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Amnesia: The Bunker

Erscheinungsdatum: 2023
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Mikko Tarmia
Trackzahl: 12


Atemlos durch den Schacht

Die Amnesia-Reihe erblickte vor 13 Jahren mit The Dark Descent das Licht der Welt … beziehungsweise die Dunkelheit. Denn in den Horror-Survival-Spielen von Frictional Games, die zuvor die Penumbra-Reihe gemacht hatten, stellt das Lichtmanagement den Kernaspekt des Gameplays dar. Steht unser Protagonist zu lange im Dunkeln, knabbert das an der Psyche. Und auch uns als Spielern gefällt die Schwärze nicht, da wir so den diversen Monstern nicht ausweichen können.

Mir selbst war der Erstling damals schon zu gruselig, aber immerhin konnte mein Bruder das Spiel zu Ende bringen. Deshalb verlasse ich mich hier auf seine Worte, wenn ich sage, dass zumindest der Erstling gut war. Wie das Ganze zehn Jahre später mit Amnesia: The Bunker aussieht, werde ich dagegen wohl nie erfahren. Auch wenn ich’s mir mit Ü30 mittlerweile zutrauen würde – nein. Einfach nein.

Eine Aufgabe, der ich mich dagegen im hell erleuchteten Arbeitszimmer und umgeben von einem furzenden Wachhund gewachsen fühle, ist die Bewertung des Soundtracks. Der stammt wie bei allen anderen Ablegern (mit Ausnahme von A Machine for Pigs) von Mikko Tarmia und besteht aus zwölf Tracks. Horrorspiel- und serientypisch präsentiert uns dieser einen zweigeteilten Score: Auf der einen Seite mit spooky Ambientstücken, auf der anderen mit aufregenden Actionpieces.

So klingen „Officer Hub“, „Soldier Quarters“ und „Arsenal“ düster bedrohlich, die Stücke „Menu Theme“, „Inside the Bunker“ oder „Officer Hub Safe Theme“ wirken indes neutraler. Dem gegenüber stehen mit „Hunted“ und „Shotgunner“ die oben erwähnten Actionstücke. Und mit „Filthy Little Rats“ wurde ein stereotyper Horrortrack mit Nackenhaaraufricht-Garantie erdacht. Der Abschluss, „End Credits“, ist dagegen traurig, melancholisch und sticht besonders durch den Einsatz des Klaviers heraus.

Wirklich begeistern tut hier allerdings nichts. Während im ersten Amnesia durch das Herrenhaus-Setting gegen Mitte des 19. Jahrhunderts noch etwas aristokratischer Flair aufkam, begegnet uns dieser nur kurz in „Souvenirs Du Passé“. Abseits dessen hält mit dem Bunker neuzeitliche Nüchternheit und Reduktion Einzug in die Akustik. Dies mag im Zusammenhang mit dem Spiel gut funktionieren, davon losgelöst driftet der OST allerdings ins Austauschbare ab. Ein Motiv fehlt, Wiedererkennbarkeit gibt es kaum. Stattdessen könnten Tracks wie „Comrades“ auch in den Scores der The Dark Pictures Anthology oder auch Telltales The Walking Dead auftauchen.


Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01Menu ThemeMikko Tarmia33/5
02Inside the BunkerMikko Tarmia22/5
03Officer HubMikko Tarmia22/5
04Filthy Little RatsMikko Tarmia44/5
05Officer Hub Safe ThemeMikko Tarmia33/5
06HuntedMikko Tarmia33/5
07Soldier QuartersMikko Tarmia22/5
08ComradesMikko Tarmia44/5
09ArsenalMikko Tarmia22/5
10ShotgunnerMikko Tarmia33/5
11Souvenirs Du PasséMikko Tarmia44/5
12End CreditsMikko Tarmia44/5

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