• Neverwinter Nights: Die Horden des Unterreichs

    Reichhaltig Als hätte Soule meine Kritik am OST des Hauptspiels vernommen, setzt er im zweiten und abschließenden Addon Die Horden des Unterreichs nicht mehr auf eine Mischung aus düsteren Actionpieces und ruhigeren Stücken, die im drögen Einheitsbrei untergehen, sondern dreht das Verhältnis um. Ich möchte an dieser Stelle kurz eine Rezension von der Steam-Produktseite des Soundtracks zitieren: Dies ist mit Sicherheit eine der besten Arbeiten von Jeremy Soule, en par mit den Soundtracks von Oblivion und Skyrim. Der Mann wurde mit der Aufgabe betraut, einen Soundtrack zu einem Fantasy-Spiel zu kreieren, das im Wesentlichen ein Baukasten ist. Er hätte das Ganze auch einfach nur nachplappern können, um den offenen Charakter…

  • The Elder Scrolls Online: Gold Road

    Road pretty frequently travelled Mit gerade einmal acht Tracks kommt das Album zum neuesten Gold Road-Addon am vermeintlich kürzesten daher. Das wird zwar durch die enorme Länge von bis zu zwölfeinhalb Minuten kompensiert, aber wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird in spätestens sieben Addons nur noch das einstündige Main Theme übrigbleiben. Das ist bei The Elder Scrolls Online zum Glück nichts Schlimmes, baut es wie bereits mehrfach erwähnt auf dem großartigen Nerevar Rising aus Morrowind auf. A Legacy of Blood, Glory, and Honor wirkt wie ein Reign of the Septims (Oblivion) auf Koks und spult als Best-of einmal alle Emotionen durch, bevor uns der Score in die West Weald, zu…

  • The Elder Scrolls Online: High Isle

    Heldenhafte Hochsee Bei dieser Erweiterung geht es wider Erwarten nicht nach Jamaika, sondern auf die High Isle, also Hochinsel. Hierbei handelt es sich um eine neue Region, genauer gesagt um ein Archipel, das im Gegensatz zu den Schauplätzen der vorherigen Addons bisher noch nie Erwähnung in der Elder Scrolls-Reihe fand. Völlig fremd ist die Insel allerdings nicht, befindet sie sich doch etwas oberhalb von Summerset, der Heimat der Hochelfen – da ergibt der Name dann auch Sinn. Entsprechend artverwandt ist dieser Score mit dem des zweiten Addons Summerset, die elf (höhö) Tracks setzen nahtlos dort an, wo 2018 aufgehört wurde: sphärische Klänge durch sanfte Vocals, gefühlvolle Streicher und Bläser sowie…

  • The Elder Scrolls Online: Necrom

    Ske-let it be Seit dem 2019 erschienenen Addon Elsweyr hatte es keine neue spielbare Klasse in The Elder Scrolls Online gegeben. Dies sollte sich mit der 2024er-Erweiterung Necrom ändern. Doch Name und Cover können für Verwirrung sorgen, denn auch wenn alles auf einen Auftritt der Knochenbeschwörer hindeutet, wurde der Nekromant bereits im oben benannten Khajiit-Kapitel eingeführt. Stattdessen gibt es mit dem Arkanisten eine weitere Magierklasse, die fröhlich Folianten verliest und mit reichlich Runen rasiert. Wo bei der Charakterklassenzahl aufgestockt wurde, reduziert sich beim Score die Menge an Tracks auf nunmehr neun. Gleichzeitig steigt die Gesamtdauer des Albums im Vergleich zu den vorherigen Addons auf annähernd 1,5 Stunden. Das Resultat sind…

  • The Elder Scrolls Online: Blackwood

    Into the Woods I go 2021 war mit Blackwood die Region zwischen Cyrodiil und dem Black Marsh (zu Deutsch Dunkelforst) dran. Die ist nicht nur die Heimat der echsenartigen Argonier, sondern auch Schauplatz der Main Story. In dieser mussten die Spieler*innen schon 800 Jahre vor den Ereignissen von The Elder Scrolls IV: Oblivion gegen die Machenschaften des Daedrafürsten Mehrunes Dagon ankämpfen und eine Verschwörung aufdecken. Musikalisch wird das von zwölf Tracks in mittlerweile gewohnt hoher Qualität begleitet. Brad Derrick läuft zwar nicht zu absoluter Höchstform auf, aber ein Schnarchfest wie Elsweyr ist der Score definitiv nicht. Das Main Menu-Theme Through Gates of Flame verarbeitet Nerevar Rising gewohnt gekonnt, während Moss…

