• Die Sims

    Magische Melancholie Über Die Sims, ein Spiel, das zur Jahrtausendwende erschien und ganze Generationen vor die Röhrenbildschirme fesselte, wurde bereits alles gesagt … zumindest inhaltlich. Aber ich bin nicht hier für Inhalt, ich bin hier für Meinung! Und für mich war Die Sims magisch. Nicht nur wegen seines sechsten Addons Hokus Pokus, sondern aufgrund des revolutionären Spielprinzips, das mich das Leben von digitalen Menschen kontrollieren und sie durch alle Höhen und vor allem Tiefen steuern ließ. Wenn man dies wie ich im zarten Alter von acht Jahren tat, bedeutete das für meine Sims meistens eine Existenz vergleichbar mit der eines durchschnittlicher FDP-Wählers, der durch unerlaubte Mittel zu immensem Reichtum gelangt…

  • Die Sims: Hokus Pokus

    Zauberhafter Rummel Der Jahrmarkt ist in der Stadt! Zumindest erhält man diesen Eindruck, wenn man den OST der letzten Erweiterung Hokus Pokus bzw. Makin‘ Magic hört. Scheinbar war der Gedankengang von Jerry Martin: Magie – Kurios – Karneval. Wie eine Ansammlung von Wunderlichem lädt die Musik zu einem imaginären Schlendern ein, vorbei an den Attraktionen, den Schreiern und dem Lachen der Besucher. Dafür greift Martin auf klassische Instrumentalisierung zurück, die von der Ziehharmonika (Medieval Neighborhood) und Oboen (Once a Cemitery, Build 3, Build 4) dominiert wird. Je nach Kombination ergibt sich eine Vielzahl von herrlich unterschiedlichen Atmosphären – eben wie auf einem Jahrmarkt: Ada-Quaint Place (tolles Wortspiel), Euro-hood und Buy…

  • Die Sims: Party ohne Ende

    Shuffle-Mode Zu jeder guten Party gehört natürlich auch gute Musik. Das zweite Addon House Party beschert uns die, überspitzt formuliert, in Form einer Art Spotify-Playlist, in der die Gäste ihre individuellen Wünsche unkuratiert eintragen. Eine Kakophonie aus Techno (Sim House Party, Simtricity, Put It Down, Simtasy, Simtrance), Funk im Bee-Gees-Stil (Shaka Do Thang), Soul (Al Sims), Surfermusik (SIMboys, Jerry Lee Sims) und diversen anderen Kreationen ist das Resultat. Wer sich mit dem simlischen Geschwurbel anfreunden kann, wird von seinem favorisierten Genre sicherlich unterhalten. Und früher als Kind hat mich die Vorstellung, es wird gerade von ‚Sub sub baru‘ gesungen, auch noch amüsiert. Da ich englische Texte mittlerweile größtenteils verstehen kann,…

  • Die Sims: Hot Date

    Smooth Simsing Nach der Party kommt bekanntlich das erste Date. Dachten sich die Entwickler von Maxis vermutlich auch, weshalb uns Hot Date eine ganz neue Nachbarschaft offeriert, um unserem Liebesleben auf die Sprünge zu helfen. Musikalisch wird das klassisch durch eine Mischung aus Jazz und Swing begleitet, ganz so wie man sich Romantik vorstellt: Zwei Paar Augen, die sich über einen im Kerzenschein flackernden Tisch anschmachten, abtasten. Sie beißt sich auf die Lippe, er fährt sich verlegen durchs Haar … und dann ballert ihnen von der Seite das Saxophonsolo den Gehörgang auf Durchzug. Obwohl es nicht meine Lieblingsmusikrichtung ist, finde ich ein paar der Tracks recht catchy. Hier kann jedoch…

  • Die Sims: Tierisch gut drauf

    Happy, happy dog Achtung Wortspiel: Weil Unleashed im Englischen ja ‚von der Leine gelassen‘ bedeutet, lag der Name für die Haustiererweiterung nahe. Tierisch gut drauf funktioniert zwar auch, dem Titel fehlt allerdings der gewisse Biss … haha … Egal, machen wir weiter. Wo man sich bei den vorherigen Addons bezüglich der Instrumentalisierung noch an den gängigen Tropen orientieren konnte, ist es sehr schwierig, Hund-Katze-Maus musikalisch abzubilden. Folglich besann sich Marc Russo, der dieses Mal alleine verantwortlich zeichnet, auf die Tugenden des Hauptspiels und liefert Gute-Laune-Mucke in Form von Bluesigem („Sim the Blues, I Got the Sim Blues), etwas Chill-Out-Rock (Unleash the Sims) und Pop (Cruisin‘ the Delta, Unleashed Jam, Down…

