in der virtuellen Welt, erhält man einen Multiplayerkracher, der durch sein zeitloses Spielkonzept und absurden Humor Generationen von Gamern begeistert. So geschehen bei der passend benannten Worms-Reihe von Team17, die erschreckend wenig mit der rheinlandpfälzischen Stadt zu tun hat und stattdessen seit 1995 für kriegsähnliche Zustände auf LAN-Partys sorgte.

Den meisten Kontakt zum Wurmwatschen hatte deutlich später mit den mittelmäßig bewerteten, von mir trotzdem heiß geliebten, Worms Forts: Under Siege (2004) und Worms 4: Mayhem (2005) – zumindest am PC. Denn meine Mutter hatte auf ihrem alten Nokia-Handy irgendein Worms-Verschnitt, den ich in den Urlauben immer bis zum Erbrechen gespielt habe, sodass ich Bazooka-Schüsse trotz Gegenwind pixelgenau treffen konnte. Hat mich das in meinem Leben weitergebracht? Nein, aber ich hatte eine Menge Spaß.

Das kann ich mit Blick auf den OST zum Spiel weniger behaupten. Nicht, dass die acht MIDI-Stücke vom norwegischen Komponist Bjørn Lynne schlecht wären, überhaupt nicht. Sie passen perfekt zu der selbstironischen und humorvollen Attitüde, die das Spiel über die sich bekriegenden Würmer transportiert. Mir ist es dadurch aber etwas zu klamaukig. Und da mir die Nostalgie fehlt, die mir beispielsweise den Kitsch eines Anno 1602 bis heute schmackhaft macht, fehlt mir hier ein wenig die Begeisterungsfähigkeit.

So wirkt das Main Theme „Worms“ wie der kriegsdienstverweigernde Bruder der Commandos-Reihe, der sich gerade am Strand wälzt. Obwohl der Spagat aus ernsthaft und erheiternd aufgrund der Kurzweiligkeit noch ganz gut gelingt, ist er mir beim funkigen Techno-Track „Wormsong“ dann etwas zu viel. Besonders, da in guter alter 90er Manier, ähnlich den frühen Command & Conquers, mit einem Voiceover gearbeitet wurde, das in diesem Fall die ‚Lore‘ des Spiels in Reimform erzählt. Darauf verzichtet „Warmsong [Instrumental Remix]“ zwar, wirklich spannender wird da Gedudel dadurch allerdings nicht.

Dass es sich bei den restlichen fünf Stücken um Ambientpieces handelt, die passend zurückhaltend die Beschaffenheiten einer Gras-, Wüsten-, Eis- und Höllenlandschaft sowie des Weltalls intonieren, hilft der Gesamtwertung nicht wirklich. Halten wir fest: Der Score ist, wie zu erwarten für ein Spiel der 90er, ein Fall für Liebhaber und Vergangenheitsbewältigung. Das nette Main Theme kann dieses Urteil leider auch nicht aufhellen, sollte an dieser Stelle allerdings nicht unerwähnt bleiben und wird uns auch bei weiteren Ablegern der Reihe erneut begegnen – und das mag ich wiederum.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01WormsBjørn Lynne33/5
02WormsongBjørn Lynne22/5
03Wormsong [Instrumental Remix]Bjørn Lynne22/5
04Worms In-game ambience: Grass & TreesBjørn Lynne11/5
05Worms In-game ambience: ArizonaBjørn Lynne11/5
06Worms In-game ambience: ArcticBjørn Lynne11/5
07Worms In-game ambience: MarsBjørn Lynne11/5
08Worms In-game ambience: HellBjørn Lynne11/5

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