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SpellForce 2: Shadow Wars

Erscheinungsdatum: 2006
Art: Original Soundtrack
Komponist(en): Tilman Sillescu; Pierre Langer; Dynamedion
Trackzahl: 24


Wenn Elfen weinen

Hier geht’s zur Music-Review von
Dragon Storm (2007) | Faith in Destiny (2012) | Demons of the Past (2014).

Vor 18 Jahren (holy ****) erschien mit SpellForce 2: Shadow Wars eines der besten Rollenspiele aller Zeiten – das behaupte zumindest ich. Mit seiner zeitlosen Grafik, einer tollen Story und dem clever erweiterten Spielprinzip des nicht minder großartigen Vorgängers SpellForce: The Order of Dawn bleibt es bis heute in meiner Hall of Fame der ganz großen Rollenspiele … und Strategiespiele.

Denn die SpellForce-Reihe kombinierte seit jeher das klassische Party-Rollenspiel-Konzept à la Dungeons & Dragons mit Echtzeitstrategie. Statt eine Karte zu erkunden und Quest zu erledigen, erkunden wir eine Karte, erledigen Quests und bauen gleichzeitig eine Basis, um unsere Heldentruppe mit einer schlagkräftigen Armee zu unterstützen. Die Story ist hierbei klassisch episch und schickt uns von einer abwechslungsreichen Welt in die nächste. Wer ein Gefühl dafür bekommen möchte, kann gerne in meine Game-Review zu SpellForce: The Order of Dawn reinschauen.

Dankenswerterweise gab es auch ein paar Quality-of-Life-Verbesserungen, sodass beispielsweise unsere Einheiten beim Kartenwechsel nicht verschwinden und wir so in bereits besuchten Gebieten nicht vor abgegrasten Rohstoffvorkommen stehen – das ist bei endlichen Ressourcen nämlich wirklich ärgerlich. Über Details wie neue Einheiten, Zaubersprüche und einer eigenen Baronie, die wir im Verlauf der Story immer weiter ausbauen, will ich gar nicht von anfangen. Schließlich werde ich hier niemanden mehr dazu bringen, dieses Juwel auszuprobieren, geschweige denn sein Addon. Und ja, es gibt nur Dragon Storm (2007). Die Stand-Alone-Erweiterungen Faith in Destiny (2012) und Demons of the Past (2014) waren eine Frechheit.

Wenn mir das schon nicht gelingt, dann möchte ich es doch mit dem Soundtrack versuchen. Ich muss gestehen, dass ich diese Review etwas vor mir hergeschoben habe, da ich wusste, dass sie umfangreicher wird. Deshalb jetzt schnell die hard facts: Der OST erschien unter dem Titel Sounds of the Shadows und umfasst 24 Tracks, was bei einer Mindestlänge von knapp einer Minute und einer Höchstdauer von ca. sieben Minuten zu einer Gesamtlänge von gut einer Stunde führt – sehr schön!

Noch viel schöner, dass diese Stunde qualitativ auf durchgängig sehr hohem Niveau bleibt. Hier gibt es kaum Stücke, die nicht hörenswert sind, alles greift geschickt ineinander. Grund dafür dürften Pierre Langer und Tilman Sillescu vom deutschen Komponistenstudio Dynamedion sein, die auch schon die Scores des Vorgängers und dessen Erweiterungen The Breath of Winter und Shadow of the Phoenix schrieben. Müsste man es labeln, würde es ‚epische Fantasy‘ wohl am besten beschreiben. „Also etwas wie Dragon Age?“ Nicht ganz.“ „Dann Dark Souls?“ Ne gar nicht.“ „Okay, dann eher-“ Lass mich einfach mal erzählen, dann siehst du, was ich meine.

Wer die Musik der Vorgänger oder der anderen Werke von Dynamedion, allen voran die Anno-Reihe seit Anno 1404, im Ohr hat, wird schnell den bekannten wie hochwertigen Stil der Komposition wiedererkennen, der hier seinen Anfang findet. Aspekte wie das Mittelalterfeeling aus Die Gilde 2 oder dem gerade genannten Anno 1404, gemischt mit Fantasy-Anleihen, die wir auch in Sacred 2: Fallen Angel oder eben SpellForce: The Order of Dawn hören, treffen sich in diesem OST zu einer glorreichen Verschmelzung. Ich würde sogar so weit gehen, dass diese Musikklasse nicht nur dem im selben Jahr erschienenen Gothic 3-Score ebenbürtig ist, sondern an vielen Stellen an die der Kinokompositionen von Howard Shore zur Der Herr der Ringe-Trilogie heranreicht! Große Worte, die ich gelassen ausspreche, aber es stimmt. Es wird natürlich meiner subjektiven Verklärung geschuldet sein, doch hat mich das bisher ja noch nie aufgehalten, Musik über den Klee zu loben, … so let’s begin.

