• Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten

    Ein lachendes und ein schwarzes Auge Der Vorteil daran, keine Erwartungen zu haben, ist allgemein bekannt: Man wird nie enttäuscht. Mit diesem Mantra trat ich wie gewohnt an den Score zu Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten (engl. The Dark Eye: Chains of Satinav). Ein Point-and-Click-Adventure aus 2012, das vom zuletzt an Gollum gescheiterten, deutschen Studio Daedalic entwickelt wurde und – wenig überraschend – in der Pen-&-Paper-Welt von Das Schwarze Auge (kurz DSA) spielt. Kurz reingehört und … gefällt! Deutsches Entwicklerstudio, deutsche Fantasywelt, dazu dieser Stil … da klingelt doch irgendwas. Kurz die Namen recherchiert und … Treffer! Nicht nur arbeitet Komponist Numero Uno, Dominik Morgenroth, bei der Soundtrack-Schmiede Dynamedion, sondern…

  • Park Beyond

    Freundliches Falschparken Wer vom OST von Park Beyond trotz des quietschbunten, quirlig aufgeweckten Gute-Laune-Covers etwas Tiefsinniges erwartet hat, bekommt jetzt von mir fix einen Reality-Check spendiert. Komponist Olivier Derivière liefert gemeinsam mit dem holländischen DJ Kettel TÜV-genau das ab, was man musikalisch von einer familienfreundlichen Freizeitparksimulation erwartet: Kindliches Hintergrundgedudel, das auf dem Weg zur Die Sims 3-Party durch die SimCity-Nachbarschaft gefahren ist, um dort schnell noch die Familien Fall Guys und Baba Is You einzusammeln.

  • Old World

    Angenehm antik Old World riecht wie Civ, sieht aus wie Civ und schmeckt Stimmen im Netz zufolge auch wie Civ. Aber klingt es auch wie Civ? Dieser Frage wollte ich als Fan von Geoff Knorrs Arbeit an Sid Meier’s epochaler Strategiespielreihe Civilization nachgehen. Schafft es also der für Old World zuständige amerikanische Komponist Christopher Tin an die Brillanz seines Landsmannes heranzukommen und präsentiert uns seinerseits ein akustisches Kleinod? Die Bedingungen sind auf jeden Fall gegeben, hat Tin doch bereits die fantastischen Stücke Baba Yetu (Civ IV) und Sogno di Volare (The Dream of Flight) für Civ VI komponiert. Augenfällig ist zunächst der Umfang des Original Soundtracks. Eine überschaubare Anzahl von…

  • Quake

    Erschütternd belanglos Quake aus dem Hause id Software gilt gemeinhin als Geburtsstunde des modernen 3-D-Ego-Shooters und für manche sogar als eines der besten Spiele aller Zeiten. Nicht nur machte es das Genre des Multiplayer-Deathmatches salonfähig, sondern ließ uns als geistiger Erbe von DOOM, Wolfenstein und Co auf allerlei Monster und Gothik-Wesen ballern – sofern man nicht gerade in Deutschland spielen wollte, denn hier war das Game zeitweise indiziert. Klammert man diese logistische Hürde aus, war es bei mir das Releasedatum von 1996, also vier Jahre nach meiner Geburt, weshalb ich keine Berührungspunkte mit Quake hatte. Ich wollte es mir dennoch nicht nehmen lassen, zumindest in den OST reinzuhören, denn der…

  • BioShock 2

    Dystopische Dunkelheit im Licht des Flutscheinwerfers Eines der größten Mysterien des 2007 erschienenen BioShock war, neben der Unterwasserstadt Rapture, das ungleiche Duo aus kleinem Mädchen in Haushälterkleidung und hünenhaftem Beschützer im Taucheranzug, genannt Big Daddy und Little Sister. Während Ersterer mit Granatwerfer und Handbohrer ausgestattet unachtsamen Splicern und unserem Alter Ego beim Entleben half, nutze das dämonische Mädchen mit ihren rotglühenden Augen eine überdimensionierte Spitze, um ihren Opfern das wertvolle Adam auszusaugen. Als Spieler war ein Aufeinandertreffen mit den beiden immer ein besonderer Nervenkitzel; dieser Moment, wenn die ersten Erschütterungen und das walartige Stöhnen von seiner Ankunft kündeten und „Mr Bubbles“ gemächlich an uns vorbeischlurfte, waren für mich immer ein…

