Hollow Knight

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  • Original Soundtrack

Erscheinungsdatum: 2017

Art: Original Soundtrack (OST)

Komponist(en): Christopher Larkin

Trackzahl: 26

Wertung

Wallah die Holzfee

Hier geht’s zur Music-Review von
Gods & Nightmares (2018).

Für kaum ein Genre wie für Indie-Spiele ist es so schwer, erfolgreich zu sein. Während große Marken mit dickem Budget die Fallhöhe eines Fehlschlags im Normalfall durch Marketing und ihre Stammklientel reduzieren können, fangen viele kleine Entwicklerstudios für gewöhnlich bei null an – so auch Team Cherry, die Entwickler vom 2017er Metroidvania Hollow Knight. Denn die haben genau ein Game auf ihre Releaseliste und nur den Nachfolger, Hollow Knight: Silksong, in der Pipeline.

Trotzdem gilt das Sequel dank seiner fanatischen Fanbase als eines der meisterwartesten, wurde das Hauptspiel doch für zahlreiche Awards nominiert, darunter dem prestigeträchtigen Game Award als bestes Debüt Indie-Spiel. Ich selbst habe mich später durch die positiven Stimmen dazu verleiten lassen, Hollow Knight zu zocken. Mit ca. 30 Stunden auf der Uhr hatte ich damals zwar nur 26 der insgesamt 63 Achievements abgearbeitet und vermutlich einiges an Content verpasst, aber ich hatte genug von der düster-tristen Geschichte um den ‚hohlen Ritter‘.

Mir gefiel die Stimmung, das Flair und auch das anspruchsvolle Gameplay. Umgekehrt wurden sowohl mein Orientierungssinn als auch meine Frusttoleranz sehr strapaziert, weshalb ich am Ende froh war, die Credits zu sehen. Hatte ich meinen Spaß und kann die Euphorie der Fans verstehen? Absolut! Trotzdem gefällt mir im direkten Vergleich Ori dann doch etwas mehr. Ob sich das ebenso auf musikalischer Ebene behaupten lässt, klären wir nun.

Hollow Knights OST umfasst 26 Tracks (Laufzeit ca. 1 Stunde) und wurde vom australischen Komponisten Christopher Larkin komponiert, der nicht mit dem gleichnamigen amerikanischen Schauspieler verwechseln sollte. So richtig vergleichen lassen sich die Scores der beiden Metroidvanias derweil nicht. Während Larkin auf größtenteils klassische Klänge setzt, fetzt Gareth Cokers Arbeit für die Geschichte des Waldgeistes deutlich moderner.

Um die soll es in dieser Review allerdings nicht gehen, sondern die Musik von Hollow Knight. Die baut auf die Klaviatur klassisch orchestraler Spielemusik und treibt auf den Spuren von Child of Light und anderen Indie-Perlen. Das Hollow KnightWiki beschreibt den Score wie folgt:

Die Musik für Hollow Knight fängt die riesige unterirdische Welt des Spiels ein. Die Geschichte beginnt mit sanften Klaviertönen, die das Hollow Knight-Thema wiedergeben, und während der Spieler weiter erforscht, schwellen die Orchesterkräfte zu einer opernhaften Dimension an, während sich das Schicksal des Ritters entfaltet.

Inhaltlich ist dem grundsätzlich nichts hinzuzufügen, trotzdem möchte ich an meinen Beobachtungen und persönlichen Favoriten teilhaben lassen. Larkin versteht es hervorragend, die zunächst gegensätzlich scheinenden Welten aus eleganter Klassik wie bei Dirtmouth und Mantis Lords mit der Wildheit der unentdeckten Spielwelt zu verheiraten. Dieses Tribalartige scheint in Stücken wie Crossroads oder Nosk durch, die dadurch wohl am ehesten mit den Ori-Spielen zu vergleichen sind, nie jedoch deren opulente Musikgewalt erreichen.

Das liegt wohl zum größten Teil an der Limitierung auf klassische Instrumente wie Bläser (White Palace), Harfen (The White Lady) oder Streichern (False Knight). Mantis Lords und Soul Sanctum runden das Bild eines altertümlichen Orchesters durch den Einsatz von Cembalo und Orgel ab, während Decisive Battle mit seinem Schlagzeug diesen Eindruck wieder aufweicht. Dennoch wird besonders zum Ende hin deutlich, dass für die ekstatischen Momente des Scores die Dark Souls-Reihe Pate gestanden haben dürfte. Gerade der Einstieg von Sealed Vessel fängt deren Spirit sehr gut ein, ist durch seinen reduzierteren Umfang jedoch keine Kopie.

Auch schön ist das Hornet-Theme. Dabei handelt es sich um das Thema für die nadelschwingende Hornet, die uns während unseres Abenteuers immer wieder über den Weg läuft und auch die Protagonistin von Silksong sein wird. Durch den Einsatz der Streicher fängt ihr Thema die Idee des Hornissen-Schwarms gekonnt ein, der als Mischung aus Präzision und Grazie umher tanzt. Insgesamt also einer der besseren Scores für eines der besseren Indie-Games.

Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

  • Original Soundtrack

Gods & Nightmares

  • Infos
  • Original Soundtrack

Erscheinungsdatum: 2018

Art: Original Soundtrack (OST)

Komponist(en): Christopher Larkin

Trackzahl: 15

Wertung

Vielleicht waren es auch die vier kostenlosen Erweiterungen, mittels derer sich die Entwickler die Gunst der Spielenden sichern konnten? Wer weiß, wer weiß. Gespielt habe ich die meines Wissens nicht, nach dem Durchhören des OSTs habe ich jedoch etwas Lust bekommen, das Spiel nochmal anzufassen. Die Musik der Erweiterungen gab es derweil auch, allerdings als Bezahlalbum mit dem Titel Gods & Nightmares.

Albtraumhaft ist an den 15 Stücken aber nichts, im Gegenteil. Larkin setzt den Erfolgskurs des Scores des Hauptspiels fort, segelt dieses Mal jedoch etwas näher am Konventionswind der Moderne. Dadurch werden The Grimm Troupe und Nightmare King zum Aufeinandertreffen von Metal und Dracula, während Pale Court zwar nicht minder blutsaugerisch, gleichwohl mit der Mischung aus Streicher und Klavier klassischer daherkommt.

Neben Letztgenanntem und Gods & Glory ist mein Favorit dieses Albums Daughter of Hallownest, das die etwas befreitere Variante von Hornets-Thema darstellt. Gespielt wird der Track im Duell mit der Boomerang-Gesichtigen Begleiterin, und wie das aussieht, kann man sich gerne mal auf YouTube ansehen … da tun einem schon beim Zuschauen die Finger weh.

  • Original Soundtrack

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