Sound of the Shadows startet mit dem Titellied Shadowsong, das mit seinen donnernden Trommeln an die Intros von Gothic 3 und Skyrim erinnert. Schnell wird jedoch der erste große Unterschied deutlich. Wie schon beim Vorgänger (Cenwen) nutzen Langer und Sillescu erneut die Gesangsstimme der Sängerin Talia, die in einer ausgedachten Sprache eine elfengleiche Balladen trällert. Das kann man (wie ich damals) schön oder (wie ich heute) kitschig finden, es funktioniert allerdings wie schon bei Dragon Age: Origins gut. Und für Nicht-Fans gibts immerhin eine instrumentale Version.

Zusätzlich dazu enthält der Track auch ein Leitmotiv, das sich durch die gesamte Komposition zieht. Dass das hilft, dem Soundtrack eine eigene Identität zu verleihen, habe ich zwar schon diverse Male breitgetreten, werde indes nicht müde, es trotzdem zu tun. Es zeigt gleichzeitig schön anschaulich den Kontrast zum Score des Vorgängers, der zwar auch sehr gut war, gleichwohl mangels Hauptmotivs unzusammenhängender und ‚beliebiger‘ wirkt. Durch diese thematische Klammer schafft die Musik von SpellForce 2 dagegen den Sprung aufs Meistertreppchen, um sich mit den ganz Großen zu messen.

So sind beispielsweise die Kampftracks durch die Bank hervorragend gelungen: Sei es das dramatische The Shaikan, dessen Vocals titanhafte Schlachten verheißen. Das unbändige Attack of the Nightblades, dessen Bläser operngleich von Heroik zeugen. Oder The Realm, das mit seinen Streichern einem wütenden Wespenschwarm gleich umherjagt und es nicht umsonst in meine Top 50 der besten Kampftracks geschafft hat.

Generell ist die Orchestrierung meisterlich, wenngleich mit ihrer Auswahl an Streichern, Bläsern und Harfen etwas stereotyp Mittelalter-Fantasy. Kann mir egal sein, wenn ich dafür so erhabene Stücke wie das an Anno erinnernde Hawkeyrie bekomme. Freedom macht seinem Titel hingegen alle Ehre und ergründet die Dualität der namensgebenden Freiheit in einem Zusammenspiel aus Bläsern und Streicher: Von der beklemmenden Ungewissheit bis zur berauschenden Befreiung schwebt der Track über die Weite, leicht und zur selben Zeit doch schwer. Dem Theme zum Reitervolk Rohan aus Der Herr der Ringe nicht unähnlich, ist dieser Track eine zu Tränen rührende Weise, so schön, so bewegend.

Im direkten Kontrast dazu stehen die klischeehaften Schurkenstücke wie die düster diabolischen Tracks Sorvina und Dragh Lur oder die tumb tribalhaften Ork-Themes Karash und The Clans!, in dem wir fast schon sehen, wie die Kreaturen der Dunkelheit um ein Lagerfeuer tanzen. Auch The Mines of Underhall kommt mit seinen Hammerschlägen schön zwergig daher, während Fireforge wie aus einem klassischen Action-Adventure entliehen klingt – verspielt und gleichsam dramatisch.

Bevor ich nun zu meinen Favoriten des Scores komme, ein kurzes Wort zu Oblivion, das auf keinen Fall in Vergessenheit geraten soll sowie Shadowplains und Desolation. Das Erste ist ein Track zum Genießen, der mit seinem wogenden Rhythmus etwas Beruhigendes wie Aufwühlendes hat. Der Zweite klingt dagegen eher nach klassischer Musik und erinnert mit seinen wuchtigen Bläsern an etwas, das man eher bei Beethoven statt Bytes vermuten würde. Desolation als dritter im Bunde ist schon wieder anders unterwegs. Zunächst stürmisch kriecht es später einer Schlange gleich über den Boden und reckt sich hie und da auf, fast schon neugierig, bevor es sich am Ende in einer traumhaften Symphonie entlädt. Bitte dranbleiben!