  • Der Herr der Ringe: Gollum

    Not all those who wander are lost Wir hier bei MaybeMusic sehen immer das Gute in Videospielen. Sei es ein verkorkster AAA-Titel, ein Indiegame mit fragwürdigen Designentscheidungen oder einfach nur ein Kackspiel. Wir glauben, dass in jedem Misthaufen immer noch etwas drin ist, das eine Schmeißfliegenfamilie durch einen harten Winter bringen kann. Und dafür ist sich unser Team (ich) nicht zu schade, dort zu wühlen, wo selbst hartgesottene Rezipienten retirieren! Kommen wir folglich zu Der Herr der Ringe: Gollum, einem Spiel, das schon in seinen ersten Trailern wenig versprach und dieses Wenige nach Release dann nochmal grandios unterbot: verbuggt, veraltet, belanglos. Diese Einschätzung stammt nicht von mir, sondern ergibt sich…

  • Portal

    This Was a Triumph Revolutionär ist wohl ein Attribut, das man Valves Puzzlespiel Portal problemlos verpassen kann. Mit einem simplen wie genialen Spielkonzept, das ein ganzes Genre an Um-die-Ecken-Knoblern hervorbrachte, war dieses Game einfach Kult. Und dabei war es nur eine Dreingabe, ein kleines Bonusbonbon für Käufer der Orange Box, um eine möglichst breite Gamerschaft auf das damals neue Steam zu locken. Schon verrückt, wenn man die Spielelandschaft von damals mit der von heute vergleicht … Aber nicht nur wegen der Portal-Mechanik war es ein Must-Play. Nein, auch die sadistische KI GLaDOS (Genetic Lifeform and Disk Operating System), die uns durch zahlreiche Testkammern schickt und (Spoiler!) am Ende nicht mal…

  • Star Trek: Bridge Commander

    Brückentag auf der Enterprise-D Was der Landwirtschaftssimulator für Agrarfans und Traktornerds darstellt, war Bridge Commander für Trekkies. In keinem mir bekannten Spiel der Marke Star Trek hatte man zuvor dieses Gefühl, als Captain im Chefsessel der bekannten Spaceboliden zu sitzen. Denn das konnte man wortwörtlich! Wir haben wirklich dort platzgenommen, wo Jean-Luc Picard in The Next Generation seinen französischen Hintern geparkt hat. Von dort haben wir uns mit Steuermann und Taktikoffizier besprochen, den Wissenschaftsoffizier zum Scannen verdonnert oder durften uns vom Ingenieur anhören, dass er keine Wunder vollbringen könne. Die Story ist dabei schnell umrissen: Bei einer Außenmission stirbt der amtierende Captain und wir rücken als erster Offizier nach. Im…

  • Supreme Commander

    A Score Supreme Massive Schlachten, hunderte Einheiten, fantastische Grafik – all diese Versprechen lösten Entwicklerlegende Chris Taylor und sein Team 2007 mit Supreme Commander glorios ein. Das Spiel war ein wahrgewordener Fiebertraum eines jeden Strategienerds, der seine Allmachtsphantasien nicht mehr auf nur wenige Kilometer Schlachtfeld und eine Handvoll Einheiten reduziert sehen wollte. Stattdessen kommandieren wir in der fernen Zukunft Armeen von Truppen, vom kleinen Mini-Mech bis zur hochhaushohen, rollenden Panzerfabrik – zu Boden, Wasser und Luft! Damit diese Kriegsmaschinerie anläuft, errichten wir energieeffiziente Basen und rüsten sie durch die drei Tech-Stufen auf, um so irgendwann autonom die zwei benötigten Rohstoffe (Energie und Masse) zu produzieren. Während aus unseren Fabriken wie…

  • Supreme Commander: Forged Alliance

    Balsam für das Battle Mit Forged Alliance hielten nicht nur neue (Super-)Einheiten und Gebäude Einzug ins Fließband-Schlachtgetümmel, sondern auch die dezent overpowerte vierte Fraktion der außerirdischen Seraphim. Mit diversen Gameplayanpassungen und -Optimierungen, stellt das Addon für mich einen Pflichtkauf für Fans des Hauptspiels dar, auch wenn die Kampagne dieses Mal etwas weniger divers ausfällt. Statt unterschiedlicher Handlungen wird uns zu Missionsbeginn lediglich die Wahl gegeben, mit welcher der ursprünglichen Fraktionen wir spielen möchten – lame. Auch der, erneut von Jeremy Soule komponierte, Score setzt die Tradition mit altbekannten Stärken fort und baut auf eine Mischung aus Schlachtenepos und belangloser Ambientberieselung. Während gerade Letztere kaum zu Begeisterungsstürmen verführt, ist sie aufgrund…