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Sid Meier’s Civilization

Erscheinungsdatum: 1991
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeff Briggs
Trackzahl: 16


Ursuppe

Für gewöhnlich versuche, ich das Review-Pferd immer von vorne aufzusatteln und beginne deshalb meist mit den Urvätern einer Reihe, bevor ich mich zu den Nachfolgern durcharbeite. Bei Sid Meier’s Civilziation habe ich bewusst mit dieser Tradition gebrochen, einfach weil ich im Fall vom 6. Teil von einem richtig guten Soundtrack sprechen wollte. Aber weil alles hier seine Ordnung haben soll, springen wir zurück in das Jahr 1991, als das erste Sid Meier’s Civilization auf den Markt kam. Da mein persönliches Erscheinungsdatum erst 1992 anstand, kann ich inhaltlich nichts sagen. Ich empfehle dennoch, mal in die Screenshots zu schauen, allein schon Stalin auf Paint-Niveau hat etwas Magisches.

Der Soundtrack zum Spiel stammt von Jeff Briggs, der als Spielentwickler bei MicroProse am allerersten Ableger der Reihe sowie ein paar der Nachfolgern beteiligt war. Dass Briggs Expertise vermutlich stärker im Gestalterischen liegt, wird selbst dann deutlich, wenn man die technische Limitierung durchs MIDI-Format außer Acht lässt. Die Musik ist unterdurchschnittlich, sogar unterdurchschnittlich schlecht wenn man es gemein formulieren möchte. Da ich das nicht will, bleibe ich bei unterdurchschnittlich. Während „Introduction, Part I“ und „Introduction, Part II“ durch ihr Geflöte und die aufsteigenden Noten noch etwas Zelda-esque Stimmung aufkommen lassen, rangiert die restliche Komposition zwischen uninspiriert und belanglos.

So lässt „The Shining Path“ als Theme für die Chinesen unter Mao Tse Tung allerhöchstens Lust auf Hähnchen süß-sauer aufkommen, während man bei „Mongol Horde“ weniger vor heranstürmenden Reitern sonder eher den sich ständig wiederholenden Drums Deckung sucht. Generell sind Briggs Eigenkreationen maximal zweckmäßig und umreißen das gesellschaftliche Feld der jeweiligen Zivilisation grob. Für ein Spiel von damals vermutlich zeitgemäß, ist es für heutige Hörer eher ein Quell von Qual statt Qualität. Da hilft es auch nicht, dass ein paar klassische Kompositionen von Johann Sebastian Bach („Goldberg Variations“), William Steffe („Battle Hymn of the Republic“) und Claude Joseph Rouget de Lisle („La Marseillaise“) ihren Weg in die MIDI-Welt gefunden haben. Wer richtig gute Musik wünscht, muss noch ein paar Iterationen der Civ-Reihe durchstehen.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Introduction, Part IJeff Briggs22/5
02Introduction, Part IIJeff Briggs33/5
03Rise of RomeJeff Briggs33/5
04Hammurabi's CodeJeff Briggs22/5
05Goldberg Variations: Variatio 4. a 1 Clav. [MIDI Version]Johann Sebastian Bach33/5
06Harvest of the NileJeff Briggs22/5
07Battle Hymn of the Republic [MIDI Version]William Steffe33/5
08Aristotle's PupilJeff Briggs33/5
09Gautama PondersJeff Briggs22/5
10Song of the Volga BoatmenJeff Briggs33/5
11ZuluJeff Briggs22/5
12La Marseillaise [MIDI Version]Claude Joseph Rouget de Lisle33/5
13Tenochtitlan RevealedJeff Briggs22/5
14The Shining PathJeff Briggs22/5
15RondeauJean-Joseph Mouret33/5
16Mongol HordeJeff Briggs22/5

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