• Cities: Skylines

    Über den Wolken Aufbaustrategiespiele gibt es ja wie Sand am Meer. Reine Aufbauspiele findet man dagegen eher so häufig wie Frauen im Club. Und pure Aufbausimulationen sind dann die Singles unter ihnen. Will sagen: Cities: Skylines bedient ein sehr (Achtung Gag) dünn besiedeltes Genre, in dem es uns einem SimCity gleich keine Vorgaben macht, sondern uns aus dem Nichts eine blühende Stadt hochziehen lässt. Eine Story und Aufgaben findet man hier nicht, unsere Ziele sind unsere Herausforderungen. Und ganz im Sinne des Kapitalismus lauten diese meistens: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Dass es nicht so einfach ist, eine funktionierende Stadt mit genug Wasser- und Energieversorgung aus dem Boden zu stampfen, in der…

  • Dark Souls

    Einheitlicher Endboss-Epos Leute, die ein paar meiner Reviews gelesen haben, werden häufiger über das Genre der Souls-Likes und dessen Begründer Dark Souls gestolpert sein. Coregamern sollte das Spiel ohnehin ein Begriff sein, wird es doch von seinen masochistischen Jüngern als Heiliger Gral des Gamings angesehen. Ich persönlich konnte nie viel mit dem Gedanken anfangen, regelmäßig den Verlust meines hart erspielten Fortschritts in sackschweren Kämpfen zu riskieren. Außerdem war die PC-Version total verbuggt, weshalb ich noch vorm Zweikampf mit dem ersten Mini-Bösschen schon keine Lust mehr hatte. Infolgedessen habe ich keine nostalgisch verklärten Erinnerungen an den Soundtrack, der uns während der Todestänze das Trommelfell belagert. Dass er trotzdem auf seine eigene…

  • Dark Souls: Artorias of the Abyss

    Abgrundtief gut Für gewöhnlich wird der Score zur einzigen Erweiterung von Dark Souls, genannt Artorias of the Abyss, mit in den OST vom Hauptspiel zusammengelegt. Als Pedant habe ich sie dagegen aufgeteilt und (logischerweise) alle Tracks nach den Credits hier eingeordnet. In Zahlen sind das acht. Im Stil bleibt sich der Score treu, auch wenn das Verhältnis Ambient- und Bossmusik etwas in Richtung Atmomacher gekippt ist. Das lässt sich vermutlich mit dem im Vergleich zum Hauptspiel geringeren Umfang erklären und ist kein Qualitätsindikator, denn vieles bleibt beim Alten: Wieder viel Bombast (Sanctuary Guardian, Manus, Father of the Abyss, Kalameet), wieder viel Drama (Sanctuary, Overture) und wieder viel Melancholie (Knight Artorias,…

  • We Happy Few

    Verschenktes Potential We Happy Few vom jungen kanadischen Entwicklerstudio Compulsion Games hatte das Potential, ein richtig gutes Action-Adventure zu werden. Die Zutaten waren alle da: Eine Brave New World-artige Dystopie, deren Bewohner allesamt auf psychedelischen Happy-Pills, genannt Joy, sind und so unwissentlich der Tristesse der Realität entgehen. Eine retro-futuristische Aufmachung im Artstyle eines Austin Powers. Den zynisch-britischen Humors von Monty Python, Horrorelementen Marke BioShock und Protagonist Arthur, der versucht, diesem Wahnsinn zu entkommen. Anders ausgedrückt: Das Spiel hatte mich schon nach den ersten Trailern. Den durchwachsenen Kritiken zum Trotz kaufte ich mir We Happy Few, in der Hoffnung, dass ich mich auf die Seite der Lobliedschreiber stellen könnte. Doch nach…

  • Marvel’s Midnight Suns

    Strahlende Heldenorgie Anfang Dezember erschien mit Marvel’s Midnight Suns, ein Spiel der XCOM-Macher von Firaxis Games im Marvel-Universum, das die Gemüter spaltet: Für manche ist es eine logische Kombination aus cleveren Taktikkämpfen und Superhelden-Kosmos, für andere eine Laberfest mit zu wenig Zockanteil. Zumindest habe ich das aus den Meinungen der Kanäle rausgehört, die ich bezüglich Meinungsbildung frequentiere. Als jemand, der XCOM 2 sehr gerne gespielt hat, möchte ich nicht ausschließen, dass auf dieser Seite auch irgendwann eine Game-Review dazu auftaucht. Denn nicht nur das, was ich zum Inhalt gesehen habe, hat mir Lust auf das Game gemacht. Nein, auch die Musik hat es mir angetan. Die stammt von den Komponisten…

