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Dead Cells

Erscheinungsdatum: 2017
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)
Trackzahl: 25


Tote Zellen beben länger

Hier gehts zur Music-Review von
Rise of the Giant (2019) | The Bad Seeds (2020) | Fatal Falls (2021) | The Queen and the Sea (2022) | Return to Castlevania (2023)

Mit Dead Cells werde ich wohl auf ewig meine Studienzeit verbinden. Nicht, weil ich das Game damals exzessiv gespielt habe, statt mich auf meine akademische Bildung zu konzentrieren – das waren unter anderem League of Legends, Overwatch und natürlich Skyrim. Nein, tatsächlich ist mir das Spiel deshalb so im Gedächtnis geblieben, weil wir die Early-Access-Version in der ersten Ausgabe unserer Game-One-Imitation, genannt WohnGameinschaft, präsentiert haben. Für alle Interessierten gibt’s hier den Link zum Video.

Kollege Noel urteilte damals recht harsch und behauptete, das Spiel sei in seinem aktuellen Zustand nicht spielenswert und hätte wenig Hitpotential. Was damals vielleicht stimmte (war ja immerhin auch Early-Access), sollte heute wohl von der großen Fanbase des Roguelike-Matroidvanias als Lügen gestraft werden. Tatsächlich landet Dead Cells in regelmäßiger Häufigkeit auf Toplisten und wird nach wie vor durch DLCs und Inhaltsupdates weiterentwickelt … so kann man sich also täuschen.

Auch der Soundtrack dürfte meinem Empfinden nach ein paar Preise kassieren, denn Komponist Yoann Laulan, im Netz auch als ‚Valmont de Ragondas‘ bekannt, präsentiert sich in 25 Tracks als kompetenter Notenvernetzer. Hierbei sind es keine spannenden Motive oder einzigartigen Kompositionen, die den OST zu Dead Cells hörenswert machen, sondern das Gefühl. Wie für ein schnelles Metroidvania nötig, bei dem uns nur flinke Reflexe und haufenweise Übung vorm Bildschirmtod bewahren, ist auch die Musik angenehm treibend.

Einem Bastion nicht unähnlich nutzt Laulan dafür eine Mischung aus Percussions und akustischen Gitarren. Stücke wie „The Castle“, „Prisoner’s Awakening“ oder „Elite Fight“ treffen den perfekten Sweetspot zwischen anspornendem Tempo und positivem Optimismus, der uns suggeriert, wir seien ein mächtiger Badass, der sich durch die Gegnermassen knüppelt. Unterstützt wird diese klassische Klangkulisse durch Synthies, die die cyber-ähnliche Ästhetik des Spiels betonen und Tiefe / Bombast suggerieren.

Weitere Instrumente wie Flöten („Promenade of the Condemned“), Streicher („The Village“, „Hand of the King“) und das Klavier („Credits“) bringen derweil Varianz in die Komposition und erinnern zum Teil an andere Genrevertreter wie Diablo II oder The Incredible Adventures of Van Helsing (besonders deutlich in „Ossuary“). Durch die Verquickung mit schnelleren Rhythmen und elektrischen Komponenten, wirkt Dead Cells jedoch moderner und actionreicher. Mir gefällts!

Folglich habe ich recht wenig an der Qualität des Soundtracks auszusetzen. Als Kritikpunkt könnte man etwas die Beliebigkeit anmerken, die mangels echter Motive Einzug hält. Aber Dead Cells möchte sich nicht lange mit dem gleichen aufhalten. Es will schnell sein, uns in seinen Bann ziehen und von Level zu Level jagen. Das klappt hervorragend und selbst die etwas ‚belangloseren‘ Ambient-Themes haben immer noch genug Pep, als dass sie langweilen würden. Von mir also eine klare Empfehlung, der es sogar in meine Top 10 der besten Indie Scores geschafft hat. Wer mehr zum Making-of lesen möchte, findet auf lacedrecords übrigens noch ein Interview mit Yoann Laulan, in dem ein wenig die Inspirationen und Intentionen aufgedeckt werden.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Dead CellsYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
02Prisoner's AwakeningYoann Laulan (Valmont de Ragondas)55/5
03Promenade of the CondemnedYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
04The MerchantYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
05Prison's RooftopYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
06Black BridgeYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
07The VillageYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
08Toxic SewersYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
09OssuaryYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
10Elite FightYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
11The Old SewersYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
12The CemeteryYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
13ConjonctiviusYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
14The Prison's DepthsYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
15Prison ThemeYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
16The CryptYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
17Weapon MerchantYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
18Food MerchantYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
19The TempleYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
20ClocktowerYoann Laulan (Valmont de Ragondas)55/5
21Formerly Know as AssassinYoann Laulan (Valmont de Ragondas)55/5
22CollectorYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
23The CastleYoann Laulan (Valmont de Ragondas)55/5
24Hand of the KingYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
25CreditsYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5

