Iron Harvest
Erscheinungsdatum: 2020
Art: Original Soundtrack (OST) / Extended Edition
Komponist(en): Adam Skorupa, Krzysztof Wierzynkiewicz, Michal Cielecki
Trackzahl: 22 / 44
Schlechte Saat, gute Ernte
Hier geht’s zur Music-Review von
Operation Eagle (2021).
Ein Spiel, auf das ich mich seit langem gefreut habe, ist Iron Harvest. Ein frisches, unverbrauchtes Setting mit Mechs im 1. Weltkrieg? Dazu eine gute Solo-Kampagne und Taktikaction à la Company of Heroes? Was will ich mehr? Deshalb steht das Game auch ganz weit oben auf meiner „Zocke ich wenn’s billiger ist“-Liste. Um die Wartezeit zu verkürzen, habe ich schon in den Soundtrack reingehört. Der stammt von den erfahrenen polnischen Komponisten Adam Skorupa (The Witcher, The Witcher 2: Assassin of Kings), Krzysztof Wierzynkiewicz (The Witcher 2: Assassin of Kings) & Michal Cielecki (Sniper: Ghost Warrior 2), die meiner Meinung nach bisher immer solide Musik abgeliefert haben. Warum das auch dieses Mal der Fall ist, ich aber trotzdem enttäuscht war, erkläre ich euch jetzt.
Rein optisch kommt der Soundtrack bereits sehr adrett daher: 22 Tracks, kurze griffige Namen und multilinguale Titel, mal auf Englisch, selten auf Polnisch, lassen das Setting des Spiels bereits erahnen. Namen wie The Price We Pay oder The Fog of War signalisieren Krieg und Strategie, ich verspreche mir schnelle Actiontracks, Ambientmusik und auch mal die ein oder andere traurige Weise. Kennt man alles so oder so ähnlich auch von den großen Brüdern Command & Conquer oder eben Company of Heroes, was ja nichts Schlechtes ist.
Der Einstieg gelingt dem OST bravourös. Overture for a New World macht seinem Namen alle Ehre, die Musik vermittelt uns ein Bild von Grandeur, von Weite und Abenteuer. Der stete Takt der Streicher und Percussions suggeriert maschinelle Uniformität, einen strammen Marsch, der begleitet wird von Bläsern und in einer fast schon Blizzard-typischen Manier Atmosphäre erzeugt – klasse! Eine Overtüre eines Sid Meier’s Civilization VI (Sogno di Volare (The Dream of Flight)), das den hoffnungsfrohen Ausblick auf die Menschheit durch Militärepos Marke Empire Earth ersetzt hat. So muss sich der Einstieg in ein brachiales Strategiespiel anhören!
Meine Erwartungen sind also auf einem hohen Niveau und werden über weite Strecken von dem OST erfüllt: Mal gibt’s getragene, Streicher betonende Tracks wie Polania Victrix oder Butterfly, die angenehm an John Williams Arbeit in Schindlers Liste erinnern. Dann haben wir wieder Brachialo-Action in „Iron Flood oder dem bereits erwähnten The Fog of War und irgendwie beschleichten uns hierbei stets das Gefühl, das irgendwie schon zu kennen. Der Soundtrack zu Iron Harvest reiht sich nahtlos in die Tropen und, böse formuliert, Klischees von (Welt-)Kriegs-Scores ein, wie 1917 von Thomas Newman, oder stellt sich auf der anderen Seiten stramm neben die bereits viel zitierte Company of Heroes-Reihe der Starkomponisten Jeremy Soule, Inon Zur und Cris Velasco.
Dabei ist es weniger störend, dass sich narrativ an klassischen Motiven bedient wird: Was den Schotten der Dudelsack, ist den Russen der Männerchor. Und deshalb verwundert es nicht, dass uns auch in Iron Harvest kernige Männerstimmen bei Mother Rusviet entgegendröhnen. Die Besetzung bestimmter Themen mit gelernter Instrumentierung stellt für mich hier kein Kritikpunkt dar. A Red Army Rising (Company of Heroes 2) ist eine fantastische Ode an kommunistische Kriegstreiber, ebenso wie das Russian Theme aus Call of Duty: World at War. Sie alle stellen eine stereotype Darstellung, eine überhöhte Idealisierung dar.
Das kann man kritisieren, schließlich lassen sich ganze Nationen und Volksgruppen nicht auf ein Instrument herunterbrechen (mit Ausnahme der Griechen natürlich – Bouzouki!). Trotzdem ist das Abrufen von gelernten Tropen für Komponisten eine rechte und billige Möglichkeit des Worldbuildings, was gerade bei einem zwar fiktiven, gleichwohl jedoch an die Realität angelehnten Szenario praktisch daherkommt. Die Fraktionen des Spiels entsprechen ihren historischen Vorbildern, die es in dieser Form hätte gegeben haben können. Deshalb stört es mich nicht, wenn Pride of Saxony nach deutscher Militärkultur à la Radetzky-Marsch klingt, oder eben das Y-Chromosom rumbrüllt, sobald es um Mütterchen Russland geht.