  • The Surge

    Arm dran statt Arm ab Auch wenn mich meine Mutter häufig so genannt hat, bin mit The Surge ausnahmsweise mal nicht ich gemeint. Tatsächlich handelt es sich um ein Sci-Fi-Soulslike des deutschen Entwicklerstudios Deck 13, das 2017 rauskam. Gespielt habe ich es nicht (auch wenn ich jemanden kenne, der es getan hat und vielleicht über einen Gastbeitrag nachdenken könnte …), die Idee, Gegner durch den chirurgischen Einsatz von Hack- und Sägeutensilien gewaltvoll um ihre Gliedmaßen zu bringen und sich selbst damit auszurüsten, klang aber eigentlich ganz cool. Der Soundtrack zum Spiel stammt von Markus Schmidt, der sich mit seiner Arbeit an Spielen wie dem neusten Ableger der Anno– und Die…

  • Assassin’s Creed II

    Volle Flucht voraus Ciao, ciao e benvenuti a questa piccola recensione! Sono felice che tu sia qui e… ach, du verstehst nur Eisdiele? Dann hast du wohl Assassin’s Creed II nicht gespielt, das uns ins Italien der Renaissance führt und bei mir mehr für das Erwecken kulturellen Interesses am Stiefel-Staat getan hat als Susi & Strolch, Margherita-Pizza und Italo Pop zusammen. Das Spiel rund um Meuchelmörder und Herzensbrecher Ezio Auditore da Firenze galt lange Zeit als der beste Ableger der Assassinen-Serie und steht auch heute noch hoch bei mir im Kurs. Ob ich es jemals wagen werde, den Status Quo und meine lieben Erinnerungen zu hinterfragen und nochmal reinzuschauen? Vermutlich…

  • Cult of the Lamb

    Cult of the Lobby Ein Schaf müsste man sein: Den ganzen Tag auf der Weide stehen und grasen, um den Friseurbesuch muss man sich nicht kümmern und schnell erschafft man sich einen heidnischen Kult, an dessen Spitze man selbst steht. Oder so ähnlich. Ich habe von Landwirtschaft ungefähr so viel Ahnung wie Spitzenpolitiker vom korrekten Zitieren in einer Dissertation. Aber das ist meines Wissens nach der grobe storytechnische Überbau von Cult of the Lamb, einem Indie-Spiel, das dieses Jahr rauskam und viel Lob kassiert hat – unter anderem eine Nominierung als ‚Best Independent Game‘ bei den diesjährigen Game Awards. Sieht also alles in allem nett aus, hat eine interessante Prämisse…

  • Death Stranding

    Still-Strand Für manche stellt es einen Geniestreich dar, der mit Spielekonventionen bricht; eine Reduktion auf die Profanität, in der die Welt im Fokus steht und wie ihn nur Gottdesigner Kojima erdenken könnte. Für die anderen ist es ein Postboten-Simulator, in dem Pakete in einer verlassenen Einöde von A nach B transportiert werden müssen. So zumindest würde ich die allgemeine Debatte über Death Stranding als Außenstehender zusammenfassen, der sich mangels Einsicht weder auf die eine, noch die andere Seite schlagen möchte. Spiel also nicht gespielt, kommen wir zum Soundtrack. Wie sich das für ein Artsy-Fartsy-Intellektuellenspiel gehört, gibt es den direkt in verschiedenen Versionen, von denen ich hier zwei vorstellen möchte: Da…

  • The Elder Scrolls Online

    Wunderschön weite Welt Wer über die Musik der Elder Scrolls-Reihe spricht, kommt um den Namen Jeremy Soule zwangsläufig nicht herum. Dessen Musik, der wir seit The Elder Scrolls III: Morrowind in bisher jedem Teil lauschen durften, ist untrennbar mit der Serie verbunden und gehört zum Besten, was das Genre der westlichen Rollenspielwelt zu bieten hat. Umso tragischer, dass er aller Voraussicht nach nicht mehr beim sechsten Teil (wann auch immer der erscheinen soll) dabei sein wird. Dies hängt wahrscheinlich mit den Vorwürfen sexueller Übergriffe auf Kolleginnen zusammen; oder Bethesda möchte dem Franchise einfach neuen, musikalischen Wind verleihen. Wie dem auch sei, für mich ist es immer schade, wenn ein Gesicht…