• Dark Souls

    Einheitlicher Endboss-Epos Leute, die ein paar meiner Reviews gelesen haben, werden häufiger über das Genre der Souls-Likes und dessen Begründer Dark Souls gestolpert sein. Coregamern sollte das Spiel ohnehin ein Begriff sein, wird es doch von seinen masochistischen Jüngern als Heiliger Gral des Gamings angesehen. Ich persönlich konnte nie viel mit dem Gedanken anfangen, regelmäßig den Verlust meines hart erspielten Fortschritts in sackschweren Kämpfen zu riskieren. Außerdem war die PC-Version total verbuggt, weshalb ich noch vorm Zweikampf mit dem ersten Mini-Bösschen schon keine Lust mehr hatte. Infolgedessen habe ich keine nostalgisch verklärten Erinnerungen an den Soundtrack, der uns während der Todestänze das Trommelfell belagert. Dass er trotzdem auf seine eigene…

  • Dark Souls: Artorias of the Abyss

    Abgrundtief gut Für gewöhnlich wird der Score zur einzigen Erweiterung von Dark Souls, genannt Artorias of the Abyss, mit in den OST vom Hauptspiel zusammengelegt. Als Pedant habe ich sie dagegen aufgeteilt und (logischerweise) alle Tracks nach den Credits hier eingeordnet. In Zahlen sind das acht. Im Stil bleibt sich der Score treu, auch wenn das Verhältnis Ambient- und Bossmusik etwas in Richtung Atmomacher gekippt ist. Das lässt sich vermutlich mit dem im Vergleich zum Hauptspiel geringeren Umfang erklären und ist kein Qualitätsindikator, denn vieles bleibt beim Alten: Wieder viel Bombast (Sanctuary Guardian, Manus, Father of the Abyss, Kalameet), wieder viel Drama (Sanctuary, Overture) und wieder viel Melancholie (Knight Artorias,…

  • To the Moon

    Versteckte Perle 2011, als die ersten Indie-Games aus dem Schattendasein traten und anfingen, den großen Produktionen Konkurrenz zu machen, war auch ein kleines Ein-Mann-Projekt namens To the Moon unter ihnen. Programmiert wurde das Spiel von Kan Gao, der dafür den RPG-Maker nutzte, weshalb der Look gerade Fans früher japanischer Rollenspiele begeistern dürfte. Ich selber habe das Spiel tatsächlich nur gespielt, weil es mir als Geschenk in die Bibliothek gespült wurde – danke dafür, Jacko! Ich ging also ohne Erwartungen an das Spiel heran und war etwas überrascht ob der Story. Die handelt nicht etwa von Weltrettung und Monsterbekämpfungen, sondern von dem Angestellten-Duo Dr. Eva Rosalene und Dr. Neil Watts, die…

  • The Elder Scrolls II: Daggerfall

    The Road Most Untraveled Wie ich in meiner Review zum Vorgänger The Elder Scrolls: Arena bereits deutlich gemacht habe, wurde die Elder-Scrolls-Reihe erst mit dem vierten Teil, Oblivion, für mich ein Thema. Entsprechend wenig kann ich zum Spiel sagen und zitiere deshalb kurz einen Fakt aus dem Elder-Scrolls-Wiki, den ich interessant fand: The Elder Scrolls II: Daggerfall zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es die wohl größte Simulation aller PC-Spiele darstellt. Die riesige Fantasy-Welt, die ohne Pen & Paper-Hintergrund von Bethesda entwickelt wurde, bietet ein Areal, dessen Fläche doppelt so groß wie Großbritannien ist. Sie kann sowohl mit einem Pferd als später auch einem Schiff erkundet werden und in…

  • Heroes of Might and Magic IV

    Der vielleicht beste Score der Serie Drei Jahre nach Heroes of Might and Magic III sollte der vierte Teil mit einer neuen Formel wieder Leben in die Reihe bringen. Da man das mittlerweile acht Jahre alte Spielprinzip nicht grundsätzlich umkrämpeln wollte, blieb vieles beim alten. Anstelle von Revolution gab es kleine bis größere Änderungen, um die Fraktionen besser zu kontrastieren. So waren Zaubersprüche nun bestimmten Gesinnungen zugeordnet, es konnte also nicht jeder Held alles zaubern. Außerdem wurden die Einheitenupgrades gestrichen und wieder fleißig am Kreaturen-Karussell gedreht, wodurch beispielsweise die Untoten und Dämonen zur Necropolis-Fraktion fusionierten. Die kontroversteste Änderung war jedoch die Rolle der namensgebenden Helden, die nun nicht mehr vom…