Was mich indes stört, ist, dass die mutigen Ansätze des eigentlichen Spiels, ein fiktiver Zeitstrang mit Steampunk-Elementen, scheinbar kaum Anwendung in den Kompositionen fanden. Denn die große Stärke des Scores ist auch gleichsam seine größte Schwäche. Es ist die erwartbare Ausgestaltung des Inhalts, die ihn aufgrund der hohen Qualität in dieselbe Riege mit thematisch deckungsgleichen Spielen stellt, gleichzeit aber auch in krassem Kontrast zur eigentlichen Narrative von Iron Harvest steht: „Stell dir vor es ist 1. Weltkrieg, aber mit Mechs!“ Das ist der USP des Spiels, das macht es außergewöhnlich und spannend. Und gerade, wenn man ein fiktives Szenario bemüht, darf man meiner Meinung nach nicht in die Gemütlichkeitsfalle treten, sondern muss sich vom Pfad der Konvention abwenden und etwas mutiger sein.
So hatte ich ehrlich gesagt wie beim Schleichhit Thief mehr Steampunk-Einflüsse erwartet, noch mehr Aspekte von Fremdkörpern. Im Spiel sind das die riesigen Mechs, ehrfurchtgebietende, dampfbetriebene Kriegsmaschinen. Jetzt kann man natürlich darüber streiten, wie diese musikalisch hätten umgesetzt werden sollen. Nur weil es nach Zukunftsmusik klingt, machen zum Beispiel Synthies nicht alles besser oder futuristischer. Und das Szenario von Iron Harvest ist nicht so antichronistisch, dass es das brauchen würde. Beispiele wie Tesla’s Nightmare oder Project Icarus zeigen mit ihren leichten Distortions hingegen, was möglich gewesen wäre. Ein Hauch weniger klassisch, ein bisschen mehr Mut und Iron Harvest hätte auch akustisch aus der Masse herausstechen können. So aber bleibt es ‚nur‘ ein guter, bisweilen sehr guter Soundtrack, der im Gegensatz zum Spiel zu wenig wagt.
Nostalgiewarnung
Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.
Iron Harvest
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Overture for a New World | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
02 | Mother Rusviet | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
03 | Call to Arms | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
04 | Polania Victrix | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
05 | Iron and Oil | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
06 | Butterfly | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
07 | The Price We Pay | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
08 | Iron Flood | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
09 | Intermezzo for a New World | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
10 | Pride of Saxony | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
11 | The Fog of War | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
12 | Old Sins | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
13 | Memorial | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
14 | Obituary | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
15 | Tesla's Nightmare | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
16 | Last Days of the Tzar | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
17 | Desertion | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
18 | Reunion | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
19 | Heerschau, the Kaiser's Parade | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
20 | Coda for a New World | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
21 | Project - Icarus | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
22 | Piosenka Poci / Gowa, the Train Song | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki |
Iron Harvest [Extended Edition]
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Overture for a New World* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
02 | Mother Rusviet* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
03 | Call to Arms* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
04 | Polania Victrix* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
05 | Iron and Oil* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
06 | Butterfly* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
07 | The Price We Pay* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
08 | Iron Flood* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
09 | Intermezzo for a New World* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
10 | Pride of Saxony* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
11 | The Fog of War* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
12 | Old Sins* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
13 | Memorial* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
14 | Obituary* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
15 | Tesla's Nightmare* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
16 | Last Days of the Tzar* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
17 | Desertion* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
18 | Reunion* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
19 | Heerschau, the Kaiser's Parade* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
20 | Coda for a New World* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
21 | Project - Icarus* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
22 | Piosenka Poci / Gowa, the Train Song* | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
23 | Mothers Fall [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
24 | Step by Step [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
25 | March of the Saxons [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
26 | Patricide [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
27 | From the Shadows [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
28 | Thoughtful Strategy [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
29 | Icarus Rising [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
30 | Flight of the Icarus [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
31 | Face the Abyss [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
32 | The Resistance [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
33 | Haunted Trenches [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
34 | Relief [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
35 | Tesla Coil [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
36 | Refugees [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
37 | Here Comes the Cavalry [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
38 | A Great View [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
39 | Ambush [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
40 | On the Run [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
41 | State of Emergency [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
42 | The Only Truth [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
43 | A Loyal Friend [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
44 | The End, Part 1 [Bonus] | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki |
*Track im Original Soundtrack enthalten
Erscheinungsdatum: 2021
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Adam Skorupa, Krzysztof Wierzynkiewicz, Michal Cieleck
Trackzahl: 12
Operation Eagle
Dass es bei der Musik des Iron Harvest-Addons Operation Eagle tonal in orientalische Gefilde gehen wird, war mit Blick auf das schneeumtoste Coverbild für mich überraschend. Ich hatte nicht erwartet, dass Instrumente wie das Saz oder Kanun dominieren würden. Das wäre an sich nicht schlimm, wenn sich der Soundtrack dadurch nicht so fundamental von dem des Hauptspiels unterscheiden würde. Denn der überzeugt mich mit seinen heroischen/epochalen Motiven, die fest verankert im eurozentristischen Musikkanon, Konflikt- und ultimativ Weltkriegsatmosphäre aufkommen lassen.
