Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden
The Lord of the Rings: Origins
Weswegen ich damit nicht höher in der Skala lande? Ich habe das Silmarillion nicht gelesen und fand Die Ringe der Macht ganz okay. Das dürfte mich den Hardlinern zufolge vermutlich schon disqualifizieren. Trotzdem meine ich, beurteilen zu können, wenn mir ein gutes Der Herr der Ringe-Spiel in den Schoß fällt – oder ein gutes Spiel generell. Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden (bzw. The Lord of the Rings: War in the North war keines. Erschienen im Jahr 2011 verfolgte es einen Koopansatz und erzählte die Geschichte einer Gruppe tapferer Recken im – surprise – hohen Norden von Mittelerde.
Mit seinem Release fiel es damit genau in meine heavy Zockzeit und wäre thematisch voll mein Ding gewesen … hätte die Qualität gestimmt. Tatsächlich war die Version, die mir ein Freund (aus dem Internet) damals gegeben hat, fehlerhaft, weswegen ich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiterspielen konnte. Die Tatsache, dass ich nie versucht habe, diesen Missstand aufzuarbeiten, sollte Bände sprechen: Wenn selbst Vergangenheitsmattis keinen Bock darauf hatte, dann sollte das was heißen. Schließlich hat der so ziemlich jeden Schund gespielt. Gut, vielleicht hätte die Koop-Komponente die Erfahrung aufgewertet, aber sei’s drum. Ich fand‘s schlecht, verklagt mich doch.
Schlecht ist der dazugehörige Soundtrack glücklicherweise nicht. Komponiert von Inon Zur, den wir mittlerweile aus diversen Games kennen, entfaltet der OST eine interessante Fantasy-Note, die über weite Strecken mehr Dragon Age statt Der Herr der Ringe schreit. Tatsächlich könnte man es fast schon als Kopie dessen bezeichnen, was wir beispielsweise in Origins hören: Hörner, Trommler und Chöre wetteifern miteinander um die Gunst des Lauschers. Vermengt in einem dramatischen Dekor ergibt sich so eine düstere Symphonie, die als Bindeglied zwischen Fable und Dark Souls dienen könnte.
Das, was ich mir dagegen erhofft habe, fehlt: Eine Verbindung zu Howard Shores meisterlicher Arbeit für die Filme. Das mag unfair sein, immerhin haben auch bei den Star Wars-Spielen zahlreiche Komponisten grandiose Werke abgeliefert, die keine 1:1-Kopie von John Williams waren. Jedoch finden sich in den meisten Games Zitate oder Variationen bekannter Melodien. Die gibt es auch bei Der Herr der Ringe bekanntermaßen zuhauf … nur nicht in diesem Score. Natürlich muss man nicht überall ein Forth Eorlingas einbauen – besonders, wenn es thematisch nicht passt – aber etwas mehr Nähe zum ‚Quellmaterial‘ hätte nicht geschadet. Nun könnte man argumentieren, das Dragon Age-esque habe bereits eine gewisse Ähnlichkeit zu Shores Vorlage, und das mag stimmen. Mir jedoch reicht es nicht.
Nostalgiewarnung
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
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1 | Echoes of Angmar | Inon Zur | |
2 | Between Hammer and Anvil | Inon Zur | |
3 | Sons of Forgotten Kings | Inon Zur | |
4 | Nordinbad | Inon Zur | |
5 | Ghosts of the Grey Mountains | Inon Zur | |
6 | The Savage Ettenmoors | Inon Zur | |
7 | Before the Citadel Gate | Inon Zur | |
8 | Into the Heart of the Storm | Inon Zur | |
9 | Realm of Ancient Kings | Inon Zur | |
10 | A Gathering Storm | Inon Zur | |
11 | The Savage Peaks | Inon Zur | |
12 | Men of Carn Dûm | Inon Zur | |
13 | Trolls! | Inon Zur | |
14 | Beast Among the Ruins | Inon Zur | |
15 | In the Footsteps of Kings | Inon Zur | |
16 | The Forges of War | Inon Zur | |
17 | Halls of Valor | Inon Zur | |
18 | Shadow on the Ettenmoors: Reprise | Inon Zur | |
19 | Against the Darkness | Inon Zur |