• Old World

    Angenehm antik Old World riecht wie Civ, sieht aus wie Civ und schmeckt Stimmen im Netz zufolge auch wie Civ. Aber klingt es auch wie Civ? Dieser Frage wollte ich als Fan von Geoff Knorrs Arbeit an Sid Meier’s epochaler Strategiespielreihe Civilization nachgehen. Schafft es also der für Old World zuständige amerikanische Komponist Christopher Tin an die Brillanz seines Landsmannes heranzukommen und präsentiert uns seinerseits ein akustisches Kleinod? Die Bedingungen sind auf jeden Fall gegeben, hat Tin doch bereits die fantastischen Stücke Baba Yetu (Civ IV) und Sogno di Volare (The Dream of Flight) für Civ VI komponiert. Augenfällig ist zunächst der Umfang des Original Soundtracks. Eine überschaubare Anzahl von…

  • Victoria II

    Sieg-Reich Was wie der Name einer ungeliebten Exfreundin klingen mag, ist tatsächlich ein Global-Strategiespiel aus dem Jahr 2010: Victoria II. Die Fortsetzung der Simulationsprofis von Paradox Entertainment sowie deren Vorgänger nebst dem kürzlich erschienenen Nachfolger, Victoria 3, wurden zwar von mir nicht gespielt, die Komplexität und Detailverliebtheit genießt aber auch ohne Hands-on-Erfahrung einen großen Stellenwert bei mir. Selbst wenn mir alles zu hoch ist, was über „Stecke Geld hier rein, damit du später mehr Kohle rausbekommst“, juckt es mir bei ähnlichen Simulationen wie Europa Universalis, Hearts of Iron oder Crusader Kings immer mal in den Fingern. Schließlich hatte ich auch mit Stellaris, das ebenfalls Paradox entspringt, viel Spaß, gleichwohl es…

  • Earth 2150

    Stilvolle Apokalypse Nachdem ich den Vorgänger Earth 2140 in meiner Review aufgrund seines bizarr schlechten Soundtracks mit 1,5 Sternen abgestraft habe, könnte man meinen, dass sich dieser Trend beim direkten Nachfolger, Earth 2150, wiederholen würde. Dem ist nicht so. Zum einen, da ich Earth 2150 damals sehr gerne gespielt habe. Schließlich war es ein 3-D-Strategiespiel mit einer, für damalige Verhältnisse, guten Grafik inklusive Tag-Nacht-Wechsel (der sogar strategisch eingesetzt werden konnte), einem riesigen Forschungsbaum, kombinierbaren Einheiten und einem coolen Endzeit-Setting. Nostalgie ist also ein großer Faktor in dieser Rezension. Zum anderen allerdings auch, weil nun Komponist Maciej Pawłowski das kreative Ruder in Händen hält. Der macht etwas ganz Verrücktes und liefert…

  • Cities: Skylines

    Über den Wolken Aufbaustrategiespiele gibt es ja wie Sand am Meer. Reine Aufbauspiele findet man dagegen eher so häufig wie Frauen im Club. Und pure Aufbausimulationen sind dann die Singles unter ihnen. Will sagen: Cities: Skylines bedient ein sehr (Achtung Gag) dünn besiedeltes Genre, in dem es uns einem SimCity gleich keine Vorgaben macht, sondern uns aus dem Nichts eine blühende Stadt hochziehen lässt. Eine Story und Aufgaben findet man hier nicht, unsere Ziele sind unsere Herausforderungen. Und ganz im Sinne des Kapitalismus lauten diese meistens: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Dass es nicht so einfach ist, eine funktionierende Stadt mit genug Wasser- und Energieversorgung aus dem Boden zu stampfen, in der…

  • To the Moon

    Versteckte Perle 2011, als die ersten Indie-Games aus dem Schattendasein traten und anfingen, den großen Produktionen Konkurrenz zu machen, war auch ein kleines Ein-Mann-Projekt namens To the Moon unter ihnen. Programmiert wurde das Spiel von Kan Gao, der dafür den RPG-Maker nutzte, weshalb der Look gerade Fans früher japanischer Rollenspiele begeistern dürfte. Ich selber habe das Spiel tatsächlich nur gespielt, weil es mir als Geschenk in die Bibliothek gespült wurde – danke dafür, Jacko! Ich ging also ohne Erwartungen an das Spiel heran und war etwas überrascht ob der Story. Die handelt nicht etwa von Weltrettung und Monsterbekämpfungen, sondern von dem Angestellten-Duo Dr. Eva Rosalene und Dr. Neil Watts, die…