Um Missverständnisse zu vermeiden, warum dieser Aspekt für mich wichtig ist – besonders mit Blick auf die aktuelle Lage im Weltgeschehen – erkläre ich gerne kurz, was ich damit meine. Wenn ich davon spreche, dass mich diese Form der Musikalität eher anspricht, hat das nicht nur etwas mit meinen persönlichen Präferenzen zu tun, sondern auch der Frage, wie das eigentliche Spiel mit der Thematik verkehrt. Haben wir einen bierernstes Shooter-Drama à la Call of Duty vor uns, oder einen humoristischen Teamshooter Marke Team Fortress 2. Erkunden wir die Leiden und Einzelschicksale weniger Personen, wie im tragisch-traurigen Valiant Hearts, oder befehligen wir auf der Makroebene Soldaten und Kriegsgerät wie in Company of Heroes oder eben Iron Harvest. Diese Sichtweise diktiert in gewisser Weise die Art der Musik – oder zumindest meine Erwartungshaltung.
Nun habe ich absolut kein Problem damit, wenn Konventionen und besonders Tropen gebrochen werden. Ein wunderschönes Beispiel hierfür aus der Welt der Fernsehserien ist The Last Agni Kai aus Avatar – Der Herr der Elemente. Statt des zu erwartendem Actionfeuerwerks wird dort die finale Konfrontation von Bruder und Schwester durch ein unterschwelliges, fast trauriges Thema begleitet. Was zunächst irritiert, entfacht jedoch innerhalb weniger Sekunden seine Wirkung. Denn dadurch erhält die Musik ein narratives Element, sie erzählt ihre eigene Geschichte parallel zum Gezeigten. Auf der inhaltlichen Ebene ist klar, was geschieht: zwei Personen duellieren sich. In der Musik indes kommt die Geschichte der beiden zum Tragen, die Tragik dieses vermeidbaren Konflikts: Bruder gegen Schwester. Wäre man die Actionroute gegangen, hätten wir vermutlich einen coolen Kampftrack erhalten, so ist es ein erinnerungswürdiger.
Es ist also per se nichts verkehrt daran, Erwartungen gezielt zu enttäuschen. Manchmal ist das durchaus wünschenswert. Erst vor Kurzem habe ich mich in meiner Review zu Company of Heroes: Eastern Front noch darüber geärgert, dass darin ein Männerchor inbrünstig singt, weil das ein häufig verwendetes Motiv für die nahöstliche Kultur darstellt. Ich persönlich brauche das nicht jedes Mal, wenn ein Spiel nur im Entferntesten mit Russland zu tun hat. Umgekehrt stört es mich auch nicht, sofern es gut gemacht ist. Dafür muss man nur Mother Rusviet aus dem originalen Iron Harvest-Soundtrack anhören. Und das ist der springende Punkt: die Qualität. Worauf möchte ich also gerade hinaus? Schließlich scheint es im Addon ja durchaus in warme Wüstenregionen zu gehen. Folglich ist die Auswahl der Instrumente doch absolut folgerichtig und eigentlich nichts, worüber ich mich auslassen sollte? Und qualitativ sind ebenfalls keine Abstriche zu bemerken. Das ist so weit korrekt, wenn man sich rein auf die Klangkulisse beschränkt.
Die Musik von Operation Eagle klingt nach Orient. Wonach sie leider weniger klingt, ist Iron Harvest. Der Ton der Serie wurde in der Musik des Hauptspiels festgelegt, dieses autoritäre, totalitäre breitschultrige Selbstverständnis der fiktiven Weltmächte. Der fehlt ironischerweise in diesem Score, in dem das USA-Pendant die Bühne betritt. Stattdessen erhalten wir ein fast schon ironisch überspitztes Theme (Ode to the Union), das für mich nicht zum ernsten Charakter des Spieles passen möchte. Ein Totalausfall ist der Soundtrack deshalb lange nicht, allerdings findet man eine wirkliche Perle unter den zwölf Tracks leider ebenso wenig.
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Shadow of the Dune | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
02 | Oasis | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
03 | Mission Briefing | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
04 | A Path to Choose | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
05 | Ode to the Union | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
06 | Want to See the Desert | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
07 | Sons of Usonia | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
08 | Operation Eagle | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
09 | Flight of the Falcon | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
10 | The Free Tribe | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
11 | Freedom Calls | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki | |
12 | The End, Part 2 | Adam Skorupa; Krzysztof Wierzynkiewicz; Michal Cielecki |