• Overwatch 2

    Alte Stärken, neue Schwächen Fast ein Jahr ist es her, dass Blizzard mit Overwatch 2 die Evolution des fantastischen Heroeshooters von 2016 veröffentlicht hat. Evolution, weil’s im Grunde Overwatch mit ein paar spieltechnischen Anpassungen wie der Reduktion auf 5vs5–Matches oder überarbeitete Heldendesigns war. Was ich in meiner dazugehörigen Review als passionierter Fan damals noch euphorisch als vielversprechendes Fundament bezeichnete, ist mittlerweile zu einem porösen Mauerwerk degeneriert, dem die Spielerschaft unterm Arsch wegbricht – mich eingeschlossen. Ich möchte hier gar nicht ins Detail gehen und meinem Unmut Luft machen, deshalb sei nur gesagt, dass meine Wertung vom 3. Dezember 2022 heute etwas anders aussehen würde. Stattdessen will ich abklopfen, ob zumindest…

  • Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten

    Ein lachendes und ein schwarzes Auge Der Vorteil daran, keine Erwartungen zu haben, ist allgemein bekannt: Man wird nie enttäuscht. Mit diesem Mantra trat ich wie gewohnt an den Score zu Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten (engl. The Dark Eye: Chains of Satinav). Ein Point-and-Click-Adventure aus 2012, das vom zuletzt an Gollum gescheiterten, deutschen Studio Daedalic entwickelt wurde und – wenig überraschend – in der Pen-&-Paper-Welt von Das Schwarze Auge (kurz DSA) spielt. Kurz reingehört und … gefällt! Deutsches Entwicklerstudio, deutsche Fantasywelt, dazu dieser Stil … da klingelt doch irgendwas. Kurz die Namen recherchiert und … Treffer! Nicht nur arbeitet Komponist Numero Uno, Dominik Morgenroth, bei der Soundtrack-Schmiede Dynamedion, sondern…

  • BioShock 2

    Dystopische Dunkelheit im Licht des Flutscheinwerfers Eines der größten Mysterien des 2007 erschienenen BioShock war, neben der Unterwasserstadt Rapture, das ungleiche Duo aus kleinem Mädchen in Haushälterkleidung und hünenhaftem Beschützer im Taucheranzug, genannt Big Daddy und Little Sister. Während Ersterer mit Granatwerfer und Handbohrer ausgestattet unachtsamen Splicern und unserem Alter Ego beim Entleben half, nutze das dämonische Mädchen mit ihren rotglühenden Augen eine überdimensionierte Spitze, um ihren Opfern das wertvolle Adam auszusaugen. Als Spieler war ein Aufeinandertreffen mit den beiden immer ein besonderer Nervenkitzel; dieser Moment, wenn die ersten Erschütterungen und das walartige Stöhnen von seiner Ankunft kündeten und „Mr Bubbles“ gemächlich an uns vorbeischlurfte, waren für mich immer ein…

  • Portal

    This Was a Triumph Revolutionär ist wohl ein Attribut, das man Valves Puzzlespiel Portal problemlos verpassen kann. Mit einem simplen wie genialen Spielkonzept, das ein ganzes Genre an Um-die-Ecken-Knoblern hervorbrachte, war dieses Game einfach Kult. Und dabei war es nur eine Dreingabe, ein kleines Bonusbonbon für Käufer der Orange Box, um eine möglichst breite Gamerschaft auf das damals neue Steam zu locken. Schon verrückt, wenn man die Spielelandschaft von damals mit der von heute vergleicht … Aber nicht nur wegen der Portal-Mechanik war es ein Must-Play. Nein, auch die sadistische KI GLaDOS (Genetic Lifeform and Disk Operating System), die uns durch zahlreiche Testkammern schickt und (Spoiler!) am Ende nicht mal…

  • Trine

    Bezaubernd bewegend Als Trine 2009 erschien, war es für mich wie ein zauberhafter Einblick in eine Welt der Plattformer, Action-Puzzles und Jump’n Runs, die ich sonst nur von meinem Gameboy in Form von Spielem wie Asterix & Obelix kannte. Denn ohne Konsole war ich nie in den Hands-on-Genuss von Mario, Crash Bandicoot und Konsorten gekommen – auch wenn ich es natürlich versuchte, diesen Mangel bei Freunden und Verwandten zu kompensieren. Trine, mit seiner Mischung aus hübscher Grafik, interessanter Rätsel und gut dosiertem Humor gab mir also eine kleine Premiere, auch wenn das eigentliche Spiel keine Revolution darstellte: Die Story war erwartbar la la, das gegensätzliche Dreigestirn (daher der Name) aus…