  • We Happy Few

    Verschenktes Potential We Happy Few vom jungen kanadischen Entwicklerstudio Compulsion Games hatte das Potential, ein richtig gutes Action-Adventure zu werden. Die Zutaten waren alle da: Eine Brave New World-artige Dystopie, deren Bewohner allesamt auf psychedelischen Happy-Pills, genannt Joy, sind und so unwissentlich der Tristesse der Realität entgehen. Eine retro-futuristische Aufmachung im Artstyle eines Austin Powers. Den zynisch-britischen Humors von Monty Python, Horrorelementen Marke BioShock und Protagonist Arthur, der versucht, diesem Wahnsinn zu entkommen. Anders ausgedrückt: Das Spiel hatte mich schon nach den ersten Trailern. Den durchwachsenen Kritiken zum Trotz kaufte ich mir We Happy Few, in der Hoffnung, dass ich mich auf die Seite der Lobliedschreiber stellen könnte. Doch nach…

  • Independence War 2: Edge of Chaos

    Unendliche Weiten Als Spiel eine Nische zu bedienen, ist selten einfach. Als Weltraum-Simulation hatte es Independence War 2: Edge of Chaos deshalb wohl nie leicht. Obwohl es 2001 gefühlt zur Hochzeit (also Hoch-Zeit, nix mit heiraten) dieses Genres erschien, wird das Game heute kaum noch jemandem ein Begriff sein. Als Nachfolger vom 1997 erschienenen I-War, das im Deutschen noch den Titelzusatz Rebellion im Universum spendiert bekam, spielt Teil 2 im 24. Jahrhundert, rund hundert Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers. Der Unabhängigkeitskrieg hat seine Früchte getragen und die interstellare Regierung wurde durch die Piraterie zum Kollaps gebracht. An ihre Stelle treten nun aber riesige Konsortien, die ihrerseits mit eiserner Hand…

  • Dragon Age: Origins

    Bitterernste Fantasie Man könnte mir fast vorwerfen, ich würde aktuell bei der Auswahl meiner Rezensionsobjekte einfach die Spielebibliothek von BioWare durchgehen, landet nach Mass Effect und Star Wars: Knights of the Old Republic doch jetzt das letzte Glied der Erfolgskette auf meinem Seziertisch. Tatsächlich hat Dragon Age: Origins nur durch Zufall seinen Weg in meine Liste gefunden, Shuffle-Mode sei Dank. Mir soll’s recht sein, kann ich so doch über den Soundtrack eines Spiels reden, das für viele heute noch eines der besten Rollenspiele der vergangenen anderthalb Dekaden darstellt. Ich persönlich hatte trotz anfänglichen Hypes tatsächlich gewisse Startschwierigkeiten und brauchte zwei Anläufe, bevor mich das düster blutige Universum packte. Ähnlich ging…

  • Dragon Age: Origins – Leliana’s Song

    Das Kind im Bardewasser Kurz noch ein paar Worte zum OST des DLCs Leliana’s Song. Der dreht sich als Prequel um die Vorgeschichte unserer Gruppenbardin Leliana, die eigentliche Handlung wurde mittlerweile jedoch komplett von meiner geistigen Festplatte gelöscht. Wer schon mal in einem High-Fantasy-Kosmos unterwegs war, wird vom Inhalt des acht Tracks langen Scores nicht überrascht sein, schließlich geht es um eine Bardin. Denn die findet man für gewöhnlich wo? Klar, in der Taverne. Folglich ist die Musik im Gegensatz zum Hautspiel ‚städtischer‘ angelegt und kommt größtenteils ohne deren Schwermütigkeit aus. Das Theme Leliana’s Song kennen wir mit seinem Harfengeklampfe und Gesang schon aus dem Hauptspiel, abseits dessen greifen die…

  • Dragon Age: Origins – Awakening

    Müdes Erwachen Mit Awakening ging es ein Jahr nach Erscheinen des Hauptspiels zurück in die Welt von Dragon Age. Das Addon (ja, die gab’s damals noch) setzt direkt nach den Ereignissen von Origins an und lässt uns erneut eine Party aus Grey Wardens zusammensuchen, um gegen das Böse in der Welt auszuziehen. Inhaltlich bleibt also alles beim Alten, musikalisch wandert Komponist Inon Zur derweil auf neuen Wegen. Während Dragon Age: Origins Score grundsätzlich sehr düster und schwermütig daherkommt, setzt das Main Theme zu Awakening direkt positivere Noten. Die Bedrohung scheint aus der Welt und der Heilprozess kann beginnen. Das klingt deutlich mehr wie die üblichen High-Fantasy-Tropen und will für mich…