Battlefield 3

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Erscheinungsdatum: 2011

Art: Original Soundtrack (OST) / Premium Edition

Komponist(en): Johan Skugge; Jukka Rintamäki

Trackzahl: 19 / 10

Wertung

Blast From the Past

Ich weiß, ich weiß, die Meute wird mit Blick auf diese Review aufschreien und sagen: „Aber Mattis, du kannst doch nicht Battlefield 3 rezensieren, ohne die ganzen anderen vorher erschienenen Battlefields gemacht zu haben. Aktuell fehlen dir ja noch mindestens sechs Spiele, die vor dem dritten Teil rauskamen!“ Und ja, ich enttäusche mich an dieser Stelle selbst, schließlich möchte ich die Soundtracks der verschiedenen Serien ja möglichst chronologisch behandeln. Warum also dieser Regelbruch? Weil ich Bock drauf hatte.

Ich wollte einfach kurz in die Glanzzeit der Serie zurückkehren, zu dem für mich wohl besten und prägendsten Teil und einfach mal wieder der sehr geilen Musik lauschen. Ich erinnere mich noch zu gut an die unzähligen Stunden, die ich auf Karten wie Operation Métro oder Caspian Border verbracht habe, an die nächtlichen Feuergefechte in Tehran Highway oder das Katz-und-Maus-Spiel auf Epicenter. Diese Grafik, diese Atmosphäre, dieses Gameplay – einfach unerreichte Spitzenklasse.

Und besonders gut erinnere ich mich noch an den Launchtrailer: Die Story war irrelevant, die Charaktere uninteressant. Aber die Spielszenen, die über den Bildschirm flimmerten – ich konnte damals nicht begreifen, dass ich das wirklich selbst würde spielen können. Eine rollende Panzerschlacht in der Wüste; Straßenkämpfe Marke Black Hawk Down; und Dogfights nach dem Start vom Flugzeugträger im regengepeitschten Ozean – wie geil war das denn bitte?

Doch der wahre Held des Videos war die Musik: Das altbekannte Battlefield-Theme in einer Techno-Variante, mit wummernden Bässen, Synthies, die mir noch heute die Nackenhaare aufstellen und pure Epik in akustischer Form. Dieser Aufbau, diese Klimax, dieser Pay-off. Nie hat mich ein Trailer danach so abgeholt und bis heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich das Theme höre.

Das kann ich zum Glück nach wie vor, veröffentlichte Electronic Arts doch einen Original Soundtrack zum Spiel, der mit 19 Tracks eine annehmbare Größe besitzt. Zusätzlich dazu erschien 2013 noch eine ergänzende Premium Edition mit zehn weiteren Stücken, die unter anderem die Themes der vier DLCs Close Quarters (Close Quarters), Armored Kill (Epic Tank), Aftermath (MMT) und End Game (End Game) beinhaltet. Für die erste Maperweiterung Back to Karkand gab es all derweil kein eigenes Lied.

Wie für die Battlefield-Reihe üblich wurde beim dritten Ableger wieder am Komponisten-Rad gedreht, weshalb die Musik für diesen Teil vom Schweden Johan Skugge und dem Finnen Jukka Rintamäki stammt. Zusammen erschufen sie eine Soundkulisse, die zum Modern-Military-Setting des Spiels passt wie Zielfernrohr auf Picatinny-Schiene.

Dadurch bringt der Score in seinen besten Momenten das Blut in Wallung, während wir bei den Klängen von Close Quarters oder Epic Tank darauf warten, endlich das namensgebende Schlachtfeld zu stürmen. Umgekehrt können auch ruhigere Stücke wie Solomon’s Theme genug Spannung aufbauen, ohne dass sie durch ihre rhythmischen Synthies zu repetitiv werden.

Leider besitzt Battlefield 3 gleichzeitig einen äußert vergessenswerten Singleplayer-Modus, für den ein paar der Tracks komponiert wurden. Kurze Songs wie The Red Wire, Kaffarov’s Villa und Tremors sind aufgrund ihres Spannungs-Charakters bedauerlicherweise absolute Spaßkiller und reichen zu keiner Zeit an die Qualität einer Call of Duty-Begleitmusik heran. Gut, es sind zwei unterschiedliche Marken mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, trotzdem wäre hier mehr drin gewesen. Zum Glück soll sich das beim Nachfolger Battlefield 4 etwas ändern.

Tatsächlich war für mich bei Battlefield 3 eigentlich immer nur ein Song so richtig, richtig geil, und das war das Battlefield 3-Theme, das wir schon im Trailer gehört haben. So könnte man meinen, dass der OST deutlich hinter meinen Nostalgie-gefärbten Erwartungen zurückbliebe und eine traurige Fehlerinnerung meinerseits darstellte, gäbe es nicht noch die Premium Edition. Denn die beinhaltet mangels Kampagne ausschließlich Stücke aus dem Multiplayer, was deutlich zum Spaßfaktor beiträgt.

Generell klingen die Stücke, die wir beim Starren auf die sic (zur damaligen Zeit noch quälend langsam) bewegenden Ladebalken hören, allesamt wie ein Best-of gängiger Alarmsirenen, die jaulend zum Gefecht läuten. Was wenig ansprechend klingt, entpuppt sich derweil als durchaus hörenswert, wenngleich eine Portion Begeisterungsfähigkeit für Technosounds und wuchtige Bässe dem Rezeptionsgenuss durchaus zuträglich ist. Damit kann das 13 Jahre alte Battlefield 3 zwar nicht mit seinen direkten Nachfolgern mithalten, trotzdem weist es den Score des 2021 erschienen Battlefield 2042 in seine Schranken und bleibt im direkten Vergleich in allen Belangen das bessere Spiel: besseres Gameplay, besseres Mapdesign und eben auch bessere Musik.

Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

  • Original Soundtrack
  • Premium Edition

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