Super Mario Kart

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  • Gamerip

Erscheinungsdatum: 1992

Art: Gamerip

Komponist(en): Soyo Oka

Trackzahl: 73

Wertung

Startschuss

In dieser Review geht es um Mario Kart. Mehr muss ich eigentlich nicht sagen, oder? Donkey Kong, Prinzessin Peach und der italienische Klempner fahren auf Rundstrecken um die Wette und schießen sich dabei mit Schildkrötenpanzern ab oder werfen Pilze für einen kleinen Geschwindigkeitsboost ein – Super Mario eben. Ihren Anfang fand die Serie im fernen Jahr 1992 auf dem SNES (Super Nintendo Entertainment System) und sollte sich als eine der langlebigsten und partyabendfreundlichsten etablieren. Erst gestern durfte ich mich von meiner Freundin in Mario Kart 8 Deluxe ordentlich abziehen lassen … o tempora, o mores.

Mit einem Release vor über 30 Jahren können wir Soundtrackfans natürlich keinen Original Soundtrack (OST) erwarten, sondern müssen uns stattdessen mit einem Gamerip begnügen. Der ist immerhin wohlkuratiert und umfasst ganze 73 Tracks! Mit Blick auf die Albumdauer von knapp 40 Minuten dürfte derweil klar werden, dass hier größtenteils Soundschnipsel und Special Effects enthalten sind. Zwischen dem ganzen Piepsen der Itemgeräusche und Zieltrompeten liegen jedoch neben den Themes der einzelnen Strecken auch Prototyp-Versionen, quasi die Erstversuche. Hören wir also mal rein!

Dem Super Mario Wiki zufolge zeichnet Komponistin Soyo Oka für den Score verantwortlich, war sie doch von 1987 bis 1995 primär für die Musik für Nintendos Motorspiele (Pilotwings, Famicom Grand Prix II: 3D Hot Rally) zuständig. Ganz im Stile von Kōji Kondōs Guter-Laune-Stimmung der Super Mario Bros.-Spiele, fällt auch die Musik zum ersten Super Mario Kart in die Kategorie ‚kinderfreundlich‘. Hier werden alle, die je ein klassisches Nintendo-Spiel in der Hand hatte, den Stil sofort wiedererkennen.

Exemplarisch hierfür sind natürlich besonders Erfolgsstücke wie Tournament Win und New Record, die mit ihren schnellen Beats, triumphalen Fanfaren und positiv beschwingtem Tenor kindliche Siegesfantasien befeuern. Auch die beschleunigten Final Lap-Versionen der überwiegend ‚netten‘ Streckenthemes zahlen auf diesen quirkigen Stil ein – immerhin sind Sachen in doppelter Geschwindigkeit meist viel lustiger als im Original. Wer mir hier widerspricht, den fordere ich auf, einen Porno mit drei- bis vierfacher Geschwindigkeit zu schauen und mir dann zu sagen, dass die ursprüngliche Prämisse nicht ins Lächerliche gezogen wurde.

Andere Nintendo-Aspekt wie jazziges Gedudel nach Fahrstuhlvorlage (Choose Your Driver) oder tropisches Inselidyll (Choco Island, Koopa Beach, Vanilla Lake) sind natürlich auch mit am Start. Hinzu kommen ein paar Motive, die Oka aus Super Mario World (Ghost Valley, Bowser’s Castle) oder der Popkultur (das als ‚Zirkusmelodie‘ bekannte Entry of the Gladiators in Ranked Out) entliehen hat und somit etwas aus dem fröhlichen Rundenracing herausstechen. Die Prototypen, von denen ich mir etwas mehr erwartet hatte, sind derweil – mit Ausnahme von Vanilla Lake und der generellen Audioqualität – unspektakulär nah an der finalen Version. Und die Soundsnippets zu den Items können wir eh ignorieren.

Was bleibt also? Insgesamt ein recht kurzweiliges Hörerlebnis, das nicht besonders bemerkenswert ist. Die Stücke sind eben ‚nett‘. Trotzdem kann sich das Reinhören lohnen. Denn viele der kleinen auditiven Bausteine sollten uns über die Reihe hinweg begleiten und auch heute, 31 Jahren später, noch in Wohn- und Kinderzimmern (und manchmal Partylocations) dieser Welt erklingen. Das eindringliche Final Lap Notice ertönt heute noch, wenn wir zum vorletzten Mal durch die Ziellinie fahren. Und durch Remaster der alten Strecken kommen wir immer mal wieder in den Genuss von Themes wie Donut Plains oder Koopa Beach.

  • Gamerip

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