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The Elder Scrolls IV: Oblivion
Unvergessenheit Mit The Elder Scrolls IV: Oblivion betreten wir nun eine neue Zeitrechnung. Denn Oblivion war eines der ersten, wenn nicht sogar das erste Spiel, dessen Soundtrack ich auf dem PC hatte. Damals noch auf dem 128MB speicherplatzstarken MP3-Player, lief der OST zwischen den Alben von Madsen, Feeder und Blink-182 rauf und runter. Während ich die plötzliche Freiheit genoss, das Gefühl von ‚echten‘ Videospielen auch unterwegs zu erleben, brannten sich die Tracks in mein Hirn ein. Oblivion löste damit wohl da aus, was heute in dieser Review kumuliert und hat mich vermutlich ein Stück weit zu dem gemacht, der ich jetzt bin. Ich will ausnahmsweise gar nicht pathetisch werden, denn…
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Child of Light
Lichtgestalt und Soundgewalt Ich bitte diesen kurzen Ausflug ins Reich der Poesie zu entschuldigen, bot es für diesen Titel doch einfach an. Schließlich wird auch im 2014er Indie-Titel Child of Light gereimt, dass sich das Hirn verknotet. Das kann nerven, passt jedoch perfekt ins Konzept dieses videospielgewordenen und kindgerechten Märchens. Ich möchte gar nicht zu viele Worte verlieren, da ich das bereits an anderer Stelle getan habe – auch wenn es nicht meine eigenen waren. Denn ich durfte damals den Artikel einsprechen, den eine Kommilitonin für das von mir geleitete Format ‚WohnGameinschaft‘ verfasst hat und der das Spielkonzept gut wiedergibt. Nein, ich brauche den Raum dieser Rezension, um über das…
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BioShock 2
Dystopische Dunkelheit im Licht des Flutscheinwerfers Eines der größten Mysterien des 2007 erschienenen BioShock war, neben der Unterwasserstadt Rapture, das ungleiche Duo aus kleinem Mädchen in Haushälterkleidung und hünenhaftem Beschützer im Taucheranzug, genannt Big Daddy und Little Sister. Während Ersterer mit Granatwerfer und Handbohrer ausgestattet unachtsamen Splicern und unserem Alter Ego beim Entleben half, nutze das dämonische Mädchen mit ihren rotglühenden Augen eine überdimensionierte Spitze, um ihren Opfern das wertvolle Adam auszusaugen. Als Spieler war ein Aufeinandertreffen mit den beiden immer ein besonderer Nervenkitzel; dieser Moment, wenn die ersten Erschütterungen und das walartige Stöhnen von seiner Ankunft kündeten und „Mr Bubbles“ gemächlich an uns vorbeischlurfte, waren für mich immer ein…
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Portal
This Was a Triumph Revolutionär ist wohl ein Attribut, das man Valves Puzzlespiel Portal problemlos verpassen kann. Mit einem simplen wie genialen Spielkonzept, das ein ganzes Genre an Um-die-Ecken-Knoblern hervorbrachte, war dieses Game einfach Kult. Und dabei war es nur eine Dreingabe, ein kleines Bonusbonbon für Käufer der Orange Box, um eine möglichst breite Gamerschaft auf das damals neue Steam zu locken. Schon verrückt, wenn man die Spielelandschaft von damals mit der von heute vergleicht … Aber nicht nur wegen der Portal-Mechanik war es ein Must-Play. Nein, auch die sadistische KI GLaDOS (Genetic Lifeform and Disk Operating System), die uns durch zahlreiche Testkammern schickt und (Spoiler!) am Ende nicht mal…
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Supreme Commander
A Score Supreme Massive Schlachten, hunderte Einheiten, fantastische Grafik – all diese Versprechen lösten Entwicklerlegende Chris Taylor und sein Team 2007 mit Supreme Commander glorios ein. Das Spiel war ein wahrgewordener Fiebertraum eines jeden Strategienerds, der seine Allmachtsphantasien nicht mehr auf nur wenige Kilometer Schlachtfeld und eine Handvoll Einheiten reduziert sehen wollte. Stattdessen kommandieren wir in der fernen Zukunft Armeen von Truppen, vom kleinen Mini-Mech bis zur hochhaushohen, rollenden Panzerfabrik – zu Boden, Wasser und Luft! Damit diese Kriegsmaschinerie anläuft, errichten wir energieeffiziente Basen und rüsten sie durch die drei Tech-Stufen auf, um so irgendwann autonom die zwei benötigten Rohstoffe (Energie und Masse) zu produzieren. Während aus unseren Fabriken wie…