  • Heroes of Might and Magic IV

    Der vielleicht beste Score der Serie Drei Jahre nach Heroes of Might and Magic III sollte der vierte Teil mit einer neuen Formel wieder Leben in die Reihe bringen. Da man das mittlerweile acht Jahre alte Spielprinzip nicht grundsätzlich umkrämpeln wollte, blieb vieles beim alten. Anstelle von Revolution gab es kleine bis größere Änderungen, um die Fraktionen besser zu kontrastieren. So waren Zaubersprüche nun bestimmten Gesinnungen zugeordnet, es konnte also nicht jeder Held alles zaubern. Außerdem wurden die Einheitenupgrades gestrichen und wieder fleißig am Kreaturen-Karussell gedreht, wodurch beispielsweise die Untoten und Dämonen zur Necropolis-Fraktion fusionierten. Die kontroversteste Änderung war jedoch die Rolle der namensgebenden Helden, die nun nicht mehr vom…

  • Heroes of Might and Magic III

    Magische Wanderung Mit Heroes of Might and Magic verhält es sich Fans zufolge wie mit den Star Trek-Filmen: Die meisten sagen, die ungeraden Teile seien die guten. Das würde aber bedeuten, dass ich überwiegend die schlechten Ableger gespielt hätte, was ich so nicht bestätigen kann. Ohnehin fürchte ich, dass meine Meinung innerhalb der Fanblase um das beste Heroes wenig Widerhall fände, da zweifellos dem 5. Teil dieser Platz gebührt. Aber versuch das mal irgendwem zu verklickern … Inwiefern sich Heroes III von den Vorgängern unterscheidet und wie das generelle Gameplay aussieht, möchte ich an dieser Stelle derweil nicht vertiefen. Wer meine Reviews zu Heroes und Heroes II sowie dessen Addon…

  • Heroes of Might and Magic III: Armageddon’s Blade

    Armer Geddon Ich will euch mit dieser Review zu Heroes of Might and Magic III: Armageddon’s Blade gar nicht lange aufhalten. Weder habe ich es gespielt, noch gibt es nennenswerte Änderungen zum Hauptspiel – weder inhaltlich noch musikalisch. Trotzdem macht es mich immer ein Stück weit traurig, wenn ich das Wort ‚Addon‘ lese, weil es mich an eine Zeit erinnert, in der Games als ganzheitliches Unterhaltungsprodukt konzipiert wurden und nicht als Zeitfresser, die einem möglichst lange die Karotte vor die Nase halten. Deshalb mache ich jetzt genau das Gegenteil und fasse mich kurz: Die Musik ist more of the same. Wer sich bei Heroes III schon dachte: „Hui, das klingt…

  • Die Sims

    Magische Melancholie Über Die Sims, ein Spiel, das zur Jahrtausendwende erschien und ganze Generationen vor die Röhrenbildschirme fesselte, wurde bereits alles gesagt … zumindest inhaltlich. Aber ich bin nicht hier für Inhalt, ich bin hier für Meinung! Und für mich war Die Sims magisch. Nicht nur wegen seines sechsten Addons Hokus Pokus, sondern aufgrund des revolutionären Spielprinzips, das mich das Leben von digitalen Menschen kontrollieren und sie durch alle Höhen und vor allem Tiefen steuern ließ. Wenn man dies wie ich im zarten Alter von acht Jahren tat, bedeutete das für meine Sims meistens eine Existenz vergleichbar mit der eines durchschnittlicher FDP-Wählers, der durch unerlaubte Mittel zu immensem Reichtum gelangt…

  • Die Sims: Hokus Pokus

    Zauberhafter Rummel Der Jahrmarkt ist in der Stadt! Zumindest erhält man diesen Eindruck, wenn man den OST der letzten Erweiterung Hokus Pokus bzw. Makin‘ Magic hört. Scheinbar war der Gedankengang von Jerry Martin: Magie – Kurios – Karneval. Wie eine Ansammlung von Wunderlichem lädt die Musik zu einem imaginären Schlendern ein, vorbei an den Attraktionen, den Schreiern und dem Lachen der Besucher. Dafür greift Martin auf klassische Instrumentalisierung zurück, die von der Ziehharmonika (Medieval Neighborhood) und Oboen (Once a Cemitery, Build 3, Build 4) dominiert wird. Je nach Kombination ergibt sich eine Vielzahl von herrlich unterschiedlichen Atmosphären – eben wie auf einem Jahrmarkt: Ada-Quaint Place (tolles Wortspiel), Euro-hood und Buy…