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Final Fantasy

Erscheinungsdatum: 1987
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Nobuo Uematsu
Trackzahl: 20


First Fantasy

Es gibt zwei Konstanten auf dieser Seite:

  • Konstante 1 beschreibt meine Klarstellung, dass ich nicht alle Spiele auf diesem Globus gespielt habe und dementsprechend nicht mit jedem Game nostalgischen Gefühle verbinde.
  • Konstante 2 besagt, dass die Artikel meine subjektive Wahrnehmung widerspiegeln.
  • Konstante 3 besagt, dass ich gerne mit Konstanten breche.

Aus diesem Grund und im Einklang mit den Punkten 1 und 2 bin ich folgerichtig und entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht der Auffassung, dass Final Fantasy in Spieleform gegossener Genuss ist. Wie ich das beurteilen kann, ohne es gespielt zu haben, ist eine andere Frage.

Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte: Ich habe keinerlei Berührungspunkte mit der Serie. Natürlich kenne ich Charaktere wie Sephiroth, Tifa und Cloud aus Final Fantasy VII, weil sie Teil der Popkultur sind. Und auch ein paar Trivia-Punkte, wie, dass es sich um ein Fantasy RPG handelt, das den letzten Versuch des Entwicklers Square (heute Square Enix) darstellte, die Karre aus dem finanziellen Dreck zu ziehen, woraus sich schließlich der Name begründete – geschenkt. Aber so ganz grundsätzlich weiß ich eigentlich nichts über Final Fantasy.

Wenn man wie ich allerdings seine Freude auch aus den Soundtracks ziehen kann, ist das gar kein Problem. Nicht umsonst stammen ein paar der bekanntesten Tracks der Videospielgeschichte aus dieser gigantischen Serie, die 1987 ihren Anfang nahm. Der erste Teil erschien auf Nintendos heimeigener Konsole, dem NES (Nintendo Entertainment System), weshalb dieser sich folglich gegen Giganten wie Super Marios Bros. (1983), The Legend of Zelda (1986) und Mega Man (1987) behaupten musste. Dass das gelang, muss wohl nicht erwähnt werden, oder?

Wer FF sagt, muss bekanntlich auch NU sagen … oder so. Nobuo Uematsu, der wohl einflussreichste asiatische Komponist, begleitete die Serie von Anfang an, bis er ab Final Fantasy X langsam in den Hintergrund rückte. Was schade ist, denn seine Kreationen gelten zu Recht als Meilensteine des Daddel-Kosmos. Ironisch daran ist, dass Uematsu ursprünglich nur für TV-Werbung komponiert hatte und eher durch Zufall den Job bei Square bekam. Doch das sind Infos, die ihr in anderen, umfangreicheren Artikeln nachlesen könnt.

Uematsus Genie findet sich ansatzweise auch bereits in diesem OST wieder. Der umfasst 20 Tracks und erreicht damit knapp die 20-Minuten-Marke. Kein Wunder, unterlag das Spiel doch den technischen Limitierungen der Konsole und presste deshalb die Chiptune-Klänge in kompakten wie loopbaren 8-Bit-Stücken aus den Lautsprechern. Das soll aber erst mal egal sein, denn zum einen versprüht das Piepsen herrlichen Retroflair, der auch heute noch begeistern kann. Zum anderen kommt es darauf an, wie man die Limitierung nutzt und welche Melodien man daraus hervorzaubert. Und da ist Uematsu ein wahrer Zauberer.

Grundsätzlich ist es bemerkenswert, wie es dem Komponisten gelingt, dem NES-Soundchips einen Fantasy-Anstrich zu entlocken. Der Score wirkt rund, kohärent, auch wenn er meiner Meinung nach (und verständlicherweise) noch nicht die Qualität späterer Iterationen erreicht. Dennoch sind ein paar nette Stücke dabei. Das beginnt bereits beim magisch kaskadierenden „Prelude“, in dem die Noten treppenartig hinauf und hinunter wandern und geht über in das „Opening Theme“, das in fast schon herrschaftlicher Art nicht nur das Spiel einleitet, sondern auch als anfängliches Thema der Reihe herhalten sollte.

Andere hörenswerte Stücke sind meiner Meinung nach das anfänglich düster wirkende „Sunken Shrine“, das dann zum Ende des Loops etwas hoffnungsfroher wirkt, das verspielte „Mt. Gulg“, das bewegende „Game Over“ und natürlich der „Battle“-Track, der zum Mitwippen einlädt. Und mit „Victory“ findet bereits hier ein Evergreen seinen Platz in der Musikgeschichte der Videospiele! Highlight ist für mich indes „Chaos Shrine“, das sowohl treibend wie lieblich daherkommt und dessen Stil heutzutage von Scores wie dem zu The Messenger gewürdigt wird.

Die restlichen Tracks gehen derweil in Richtung Fantasy-Standardware („Castle Cornelia“, „Town“, „Menu Screen“) und rangieren zwischen Animal Crossing („Matoya’s Cave“) und Pokémon („Final Fantasy“, „Dungeon“, „Shop“). Lustigerweise musste ich bei letztgenanntem Stück nachschauen, ob sich in meiner Beschriftung vielleicht ein Fehler eingeschlichen hatte, da das darauffolgende „Sailing Ship“ weniger nach Seefahrt klang als das wogenartige Geschäfts-Theme … aber soll wohl so.

Kommen wir zum Fazit. Mit einem durchschnittlichen Rating von 3,25 Punkten landet der OST genau im diffizilen Wertungsfeld, in dem ich nun über Auf- und Abwertung entscheiden muss. Ist der Score eine 3,5? Nicht wirklich, dafür fehlen mir einfach die Knaller. Selbst wenn ich berücksichtige, dass es sich um den Start der Final Fantasy-Reihe handelt und mir die Melodien teils sehr gefallen, kann ich nicht guten Gewissens etwas Höheres als eine 3 geben – denn ich weiß, was noch kommt. Wer jedoch Lust auf einen kurzweiligen Trip down memory lane hat, darf durchaus mal reinhören.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01PreludeNobuo Uematsu44/5
02Opening ThemeNobuo Uematsu44/5
03Castle CorneliaNobuo Uematsu33/5
04Final FantasyNobuo Uematsu33/5
05Chaos ShrineNobuo Uematsu55/5
06Matoya's CaveNobuo Uematsu33/5
07TownNobuo Uematsu33/5
08ShopNobuo Uematsu33/5
09Sailing ShipNobuo Uematsu33/5
10Sunken ShrineNobuo Uematsu44/5
11DungeonNobuo Uematsu22/5
12Menu ScreenNobuo Uematsu22/5
13AirshipNobuo Uematsu33/5
14Mt. GulgNobuo Uematsu44/5
15Flying FortressNobuo Uematsu33/5
16BattleNobuo Uematsu44/5
17VictoryNobuo Uematsu33/5
18Ending ThemeNobuo Uematsu33/5
19Game OverNobuo Uematsu44/5
20Save MusicNobuo Uematsu22/5

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