• Fantastic Creatures

    Authentisch asiatisch Wenn man drei Jahre nach dem Start der Fantastische Tierwesen-Reihe ein Spiel mit einem sehr ähnlichen Titel auf den Markt bringt, könnten böse Parselzungen behaupten, dass hier versucht wird, unwissende Kunden abzugreifen. Aber so verurteilend wollen wir jetzt mal nicht sein, fällt das 4x-Spiel Fantastic Creatures doch eher in die Kategorie ‚Nische‘ und wirkt wie das engagierte Projekt eines sehr kleinen Teams, das vorrangig unterhalten möchte. Also who cares? Trotzdem muss ich gestehen, dass ich enttäuscht war, als ich auf das Album stieß und zunächst dachte, dass mir hier hochkarätige Potter-Mucke ins Haus stünde. Meiner Maxime folgend, dass auch jedes noch so bedeutungslose Spiel einen guten Score haben…

  • Empire Earth II

    Ein Fest der Stereotypen Die Review zum ersten Empire Earth war die 10. auf dieser Webseite und erschien am 15. Dezember 2019, also vor fast exakt vier Jahren. Ebenfalls vier Jahre nach Empire Earth wurde 2005 auch der Nachfolger, Empire Earth II, veröffentlicht. Ist es also Zufall, dass ich ausgerechnet jetzt diese Rezension verfasse, oder doch kosmische Fügung? Wer weiß, wer weiß. Die sehr sperrige Subheadline zum ersten Ableger lautete damals „Ein zu Recht vergessener Klassiker mit Ohrwurmcharakter.“ Etwas, das ich heute vermutlich so nicht mehr schreiben würde, beschreibt es indes ganz gut Spiel wie Soundtrack: Damals echt toll, heute eher oll. Würde nicht mein nostalgiegeschwängertes Herz noch den Tönen…

  • Endless Legend

    Endlose Entspannung Meinem Steam-Konto zufolge habe ich Endless Legend gerade einmal 4,6 Stunden gespielt – ein 4X-Rundenstrategiespiel mit massig Content, der aller Wahrscheinlichkeit nach für einen deutlichen längeren Zeitraum unterhalten kann. Wäre Vergangenheitsmattis verstorben und würde er (das daraus resultierende Paradoxon ignorierend) diese Worte lesen, er würde im Erdreich rotieren. Ein Spiel, ein bezahltes Vollpreisspiel einfach links liegen lassen? Blasphemie! Welche Ausrede habe ich? Keine eigentlich. Es verhält sich hier vermutlich wie mit Age of Wonders III: Es hat mich einfach nicht gepackt – und das, ob obwohl ich es sogar mit einem Kumpel im Multiplayer gezockt habe. Schade eigentlich, denn der dazugehörige Soundtrack, um den es im nun folgenden…

  • Shadow Warrior 3

    Schaukelstuhl statt Moshpit Obwohl mir Shadow Warrior 3 auf dem Papier ganz gut gefallen könnte, habe ich mich bisher noch nicht überwunden, dem Ganzen mal eine Chance zu geben – den durchwachsenen Kritiken und dem altersbedingt stetig sinkenden Freizeitkontingent meinerseits sei Dank. Wer mit dem Titel gar nichts anfangen kann, hier kurz eine Einordnung: Shadow Warrior war früher ein Duke Nukem-Abklatsch und wurde, der DOOM-Reihe nicht unähnlich, 2013 frisch neuaufgelegt. Es erwarten uns also zahlreiche Wummen, eine große Anzahl an Feinden, denen man faustgerecht die Löffelnahrung näherbringt und natürlich literweise roter Lebenssaft. Klingt unterhaltsam und könnte mit dem passenden Audiospektakel bestimmt richtig Spaß machen. Zumindest in dem Department muss man…

  • Dead Cells: Return to Castlevania

    Heilige Kreuz(ung) Wir schreiben das Jahr 2023 und ich bin immer noch nicht dazu gekommen, Castlevania oder Dead Cells, geschweigen denn dessen Crossover-DLC, Return to Castlevania, zu spielen. Dabei verspricht die Musik Groß(artig)es. Was in The Queen and the Sea schon begann, wird hier in Form von brachialen E-Gitarren-Riffs (Vampire Killer, Beginning, The Tragic Prince) fortgeführt. Gleichsam bietet der 31 Tracks lange Score mit den Collector’s Versions auch ruhigere Passagen, die mit ihrer Fantasy-Ästhetik an das erste Trine erinnern. Dracula’s Castle (Ghost Dance) klingt zu Beginn dagegen wie Beethovens Mondscheinsonate. Zitate wie Vampire Killer, Bloody Tears oder Lost Paintings wecken wohlige Erinnerungen an Konamis Gothic­-Horror­-Action-Adventure. Und mit Vampire Killer (Librarian…

  • Anno 1701: Der Fluch des Drachen

    Verflucht gut Der Name verrät es schon, im Addon Der Fluch des Drachen geht’s ins Fernöstliche, mit einer tollen Kampagne, die ich aber nicht gespielt habe. Auch musikalisch wird die Asia-Thematik augegriffen und Dynamedion-typisch hochwertig in Szene gesetzt … wenn auch nicht sonderlich aufregend. Dies wird besonders im Titelsong Eye of the Dragon deutlich. Hier kündenden in der Einleitung Bläser vom Aufbruch, bevor Streicher eine getragene Melodie aufspielen. Das klingt toll und lässt auf Großes hoffen, eine kulturelle Einordnung findet darin aber nicht statt. Der Track könnte stattdessen so auch im Hauptspiel auftauchen, Erwartungen an Fernost werden nicht erfüllt. Tatsächlich gibt es nur wenige Lieder, die das Asia-Thema aufgreifen und…

  • Der erste Kaiser: Aufstieg des Reichs der Mitte

    Zwischen Zen und Zerstörung Nachdem China in diesem Jahr bisher noch nicht so gut weggekommen ist, dachte ich mir, ich präsentiere heute mal wieder etwas Positives in Form eines musikalischen Geheimtipps zu einem Spiel, das ebenfalls im Reich der Mitte angesiedelt ist. Der erste Kaiser (im Englischen Emperor: Rise of the Middle Kingdom) ist eine Stadtbausimulation aus dem Jahr 2002 und verlagert das aus Pharao bekannte Spielprinzip vom antiken Ägypten ins nicht minder antike China rund 2000 vor Christus. In mehreren Kampagnenmissionen bewegen wir uns dabei durch die Jahrtausende, erleben die Invasion der Mongolen und versuchen in 48 Missionen, kleine Dörfer und gen Ende riesige Städte zu verwalten. Wie bei…

  • League of Legends

    Nostalgie küsst Nervenkitzel Bevor ich mit dieser Review beginne, gibt’s ein paar Dinge zu klären. Zunächst einmal das Offensichtliche: Diese Rezension befasst sich mit dem Soundtrack des Spiels League of Legends, zu dem ich bereits eine Game-Review in Form eines Essays, ja fast schon eines Manifests verfasst habe. Da das Spiel 2009 veröffentlicht wurde und damit seit mittlerweile über 10 Jahren läuft, hat sich über die Zeit eine beachtliche Sammlung an musikalischen Nebenprodukten angesammelt. Zusammengerechnet komme man da auf 310 Tracks (Stand Januar 2020). Aus diesem Grund habe ich versucht, die Musikabschnitte den jeweiligen Seasons zuzuordnen. Auf diese Weise lässt sich schön der Entwicklungsprozess nachvollziehen, von der kleinen, akustischen Kreativschmiede…