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Fable: The Lost Chapters
Sammelsurium Bei dieser Review muss ich zwei Infos vorwegschicken. Nummer eins: Ich wusste lange Zeit nicht, ob The Lost Chapters nur der offizielle Untertitel von Fable ist, oder es sich hierbei um eine Erweiterung handelt – tut es. Nummer zwei: Bei dem Album handelt es sich um einen Gamerip, der teils die Musik des Hauptspiels umfasst, es sind also Doppelungen am Start. Zusätzlich dazu finden wir neben zahllosen kurzen, ähnlich klingenden Variationen von Danny Elfmans Main Theme, auch Stücke, die direkt aus den Cutscenes geschnippelt wurden und folglich Soundeffekte enthalten. Das ist unschön und wäre für mich schon ein Ausschlusskriterium, würde der Score nicht zumindest ein erwähnenswertes Stück enthalten. Da…
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The Lord of the Rings: War in the North
The Lord of the Rings: Origins Wenn ich mich auf einer Skala von 1-10 der Tolkien-Nerdigkeit einsortieren müsste, würde ich vermutlich bei einer soliden Vier landen; Fünf wenn’s hochkommt. Gründe, die dafürsprechen: Ich habe den Hobbit gelesen, Die Ringe der Macht und alle Der Herr der Ringe-Filme in der Extended Version sowie mehrfach das dazugehörige Bonusmaterial gesehen. Außerdem zockte ich diverse Videospielableger, habe unnütze YouTube-Videos und -Zusammenschnitte geschaut und kann ‚They’re taking the hobbits to Isengard‘ mitsingen. Weswegen ich damit nicht höher in der Skala lande? Ich habe das Silmarillion nicht gelesen und fand Die Ringe der Macht ganz okay. Das dürfte mich den Hardlinern zufolge vermutlich schon disqualifizieren. Trotzdem…
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Left 4 Dead
Zwischen Trotz und Terror Valves Zombie-Survival-Spiel Left 4 Dead hat nicht nur meiner Meinung nach einen der besten Spieletitel – heißt es doch übersetzt „zum Sterben zurückgelassen“ – und handelt von vier Überlebenden, die sich durch die Apokalypse und Horden von Untoten ballern; auch der Soundtrack hat Kultcharakter und wurde nochJahre nach dem Release in vielen Videos zum Nackenhaaraufstellen genutzt. Wie bei fast allen Spielen der Steam-Betreiber stammt die Musik von Mike Morasky, der im Gegensatz zu Counter-Strike: Source hier mal sein Können unter Beweis stellen durfte. Ob sich das Genie auch für Nicht-Spieler von L4D überträgt, kann ich derweil schlecht beurteilen. Denn wie es sich für ein Gruselspiel gehört,…
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Dark Souls
Einheitlicher Endboss-Epos Leute, die ein paar meiner Reviews gelesen haben, werden häufiger über das Genre der Souls-Likes und dessen Begründer Dark Souls gestolpert sein. Coregamern sollte das Spiel ohnehin ein Begriff sein, wird es doch von seinen masochistischen Jüngern als Heiliger Gral des Gamings angesehen. Ich persönlich konnte nie viel mit dem Gedanken anfangen, regelmäßig den Verlust meines hart erspielten Fortschritts in sackschweren Kämpfen zu riskieren. Außerdem war die PC-Version total verbuggt, weshalb ich noch vorm Zweikampf mit dem ersten Mini-Bösschen schon keine Lust mehr hatte. Infolgedessen habe ich keine nostalgisch verklärten Erinnerungen an den Soundtrack, der uns während der Todestänze das Trommelfell belagert. Dass er trotzdem auf seine eigene…
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Dark Souls: Artorias of the Abyss
Abgrundtief gut Für gewöhnlich wird der Score zur einzigen Erweiterung von Dark Souls, genannt Artorias of the Abyss, mit in den OST vom Hauptspiel zusammengelegt. Als Pedant habe ich sie dagegen aufgeteilt und (logischerweise) alle Tracks nach den Credits hier eingeordnet. In Zahlen sind das acht. Im Stil bleibt sich der Score treu, auch wenn das Verhältnis Ambient- und Bossmusik etwas in Richtung Atmomacher gekippt ist. Das lässt sich vermutlich mit dem im Vergleich zum Hauptspiel geringeren Umfang erklären und ist kein Qualitätsindikator, denn vieles bleibt beim Alten: Wieder viel Bombast (Sanctuary Guardian, Manus, Father of the Abyss, Kalameet), wieder viel Drama (Sanctuary, Overture) und wieder viel Melancholie (Knight Artorias,…