Erscheinungsdatum: 2019
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)
Trackzahl: 5

Rise of the Giant

Beim ersten DLC Rise of Giants bleibt vieles beim Alten: Interpret ist erneut Yoann Laulan, die Tracks sind wie gewohnt treibend, epochal und mitreißend. Dies gilt insbesondere für „Guardian’s Haven“, das mit seiner Over-the-top-Attitüde schon fast in die Richtung eines Bossbattles der Dark Souls-Spiele geht. Dagegen wirkt „Observatory“ fast schon wie eine Entspannungsreise durch die Trine-Welten. Insgesamt eine runde Sache, auch wenn mich der Titel immer den Don’t Starve DLC Reign of Giants erinnert … random facts brought to you by Mattis!

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01CavernYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
02Guardian's HavenYoann Laulan (Valmont de Ragondas)55/5
03AstrolabYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
04ObservatoryYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
05Time for Your MedicineYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5

Erscheinungsdatum: 2020
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)
Trackzahl: 6

The Bad Seeds

Titel und Cover verraten bereits, dass es bei diesem DLC (vermutlich) aus den finsteren Tunneln und Höhlen hinaus in die Natur geht. Das spiegelt sich auch in der Musik wider, die bei „Arboretum“ etwas fröhlicher und ‚freier‘ wirkt und damit eher in Richtung Valley geht. „Swamp“ klingt mit seinen wiederkehrenden Vocals dagegen mehr wie Luftholen – aber es ist kein befreites Atmen. Irgendetwas hängt uns noch in der Lunge und will raus.

„Heat of the Swamp“ geht mit seinem Tempo indes in Richtung Hauptspiel, „Corrupted Prison“ balanciert irgendwo zwischen bedrohlich und beflügelnd – besonders das Klacken der Streicher (gibt’s bestimmt einen Fachbegriff für) hat mir gefallen. Und „Prisoner’s Re Awakening“ sowie „ClockTower Pocket Watch Edition“ sind natürlich Variationen von „Prisoner’s Awakening“ und „Clocktower“ aus Dead Cells.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01ArboretumYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
02SwampYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
03Heat of the SwampYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
04Corrupted PrisonYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
05Prisoner's Re AwakeningYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
06ClockTower Pocket Watch EditionYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5

Erscheinungsdatum: 2021
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)
Trackzahl: 10

Fatal Falls

Fatal Falls ist zwar der zweitumfangreichste Score der DLCs, bringt für sich genommen aber nur fünf neue Songs. Denn bei den „Demakes“ handelt es sich um Bit-Versionen bekannter Titel. Und die Variation „ClockTower (Geared Up Rework)“ schrammt nur deshalb an den 5 Sternen vorbei, weil mir die Dauer mit annähernd zehn Minuten einfach zu lang ist.

Die restlichen, neuen Tracks sind wie gewohnt treibend (z.B. „Undying Shores“), dieses Mal jedoch dominieren die Streicher. Dadurch bekommen Stücke wie „Fractured Shrines“ oder „Distillery“ einen keltischen Anstrich, was der Action aber keinen Abbruch tut. Auch „Keep Off the Flowers“ ist mit seinen flüsternden Vocals eine interessante Ergänzung, die ein wenig an Remember Me erinnert. Einzig „The Mausoleum“ fällt mit seiner bedächtig ruhigen Atmosphäre im direkten Vergleich etwas ab, alles in allem habe ich aber auch hier keine Klagen zu vermelden.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Fractured ShrinesYoann Laulan [Valmont de Ragondas]55/5
02Undying ShoresYoann Laulan [Valmont de Ragondas]44/5
03The MausoleumYoann Laulan [Valmont de Ragondas]33/5
04Keep Off the FlowersYoann Laulan [Valmont de Ragondas]44/5
05DistilleryYoann Laulan [Valmont de Ragondas]55/5
06Fractured Shrines DemakeYoann Laulan [Valmont de Ragondas]44/5
07Undying Shores DemakeYoann Laulan [Valmont de Ragondas]44/5
08The Mausoleum DemakeYoann Laulan [Valmont de Ragondas]33/5
09Keep Off the Flowers DemakeYoann Laulan [Valmont de Ragondas]44/5
10ClockTower (Geared Up Rework)Yoann Laulan [Valmont de Ragondas]44/5

Erscheinungsdatum: 2022
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)
Trackzahl: 5

The Queen and the Sea

Als Nicht-Spieler dachte ich beim Titel The Queen and the Sea natürlich sofort an nautische Themen. An etwas, das mich an Wasser, eben das Meer erinnert – entweder in Form von freien/befreiten Melodien, wie wir sie beispielsweise in The Bad Seeds gehört haben, oder als unerbittliche Naturgewalt, die uns in ihren Wogen zerquetscht. Der DLC lehnt eher in Richtung von Zweiterem, wobei uns keine Actionsause Marke God of War ins Haus steht. Stattdessen werden in „The Crown“ oder „Shipwreck“ vermehrt düstere, fast schon Horror-artige Töne angeschlagen, wodurch uns tendenziell etwas Marke The Incredible Adventures of Van Helsing zu Ohren kommt.

