Overlord

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Erscheinungsdatum: 2007

Art: Gamerip

Komponist(en): Michiel van den Bos

Trackzahl: 39

Wertung

Nur eine kleine Schreckenstat

Dies ist die Music-Review. Hier geht’s zur Game-Review von
Overlord
und der Music-Review von
Raising Hell (2008).

Vor circa acht Jahren, als ich gerade anfing, meine Meinung ungefragt zu artikulieren, war eine meiner ersten Game-Reviews die zum Spiel Overlord. Was war ich stolz auf diesen Text, diese ausdrucksstarke Meinung, ja dieses Manifest! Vermutlich ist die Rezension von U20-Mattis ebenso gut gereift wie mein Haupthaar. Wer sich ein Bild davon machen möchte, kann ja gerne die Game-Review lesen. Darum soll es hier aber nicht gehen, nur so viel: Ich habe das Spiel damals sehr gerne gezockt und entsprechend gefärbt war auch meine Bewertung. Und auch heute noch würde ich gerne ein Remake oder gar einen Nachfolger spielen, doch die Chancen darauf sehen ähnlich gut aus wie die Wahrscheinlichkeit, dass Armin Laschet Kanzler wird.

Aber nun auf zum Soundtrack des dänischen Komponisten Michiel van den Bos, der 2021 noch genauso gut funktioniert wie 2007: durchwachsen. Was wir hören, passt gut zum eigentlichen Game und ließe sich wohl am ehesten als Fantasy-Allerlei beschreiben. Streicher, die gerne mal gezupft werden, Bläser, die fanfarenartig erklingen und Klaviergeklimper, das atmosphärisch Grusel heraufbeschwören will und die düsteren Ambitionen des Protagonisten unterstreichen. Das funktioniert Gamerip-typisch am ehesten noch bei den Kampftracks, bei den Ambienttracks ohne optische Begleitung dagegen wenig bis gar nicht und sollte höchstens für Leute interessant sein, die noch Hintergrundrauschen für die nächste Dungeons & Dragons-Kampagne suchen.

Tatsächlich besitzt Overlord im Vergleich zu seinem Nachfolger, meiner Meinung nach, nur drei nennenswerte Songs: Das Theme Overlord, das auch häufiger in anderen Tracks variiert wird und sich zudem im zweiten Track Final Battle wiederfindet, sowie das Minion Theme. Gerade Letzteres unterstreicht den humoristischen Grundgedanken des Spiels, in dem es eine Art Polka-Marsch mit wiederkehrendem Motiv über 2 ½ Minuten streckt, ohne dabei wirklich zu langweilen. Hat man nun die Schergen aus dem Spiel im Kopf, die mit ihrer schelmisch-dummen Art um die Gunst ihres dunklen Overlords buhlen, ergibt sich ein stimmiges Bild, das mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ob der Track ohne dazugehöriges Kopfkino funktioniert, kann ich nicht beurteilen.

Umgekehrt ist für mich das Hauptthema, das sich ebenfalls im Nachfolger wiederfindet, sinnbildlich für den Dualismus des Games, aus kindlicher Fantasy-Verarsche und Actiongekloppe. Das durch die Bläser stetig wiederholte Thema wird durch Percussions begleitet, von Streichern erweitert und kündet von Macht, Heldenhaftigkeit und auch ein wenig Bedrohung. Übertrumpft wird diese, vergleichsweise gesetzte, Version vom zuvor erwähnten Final Battle, das titelgemäß beim letzten Bosskampf läuft und uns in noch lauter, noch wuchtiger und noch dramatischer entgegenschallt. Allerdings musste ich beim erneuten Durchhören für diese Review feststellen, dass mit schwindender Begeisterung für das Spiel wohl größtenteils nur die Nostalgiebrille noch die spätpubertäre Freude an der Musik hochhalten kann. Damit ist nicht gesagt, dass ich die Tracks nicht empfehlenswert finde, aber ich kann jeden verstehen, dem hier das gewisse Etwas fehlt.

Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

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Raising Hell

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Erscheinungsdatum: 2008

Art: Gamerip

Komponist(en): Michiel van den Bos

Trackzahl: 5

Wertung

Raising Hell ist diese Art von Erweiterung, bei der man selbst mit Internetrecherche nicht wirklich erfährt, um was es sich genau handelt. Ist es ein Addon? Ist es ein DLC? Ist es das Originalspiel, das für eine andere Plattform aufpoliert wurde? Keine Ahnung! Ich schätze, es handelt sich um eine minimale Erweiterung Marke Fable: The Lost Chapters, aber nagelt mich nicht darauf fest oder fragt mich, ob es was taugt.

Beim Soundtrack traue ich mir dagegen schon eher eine Bewertung zu, denn der ist eher mittelmäßig. Fünf Tracks, die nichts außer eine E-Gitarre dazumischen und meine Vermutung unterstreicht, dass wohl nur eine Karte durch Raising Hell hinzugefügt wurde. Nicht sonderlich bemerkenswert, aber der Vollständigkeit halber wollte ich es kurz abgehandelt haben. Wer dagegen gute Fantasy-Mucke mit etwas mehr Rock sucht, wird eher bei Bastion oder Prince of Persia: Warrior Within bedient.

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