Nun aber zu meinen Highlights: Plains of Chaos und Dun Mora. Beide erreichen für mich ein Level, das mit dem eines Howard Shores zu vergleichen ist – für mich eines der höchsten Komplimente im Soundtrack-Genre. Manche mögen das anders sehen, mir egal. Plains of Chaos ist hierbei noch der ‚schwächere‘ der beiden Vertreter und kommt tatsächlich auch nur auf 4 Sterne, dennoch bewegt mich der Walzer-esque Charakter jedes Mal. Ich mag diese Vielseitigkeit, diese Vielschichtigkeit, die aus einem einzelnen Stück eine Reise, ein Erlebnis macht. Während wir zu Beginn denken, dass uns das nächste Epos ins Haus steht, zeichnen Langer und Sillescu ein paar Sekunden weiter schon das Bild einer unberührten Landschaft. Die besungenen Ebenen sind wahrlich im Chaos, in einem musikalischen Strudel, der Abwechslung und Wandel verheißt.

Absolutes Spitzenstück von SpellForce 2: Shadow Wars ist aber Dun Mora. Ohne die ganze Story des Spiels aufdröseln zu wollen, komme ich nicht umhin, das Setting für diesen Track zu erklären: Auf unserer Reise durch die Welt von Eo müssen wir die Völker des Lichts vereinen, um den Pakt der Dunkelheit zu bekämpfen. Der klassische Kampf also, Gut gegen Böse. Dafür klappern wir die unterschiedlichen Völker ab und sichern uns so die Allianz der Menschen und Zwerge. Dafür teleportieren wir uns durch die Weltgeschichte. Nachdem wir die Magie des Portals, das zu dem Elfenstamm der Morhir im Sumpf von Dun Mora führt, wiedererweckt haben, blicken wir also auf einen Ladebildschirm – und hören dieses Lied.

Wie das Tropfen von Tau auf ein Blatt erklingt eine Tonleiter, gespielt auf der Harfe, bevor eine getragene Violine sich mühselig erhebt. Wie beim Durchschreiten des Morastes scheint das Stück träge, bedrückend und behäbig. Doch schnell lichtet sich die Dunkelheit und gibt den Blick frei auf eine im wahrsten Sinne traumhafte Szenerie. Denn die Morhir werden von Dämonen geplagt, die sich an ihrem unsterblichen Blut laben und ihre Lethargie und Trauer speisen. Davon zeugt auch Dun Mora. Es wirkt grässlich bedrückend und doch wunderschön. Es erinnert dabei an The Grey Havens aus Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs, und während uns langsam die ersten Tränen über die Wange gleiten, denken wir an Gandalfs Worte:

Ich will nicht sagen: weinet nicht; denn nicht alle Tränen sind von Übel.

Gandalf der Weiße, Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs

Dieser Track hat etwas Kathartisches, Befreiendes. Er sagt, dass das Fehlen von Licht nicht zwangsläufig Dunkelheit bedeutet und jeder Trauer auch etwas Schönes vorherging.

Auch ohne SpellForce 2 gespielt zu haben, wird man diesem Score nicht seine Schönheit absprechen können. Seine Kitschigkeit vermutlich auch nicht, aber Kitsch kann ja auch schön sein. Wer eine noch tiefergehende Analyse des Scores sucht, wird übrigens in dieser englischsprachigen Review vom Nutzer Simon fündig.


Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01ShadowsongTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
02HawkeyrieTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
03FreedomTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
04SorvinaTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
05KarashTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
06Plains of ChaosTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
07Dun MoraTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
08OblivionTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
09The Mines of UnderhallTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
10The ShaikanTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
11The RealmTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
12SevencastlesTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
13ShadowplainsTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
14FireforgeTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
15The Clans!Tilman Sillescu; Pierre Langer55/5
16Dragh LurTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
17Attack of the NightbladesTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
18DesolationTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
19Dun Mora [Instrumental]Tilman Sillescu; Pierre Langer44/5
20Shadowsong [Instrumental]Tilman Sillescu; Pierre Langer44/5
21Uram Gor [Bonus]Tilman Sillescu; Pierre Langer33/5
22Un'Shallach [Bonus]Tilman Sillescu; Pierre Langer44/5
23The Magnet Stones [Bonus]Tilman Sillescu; Pierre Langer33/5
24The Crystal Fields [Bonus]Tilman Sillescu; Pierre Langer33/5