Dazwischen und danach stürzt uns der Score indes wieder in gewohntes (An)Treiben („Lighthouse“) und mischt bei „Beyond Reasoning (The Queen)“ sogar noch eine E-Gitarre dazu. Das fetzt ordentlich und kulminiert schließlich in „Bloc Party Boat“, das Hillbilly-meets-Techno-Vibes aufkommen lässt. Sicherlich nicht für jedermann etwas, bietet der vorletzte DLC in Hinblick auf instrumentale Varianz – die „Demakes“ aus Fatal Falls ausgenommen – noch am meisten Abwechslung.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01The CrownYoann Laulan (Valmont de Ragondas)33/5
02LighthouseYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
03ShipwreckYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
04Beyond Reasoning (The Queen)Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5
05Bloc Party BoatYoann Laulan (Valmont de Ragondas)44/5

Erscheinungsdatum: 2023
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Yoann Laulan (Valmont de Ragondas)
Trackzahl: 5

Return to Castlevania

Wir schreiben das Jahr 2023 und ich bin immer noch nicht dazu gekommen, Castlevania oder Dead Cells, geschweigen denn dessen Crossover-DLC, Return to Castlevania, zu spielen. Dabei verspricht die Musik Groß(artig)es. Was in The Queen and the Sea schon begann, wird hier in Form von brachialen E-Gitarren-Riffs („Vampire Killer“, „Beginning“, „The Tragic Prince“) fortgeführt.

Gleichsam bietet der 31 Tracks lange Score mit den „Collector’s Versions“ auch ruhigere Passagen, die mit ihrer Fantasy-Ästhetik an das erste Trine erinnern. „Dracula’s Castle (Ghost Dance)“ klingt zu Beginn dagegen wie Beethovens Mondscheinsonate. Zitate wie „Vampire Killer“, „Bloody Tears“ oder „Lost Paintings“ wecken wohlige Erinnerungen an Konamis Gothic­-Horror­-Action-Adventure. Und mit „Vampire Killer (Librarian Shop)“ hat derweil eine Prise Orientalisches seinen Weg ins Spiel geschafft

Es scheint, als habe Komponist Yoann Laulan die asiatischen Interpretationen europäischer Klangkulissen der Castlevania-Reihe erfolgreich mit der Dead Cells-DNS fusioniert. Das Ergebnis ist eine interessante Komposition, die den vampirischen Fürsten der Finsternis gleich zwischen beiden Welten wandeln lässt. Und mit den elf 8-Bit-Demakes kommt noch etwas mehr Retro-Feeling auf. Für mehr Infos könnt ihr euch auch gerne dieses Interview mit Laulan durchlesen.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01PrayerYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
02Beginning [Collector's Version]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
03Vampire KillerYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
04BeginningYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
05The Tragic Prince [Collector's Version]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
06Dracula's CastleYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
07The Tragic PrinceYoann Laulan; Konami Kukeiha Club55/5
08Dracula's Castle (Ghost Dance)Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
09Vampire Killer (Librarian Shop)Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
10Bloody TearsYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
11Divine BloodlinesYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
12Dracula's RoomYoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
13PrologueYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
14Illusionary DanceYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
15Simon Belmont's ThemeYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
16Lost PaintingsYoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
17Bloody Tears (Ending)Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
18Divine Bloodlines (Ending)Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
19Dead Cells Theme (Ghost Dance)Yoann Laulan44/5
20Prayer [8-Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
21Beginning [Collector's Version][8-Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
22The Tragic Prince [Collector's Version][8-Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
23Dracula's Castle (Ghost Dance)[8-Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
24Vampire Killer (Librarian Shop)[8-Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
25Divine Bloodlines [8-Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
26Dracula's Room [8 Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club33/5
27Prologue [8 Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
28Lost Paintings [8 Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
29Bloody Tears (Ending)[8 Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
30Divine Bloodlines (Ending)[8 Bit Demake]Yoann Laulan; Konami Kukeiha Club44/5
31Dead Cells Theme (Ghost Dance)[8 Bit Demake]Yoann Laulan33/5

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