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Diablo

Erscheinungsdatum: 1996
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Matt Uelmen
Trackzahl: 6


Eine teuflische Kombination

Hier gehts zur Music-Review von
Hellfire (1997).

Wer hier mal wieder eine ausschweifende Review zu diesem Spieleklassiker erwartet, den muss ich im Falle der Diablo-Reihe leider enttäuschen. Denn: Ich habe sie nie gespielt. Also nie richtig. Tatsächlich ist mein einziger Berührungspunkt mit dem Hack-and-Slay-Urgestein der zweite Teil, den ich bei meinem Kumpel Paul im Koop gezockt habe. ‚Gezockt‘ bedeutete in dem Fall, dass der überforderte Mattis hinter einem sich andauernd in einen Bären verwandelnden Druiden herrannte, kein Loot bekam, da er nicht wusste, wie man Gegenstände aufhebt und die ganze Zeit aus dem Stockwerk über ihm angemault wurde, warum er denn so langsam sei.

Heutzutage sähe das vermutlich anders aus, aber da ja niemand Diablo III mit mir spielen möchte, beschränken sich meine Erfahrungen in diesem Genre auf The Incredible Adventures of Van Helsing (gab’s irgendwann mal kostenlos bei Steam), das überraschend spaßige Titan Quest (vor Kurzen noch einmal durchgespielt) sowie die ersten beiden Torchlight-Ableger. Dankenswerterweise liefern sie mir eine wunderbare Überleitung, da der Soundtrack dieser Spiele von dem gleichen Mann ersonnen wurde, der auch den Score zu Diablo komponiert hat: Matt Uelmen.

Uelmen tut sich in seinen Kompositionen für Diablo durch eine interessante Mischung von drei musikalischen Aspekten hervor, die auf den ersten Blick recht gegensätzlich wirken. Als erstes der zu erwartende Grusel, immerhin besticht die Monsterprügelorgie optisch mit einer Farbpalette, die von Dunkelgrau bis Kotbraun reicht und in seiner Gegnerauswahl alles abdeckt, was sich ein Kind so unterm Bett vorstellen kann. Um den zu erreichen, wird instrumental auf eary Vocals gesetzt, darunter sirenenartiges Heulen (auch gerne von Kindern) und entfernte Schreie, die geschmackvoll – und glücklicherweise spärlich – zum Einsatz kommen. Garniert werden diese unheiligen Klänge durch Effekte wie zum Beispiel Hall oder Reverb, damit es etwas spooky klingt.

Die zweite große Säule des Soundtracks, die die Gruselkabinettsstimmung ergänzt und nicht ganz ins Bild passen will, sind die Percussions. Kaum ein Track kommt ohne diesen Rhythmustreiber aus, der mal den Takt im Sinne eines Marsches vorgibt („Hell“, „The Crypt“) und mal als Drum-Begleitung im Hintergrund Akzente setzt („Dungeon“, „Catacombs“). Mir als alten Trommelfan gefällt das, wäre aber nicht meine erwartete Instrumentierung gewesen.

Und der letzte Punkt in dieser Verschmelzung von Gegensätzen sind die Gitarren, die zum einen als akustische Variante Lagerfeuervibes aufkommen lassen, beispielsweise beim ikonischen „Into Town“, dessen Riff bei vielen Fans wohlige Nostalgiewellen aufbranden lassen und uns das Gefühl von Sicherheit und Heimkehr geben. Auf der anderen Seite indes die E-Gitarren, die uns beispielsweise bei „Hell“ entgegenröhren, erwecken eher den Eindruck eines Metal-Albums und machen mehr Lust auf actionreiche Dämonenjagd als auf Versteckspiel.

Halten wir also fest: ein wenig Grusel, treibende Percussions und ambivalente Gitarren. Klingt nach einer Mischung aus DOOM und Soul Reaver und funktioniert überraschend gut. Wo beispielsweise der Soundtrack zu Sacred (das ich in meiner Auflistung oben vergessen habe) wie Fantasy-Allerlei anmutet, wurde hier mit einer tendenziell unkonventionellen Kombination experimentiert, die sich durchaus hören lassen kann. Vielleich nicht gerade etwas, das man sich für einen lauschigen Karminabend anmacht, aber für die nächste Dungeons & Dragons-Runde oder als pulsschonenden Kompromiss zum bereits erwähnten Metal-Fest kann ich den Diablo-Score durchaus empfehlen.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
1IntroMatt Uelmen33/5
2Into TownMatt Uelmen44/5
3DungeonMatt Uelmen33/5
4CatacombsMatt Uelmen33/5
5CavesMatt Uelmen44/5
6HellMatt Uelmen33/5

Erscheinungsdatum: 1997
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Matt Uelmen
Trackzahl: 2

Hellfire

Es sind zwei Tracks, deshalb mache ich es kurz: Lest die Review zum Hauptspiel Diablo, der Soundtrack zum Addon Hellfire unterscheidet sich überraschenderweise (Ironie) nicht davon. „The Nest“ ist ein bisschen langweilig weil zu ruhig, „The Crypt“ ist spannender weil actionreicher. Viel Spaß!

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
1The NestMatt Uelmen22/5
2The CryptMatt Uelmen44/5

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