The Rogue Prince of Persia
Prince of Per-Sia
Aber nicht nur grafisch läuft das Spiel mit seinem minimalistischen Comicstil über unerforschte Häuserwände (sofern wir das fantastische Prince of Persia von 2008 und dessen Cel-Shading-Look außenvorlassen). Nein, auch akustisch bekommen wir etwas ganz anderes vorgesetzt, als wir es von der Action-Adventure-Parcour-Reihe im antiken Persien gewohnt sind.
Statt orchestraler Musikgewalt oder experimentellen Rockklängen serviert uns der neueste Ableger in seinen elf Tracks Elektro-Klänge, wie wir sie sonst nur in Shisha-Bars oder Untergrund-Clubs vermuten würden. Das klingt zunächst nach keinem wirklichen Fit, doch die Kombination aus chilligem Technotönen (Ashes of Knowledge) und wuchtigen Beats (Prince’s Mistake) in Kombination mit traditionell persischen Instrumenten, funktioniert überraschend gut.
Das Warum findet sich im amerikanisch-persischen Komponisten Danny Asadi (auch als ASADI stilisiert), der in der Szene wohl schon für seinen markanten Stil bekannt ist. So schreibt beispielsweise ThePersianMagazine (natürlich eine vollkommen unvoreingenommene Quelle) über ihn:
Seine Verschmelzung traditioneller persischer Melodien mit modernen elektronischen Beats hat ihm breite Anerkennung und Bewunderung eingebracht.
ThePersianMag über Komponist Danny Asadi
Ich persönlich finde den Score recht interessant, besonders weil Asadi nicht einfach ein Electro-Album daraus gemacht hat, sondern auch den Konventionen der Videospielmusik Tribut zollt. So fallen Prince’s Mistake und The Unstoppable aus dem Raster der entspannenden Kopfnick-Mucke und sorgen mit ihren rituell anmutenden Vocals für Spannung. Und mit Hero’s Rest wird es sogar noch etwas bedächtig.
Obwohl ich dem Elektrogenre im Allgemeinen eher weniger zugetan bin, catcht mich bei The Rogue Prince of Persia die Kombination aus rhythmischen Beats und klassischen Instrumenten. Ein wenig zeigt es meiner Meinung nach, wie gut (deutscher) Rap/Hip-Hop klingen könnte, wenn man den/die Sänger*in mit ihren „Isch ficke disch und bin der Geilste“-Lines weglassen würde. Anders als beispielsweise Furi ist mir das Ganze dann aber doch etwas zu handzahm. Wer einen Mittelweg sucht oder generell etwas experimentierfreudiger ist, macht mit diesem Album absolut nichts verkehrt.
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
1 | The Rogue Prince of Persia | ASADI [Danny Asadi] | |
2 | Whispering Waters | ASADI [Danny Asadi] | |
3 | Sacred Fire | ASADI [Danny Asadi] | |
4 | Last Wind | ASADI [Danny Asadi] | |
5 | The Corrupted | ASADI [Danny Asadi] | |
6 | Ashes of Knowledge | ASADI [Danny Asadi] | |
7 | Prince's Mistake | ASADI [Danny Asadi] | |
8 | The Unstoppable | ASADI [Danny Asadi] | |
9 | Ravine's Sovereignty | ASADI [Danny Asadi] | |
10 | Verdant Sight | ASADI [Danny Asadi] | |
11 | Hero's Rest | ASADI [Danny Asadi] |