  • Sacred 2: Fallen Angel

    Geweiht weg Um meine Faszination an diesem Spiel nachvollziehen zu können, muss man sich in die Zeit damals zurückversetzen: Für mich gab es kein Internet, kein Überangebot an Spielen. Mein einziger Weg, um an Informationen aus der Welt der Videospiele zu gelangen, waren Videospielzeitschriften wie die GameStar – da hatten wir sogar ein Abo. Gemeinsames Zocken ging natürlich maximal über Couch-Koop oder LAN-Partys. Jedes Spiel, das man zusammen zocken konnte, war folglich ein Highlight. Da ich selbst nie Diablo gespielt hatte, dafür aber Genre-Vetter wie Dungeon Siege, Titan Quest und eben Sacred, war ich ziemlich gehypt, als der Nachfolger Sacred 2: Fallen Angel erschien. Nicht nur sah es verboten gut…

  • Sacred 2: Ice & Blood

    Genre-Misch-Masch Das erste und einzige Addon zu Sacred 2: Fallen Angel hört auf den Namen Ice & Blood und kommt mit zwei Eigenschaften daher: Zum einen fügte es dem Spiel die neue Spielerklasse des Drachenmagiers sowie zwei neue Regionen hinzu. Zum anderen war es der letzte Sargnagel für Ascaron – nach 17 Jahren war Schluss für den Entwickler und Publisher, der besonders für die Anstoss-Reihe bekannt war. Kein gutes Omen also für die Erweiterung, weshalb ich sie gar nicht erst gespielt habe. Immerhin musikalisch geht das Spiel nicht still in die Nacht, sondern verabschiedet sich unerwartet laut. Ich weiß nicht, ob den Komponisten – hier habe ich übrigens die gleiche…

  • The Elder Scrolls Online: Greymoor

    Graue Vorzeichen Nachdem uns die vorherigen Erweiterungen zu The Elder Scrolls Online ins aschige Morrowind, das subtropische Elsweyr und die sommerlichen Summerset Inseln verfrachtet haben, landen wir in Greymoor im Westen des nordischen Skyrims. Das kennen wir bereits aus dem namensgleichen letzten Teil der Reihe und auch storytechnisch geht es in eine ähnliche Richtung – zumindest, wenn man den DLC Dawnguard gespielt hat. Dort wie hier bedroht eine blutsaugende Gefahr Tamriel, die von den Zigtausend Spieler*innen des MMOs besiegt werden muss. Anders als die Story wandelt der Soundtrack indes nicht in den Fußstapfen von The Elder Scrolls V: Skyrim. Statt magischem Fantasy-Furor liegt über Brad Derricks Komposition der Moll-Mantel, der…

  • The Elder Scrolls Online: Summerset

    Weggeblasen Mit Summerset, zu Deutsch Sommersend, geht es in der zweiten Erweiterung in die Heimat der Hochelfen. Die durften wir bisher nur im allersten Ableger der Reihe, Arena, besuchen, lange bevor Jeremy Soule mit seinen bekannten Stücken The Elder Scrolls seinen Stempel aufdrückte. Wenn wir ein neues Kapitel bauen, stecken wir ganz viel Arbeit da rein, dass die Welt richtig dynamisch und lebendig klingt. Und wir geben uns größte Mühe, alles so klingen zu lassen wie man meint, dass es klingen sollte. Komponist Brad Derrick So beschreibt Komponist Brad Derrick im Interview mit elderscrollsonline.com den Prozess, wenn bei The Elder Scrolls Online mit einer Erweiterung ein neuer Teil der Welt…

  • Overlord 2

    Farbenprächtige Fantasy Ich war ja früher ein großer Fan der Overlord-Serie, die das Fantasy-Genre ein wenig auf den Kopf stellt: Statt des edlen Recken in schimmernder Rüstung spielen wir hier einen Sauron-Verschnitt, der mit seinen Schergen die quietschbunt überzeichneten Lande von Bauern, Feen und Einhörnern tyrannisiert und in eine düstere Ödnis verwandelt. Das klingt zwar recht deprimierend, funktioniert aufgrund des augenzwinkernden Humors aber sehr gut und lässt selbst PETA-Puristen unschuldige Robbenbabys verkloppen. Die Reihe besitzt unbestreitbar ihren Charme, war allerdings nie erfolgreich genug, um sich im Massenmarkt durchzusetzen. Mit mittlerweile 15 Jahren Abstand zu Overlord 2 muss ich mir derweil eingestehen, dass das Gameplay nie so revolutionär war, wie ich…