  • The Elder Scrolls Online

    Wunderschön weite Welt Wer über die Musik der Elder Scrolls-Reihe spricht, kommt um den Namen Jeremy Soule zwangsläufig nicht herum. Dessen Musik, der wir seit The Elder Scrolls III: Morrowind in bisher jedem Teil lauschen durften, ist untrennbar mit der Serie verbunden und gehört zum Besten, was das Genre der westlichen Rollenspielwelt zu bieten hat. Umso tragischer, dass er aller Voraussicht nach nicht mehr beim sechsten Teil (wann auch immer der erscheinen soll) dabei sein wird. Dies hängt wahrscheinlich mit den Vorwürfen sexueller Übergriffe auf Kolleginnen zusammen; oder Bethesda möchte dem Franchise einfach neuen, musikalischen Wind verleihen. Wie dem auch sei, für mich ist es immer schade, wenn ein Gesicht…

  • Thymesia

    Bloodborne 2 Gerade erst erschienen findet sich der Score des Bloodborne-Klons Thymesia auch schon in meiner Reviewsektion wieder. Das Spiel, das nicht nur vom Gameplay und Setting an den Souls-Ableger von From Software erinnert, wird von einem Soundtrack begleitet, der ebenso gut aus der Dark Souls-Reihe stammen könnte. Komponist Ben Ridge baut in 15 Tracks eine angenehm düster melancholische sowie actionreiche Musikerfahrung auf, die vielen AAA-Produktionen in nichts nachsteht. Einerseits, indem er sich thematisch am großen Vorbild orientiert und auf eine orchestrale Kombination von Streichern, Piano und Percussions zurückgreift, die dem Ganzen die notwendige Gravitas verleiht. Es entsteht wirklich das Gefühl, man wohne einer epischen Konfrontation bei. Andererseits scheint sich…

  • Crysis: Warhead

    Kriegste die Krise Ein Jahr nachdem Crysis die Platinen zum Glühen gebracht hatte, erschien 2008 mit Warhead das einzige Addon der Reihe. Das erzählt die Geschichte rund um die Alieninvasion des ersten Teils aus der Sicht von Michael Sykes alias ‚Psycho‘ weiter, hat aber vom Gameplay weniger mit dem Original zu tun, als man zunächst vermuten würde. Denn passend zum mentalen Gesundheitszustand des Protagonisten setzt der bevorzugt auf konventionelles Backenfutter statt Tarnmodus. Klingt also wie eine Abkehr der Tugenden des Hauptspiels und entwertete das Game für mich dermaßen, dass ich noch nicht einmal mehr weiß, ob ich es überhaupt gespielt habe. Dass das Spiel statt vom ursprünglichen Entwickler Crytek von…

  • Crysis

    Welcome to the jungle Wem es im Jahr 2007 beschieden war, Crysis spielen zu können, kam nicht nur in den Genuss eines sehr coolen Sci-Fi-Ego-Shooters im Dschungelszenario, sondern konnte sich hardwaretechnisch auch zu den oberen Zehntausend zählen. Weil das Spiel des deutschen Entwicklerstudios Crytek auf höchsten Einstellungen sogar damalige High-End-Rechner in die Knie zwang, musste ich es zum Release auf niedrigen bis mittleren Einstellungen spielen. Schön in diesem Zusammenhang übrigens, dass das kürzlich erschienene Remaster aller drei Crysis-Teile diese Tradition 15 Jahre später wohl erneut fortführt, weshalb ich mich direkt davon ferngehalten habe. Bleiben mir also die wohligen Erinnerungen an lauschige Strandgänge im Tarnmodus des Nanosuits, durch den ich mich…

  • Dark Messiah of Might and Magic

    Gewaltig gut Wir schreiben das Jahr 2006. Es ist ein gutes Jahr für die Gaming-Community: Der neueste The Legend of Zelda-Ableger Twilight Princess erscheint für die Wii, das erste Gears of War kommt für die Xbox 360 auf den Markt und am PC lässt The Elder Scrolls IV: Oblivion Rollerherzen höherschlagen. Aber nicht nur Massenmarkt-Kassenschlager prägen das Bild, sondern auch weniger große Titel wie Gothic 3, Heroes of Might and Magic V, SpellForce 2 sowie Dark Messiah of Might and Magic – oder zumindest meine persönliche Wahrnehmung. Nicht nur waren diese Spiele absolute Zeitfresser, die mir die limitierten Zockperioden versüßt haben; nein, sie haben (zumindest was das Genre Soundtracks angeht)…