Erscheinungsdatum: 2007
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Tilman Sillescu; Pierre Langer; Dynamedion
Trackzahl: 11

Dragon Storm

Dass ich in Bezug auf die Erweiterungen nur beim ersten Addon Dragon Storm Lob aussprechen kann, liegt nicht nur an der interessanten Geschichte um die Shaikan, die als neue spielbare Fraktion den Reigen der Gute-Laune-Völker erweitern. Nein, auch die Musik war hörenswert, stammt sie doch erneut von Langer und Sillescu. Die präsentieren uns in elf Tracks die Fortführung ihrer Arbeit fürs Hauptspiel, auch wenn sie dieses Mal leider nicht nur überzeugen.

Dabei fängt es mit Dragon Storm doch so gut an: dramatisch, aufpeitschend, heroisch – einer geflügelten Echse würdig. Diesem Ausrufezeichen folgen allerdings weniger spannende Töne: Land of Dragons klingt nach einer Rückkehr zur Soundkulisse des ersten SpellForce mit einer Spur Star Trek, und auch Land of Shapers ist zurückhaltender. Wo die Tracks des Hauptspiels qualitativ bei Howard Shores bewegenden Kompositionen für Rohan mitmischen, sind wir hier eher in den Marschlanden unterwegs.

Diesen Eindruck rettet auch nicht Lullaby of Death, das, gesungen von Talia, gegen Ende ein wenig nach Anno klingt, nie aber die Schönheit eines Shadowsong oder Dun Mora erreicht. Aufregend wird es erst wieder bei Combat the Dark inklusive dessen Variation sowie Battle the Evil. Die lassen mit ihrem Zusammenspiel aus Bläsern, Streichern und Percussions nämlich ordentlich Action aufkommen. Eine gute Erweiterung des Bekannten, aber nichts, worauf man nicht hätte verzichten können.


Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Dragon StormTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
02Land of DragonsTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
03Land of ShapersTilman Sillescu; Pierre Langer33/5
04Lullaby of DeathTilman Sillescu; Pierre Langer44/5
05The CitadelTilman Sillescu; Pierre Langer33/5
06Combat the DarkTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
07Battle the EvilTilman Sillescu; Pierre Langer55/5
08Combat the Dark [Variation]Tilman Sillescu; Pierre Langer44/5
09Land of Shapers [Alternate]Tilman Sillescu; Pierre Langer44/5
10Lullaby of Death [Variaton]Tilman Sillescu; Pierre Langer33/5
11CreditsTilman Sillescu; Pierre Langer33/5

Erscheinungsdatum: 2012
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Josef Altersberger
Trackzahl: 19

Faith in Destiny

Auf Faith in Destiny hätte ich dagegen sehr gut verzichten können. Gerechnet vom Release des Hauptspiels sechs Jahre, einen Entwicklerwechsel und den Pleitegang von Publisher Jowood später, erschien die erste von zwei Stand-Alone-Fortsetzungen, die ungenierte Leichenschändung am stolzen SpellForce 2-Korpus betreiben. Es reichte dabei nicht, ein Bugfest zu präsentieren, nein, es wurde natürlich auch die Komponisten-Riege ausgetauscht. Zwangsläufig vermutlich, war Dynamedion doch in der Zwischenzeit und nicht zuletzt wegen des fantastischen Scores zu SpellForce 2 zu einer renommierten Marke herangewachsen und damit zu teuer für einen simplen Cashgrab.

Die undankbare Arbeit, dieses große Erbe anzutreten, fiel Josef Altersberger zu, dessen Diskografie exakt zwei Einträge zieren: SpellForce 2: Faith in Destiny und SpellForce 2: Demons of the Past. Ob er beschloss, seine Karriere nach den beiden Alben an den Nagel zu hängen, ob er untertauchte oder gar seinen Namen änderte, weiß ich nicht. Gerechtfertigt wäre es, wenn man eine ähnliche musikalische Qualität wie die des Hauptspiels erwartet – denn der OST ist nicht sonderlich gut.