  • Dead Cells

    Tote Zellen beben länger Mit Dead Cells werde ich wohl auf ewig meine Studienzeit verbinden. Nicht, weil ich das Game damals exzessiv gespielt habe, statt mich auf meine akademische Bildung zu konzentrieren – das waren unter anderem League of Legends, Overwatch und natürlich Skyrim. Nein, tatsächlich ist mir das Spiel deshalb so im Gedächtnis geblieben, weil wir die Early-Access-Version in der ersten Ausgabe unserer Game-One-Imitation, genannt WohnGameinschaft, präsentiert haben. Für alle Interessierten gibt’s hier den Link zum Video. Kollege Noel urteilte damals recht harsch und behauptete, das Spiel sei in seinem aktuellen Zustand nicht spielenswert und hätte wenig Hitpotential. Was damals vielleicht stimmte (war ja immerhin auch Early-Access), sollte heute…

  • Dead Cells: The Bad Seeds

    Keimzelle Titel und Cover verraten bereits, dass es bei diesem DLC (vermutlich) aus den finsteren Tunneln und Höhlen hinaus in die Natur geht. Das spiegelt sich auch in der Musik wider, die bei Arboretum etwas fröhlicher und ‚freier‘ wirkt und damit eher in Richtung Valley geht. Swamp klingt mit seinen wiederkehrenden Vocals dagegen mehr wie Luftholen – aber es ist kein befreites Atmen. Irgendetwas hängt uns noch in der Lunge und will raus. Heat of the Swamp geht mit seinem Tempo indes in Richtung Hauptspiel, Corrupted Prison balanciert irgendwo zwischen bedrohlich und beflügelnd – besonders das Klacken der Streicher (gibt’s bestimmt einen Fachbegriff für) hat mir gefallen. Und Prisoner’s Re…

  • Dead Cells: The Queen and the Sea

    Ein Meer aus Möglichkeiten Als Nicht-Spieler dachte ich beim Titel The Queen and the Sea natürlich sofort an nautische Themen. An etwas, das mich an Wasser, eben das Meer erinnert – entweder in Form von freien/befreiten Melodien, wie wir sie beispielsweise in The Bad Seeds gehört haben, oder als unerbittliche Naturgewalt, die uns in ihren Wogen zerquetscht. Der DLC lehnt eher in Richtung von Zweiterem, wobei uns keine Actionsause Marke God of War ins Haus steht. Stattdessen werden in The Crown oder Shipwreck vermehrt düstere, fast schon Horror-artige Töne angeschlagen, wodurch uns tendenziell etwas Marke The Incredible Adventures of Van Helsing zu Ohren kommt. Dazwischen und danach stürzt uns der…

  • Dead Cells: Fatal Falls

    Furiose Fälle Fatal Falls ist zwar der zweitumfangreichste Score der DLCs, bringt für sich genommen aber nur fünf neue Songs. Denn bei den Demakes handelt es sich um Bit-Versionen bekannter Titel. Und die Variation ClockTower (Geared Up Rework) schrammt nur deshalb an den 5 Sternen vorbei, weil mir die Dauer mit annähernd zehn Minuten einfach zu lang ist. Die restlichen, neuen Tracks sind wie gewohnt treibend (z. B. Undying Shores), dieses Mal jedoch dominieren die Streicher. Dadurch bekommen Stücke wie Fractured Shrines oder Distillery einen keltischen Anstrich, was der Action aber keinen Abbruch tut. Auch Keep Off the Flowers ist mit seinen flüsternden Vocals eine interessante Ergänzung, die ein wenig…

  • Dead Cells: Rise of the Giant

    Im Schatten von Riesen Beim ersten DLC Rise of Giants bleibt vieles beim Alten: Interpret ist erneut Yoann Laulan, die Tracks sind wie gewohnt treibend, epochal und mitreißend. Dies gilt insbesondere für Guardian’s Haven, das mit seiner Over-the-top-Attitüde schon fast in die Richtung eines Bossbattles der Dark Souls-Spiele geht. Dagegen wirkt Observatory fast schon wie eine Entspannungsreise durch die Trine-Welten. Insgesamt eine runde Sache, auch wenn mich der Titel immer den Don’t Starve DLC Reign of Giants erinnert … random facts brought to you by Mattis!