Ich möchte gar nicht zu gemein klingen, schließlich trifft hier ungefähr die Erwartungshaltung eines Schalkefans, nächste Saison Champions League zu spielen, auf die harsche Realität des Tabellenkellers der 2. Liga. Will sagen: Wer Taylor Swift erwartet, wird von Ulrike von der Fleischtheke vermutlich enttäuscht sein, auch wenn sie noch so gut Karaoke kann. Oder noch simpler: Erwartung 10, Realität 3. #Tinder.

Spaß beiseite, der Score ist auch abseits des gesetzten Standards für ein Album aus 2012 unterdurchschnittlich. Die Komposition wirkt uninspiriert, belanglos, repetitiv, bemüht dramatisch und fällt gleichzeitig sehr flach aus. Statt eines Orchesters gibts hier Töne aus der Dose. Einziger Lichtblick ist The Dream Weaver, das mit seinem Pizzicato eine Spur von Mysterium und Tiefe verspricht. Aber selbst da bleibt der OST hinter dem schelmischen Treiben eines Trine zurück. Da ist es fast schon tröstlich, dass sich die 19 Tracks in gut einer halben Stunde durchhören lassen.


Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Malangar GreensJosef Altersberger33/5
02WarriorJosef Altersberger22/5
03An Overwelming FoeJosef Altersberger33/5
04A Nameless WaveJosef Altersberger22/5
05A Demons DanceJosef Altersberger33/5
06The Nameless ThreatJosef Altersberger22/5
07Mystical FantasyJosef Altersberger22/5
08A Fight to the Very EndJosef Altersberger22/5
09LoseJosef Altersberger11/5
10Wastelands of SorrowJosef Altersberger22/5
11MagicalJosef Altersberger22/5
12The Dream WeaverJosef Altersberger44/5
13The Prophecy Is FulfilledJosef Altersberger22/5
14Preparing for the BattleJosef Altersberger33/5
15SilenceJosef Altersberger22/5
16Screaming SoulsJosef Altersberger22/5
17TensionJosef Altersberger33/5
18A WarningJosef Altersberger22/5
19CreditsJosef Altersberger22/5

Erscheinungsdatum: 2014
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Josef Altersberger
Trackzahl: 14

Demons of the Past

Die Musik zur letzten Erweiterung stammt, wie bereits gesagt, ebenfalls von Josef Altersberger und baut auf dessen Stärken auf – was in Ermangelung dieser wirklich beachtlich ist. Auch wenn er noch lange nicht an die Werke von Langer und Sillescu heranreicht, ist doch eine gewisse Verbesserung wahrnehmbar. Die Tracks wirken etwas kräftiger, mutiger. Mit Realm of the Gods kommt sogar etwas Fluch der Karibik-Stimmung auf. Hans Zimmer statt Howard Shore also? Bei Weitem nicht.

Der OST erreicht stattdessen eher den unteren Genrestandard, was im Vergleich zu Faith in Destiny schon ein dankenswertes Upgrade darstellt. Trotzdem wird dieses Album wegen seines ungesunden Verhältnisses von Trackanzahl (14) zu Gesamtlänge (24 Min) kaum im Gedächtnis bleiben dürfen: zu kurz, zu belanglos, zu höhepunktarm. So reichts noch nicht mal zur Empfehlung für Genre-Fans. Der OST stellt vielmehr die logische Konsequenz eines unwürdigen Endes dar, dem SpellForce 2 zum Opfer fiel. Immerhin konnte SpellForce 3 den Glanz der Marke zumindest etwas wiederherstellen, selbst wenn es für mich hinter Teil 2 zurückbleibt. Die beiden Addons steckt es wiederum locker weg.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Danger in the FieldsJosef Altersberger33/5
02SpellForce 2: Demons of the PastJosef Altersberger44/5
03FrozenJosef Altersberger33/5
04HeroesJosef Altersberger33/5
05MysteriousnessJosef Altersberger22/5
06OccultismJosef Altersberger22/5
07Realm of the GodsJosef Altersberger33/5
08RomanticJosef Altersberger33/5
09ShalibarJosef Altersberger33/5
10StormtroopersJosef Altersberger33/5
11The CitadelJosef Altersberger22/5
12The World of ZarachJosef Altersberger33/5
13Venus IslandJosef Altersberger22/5
14VillageJosef Altersberger33/5

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