• God of War II

    Triumphaler Auftritt Zwei Jahre nachdem die God of War-Reihe ihr überaus dramatisches Debüt feierte, das in der Krönung von Protagonist Kratos zum neuen Kriegsgott gipfelte, erschien 2007 God of War II und zeigte sich nicht nur optisch, wo die Reise hingehen sollte: Größer, epischer, brutaler war die Devise. Und was ist krasser, als sich nicht nur mit einer Gottheit des griechischen Pantheons anzulegen, sondern sie direkt abzulösen? Richtig, direkt dem ganzen Götterklan den Krieg erklären! Dass sich das auch in der Klangkulisse widerspiegeln würde, ist so erwartbar wie willkommen. Immerhin hatte ich beim Vorgänger noch angekreidet, dass mir der serientypische Bombast etwas fehlt. Zugegeben, beim ersten Teil einer Reihe kann…

  • The Elder Scrolls III: Morrowind

    Neue Wege, alte Tugend Es ist 2002, die Welt ist in Ordnung. 2002, also sechs Jahre nach dem zweiten Teil (Daggerfall), als die Fortsetzung The Elder Scrolls III: Morrowind erscheint. Nicht nur in schickem neuen 3-D-Gewand präsentiert sich das Vorzeigerollenspiel, auch in allen anderen Belangen (bis auf die Größe der Spielwelt) setzt das Bethesda-Projekt Maßstäbe: NPCs mit eigenen Tagesabläufen, ungewohnt umfangreiche spielerische Freiheiten, abwechslungsreiche Landschaften, zahllose Nebenquests und ein offenes Ende, das uns nach dem Durchspielen der Hauptquest die Möglichkeit gibt, die Insel weiter zu erkunden. Ja, Morrowind hätte mich vermutlich richtig in seinen Bann gezogen, hatte ich doch mit Spielen wie Arx Fatalis schon etwas Rollenspielluft schnuppern können. Leider…

  • Star Trek: Birth of the Federation

    Totgeburt Nach einer längeren Star-Trek-Abstinenz ist es mal wieder Zeit, über Spiele und deren Soundtracks zu sprechen, die optimistisch in eine ferne Zukunft blicken. In eine Zeit, in der die Menschheit ihre eigenen Streitereien, den Klimawandel und die 5-Tage-Woche überwunden und sich stattdessen der Erkundung unendlicher Weiten des Weltraums gewidmet hat. Und kaum ein Spiel hat diese Fantasie besser umgesetzt als Birth of the Federation. Als Kleinod vor dem Jahrtausendwechsel spielt sich BotF wie eine rudimentäre Stellaris-Mod mit Trekkie-Anstrich, ist also ein 4x (explore, expand, exploit, exterminate) Weltraumstrategiespiel, das im Gegensatz zum modernen Platzhirsch rundenbasiert abläuft. Das sorgt dafür, dass man viel mehr Zeit zum Planen hat, wodurch wir in…

  • Dead Cells

    Tote Zellen beben länger Mit Dead Cells werde ich wohl auf ewig meine Studienzeit verbinden. Nicht, weil ich das Game damals exzessiv gespielt habe, statt mich auf meine akademische Bildung zu konzentrieren – das waren unter anderem League of Legends, Overwatch und natürlich Skyrim. Nein, tatsächlich ist mir das Spiel deshalb so im Gedächtnis geblieben, weil wir die Early-Access-Version in der ersten Ausgabe unserer Game-One-Imitation, genannt WohnGameinschaft, präsentiert haben. Für alle Interessierten gibt’s hier den Link zum Video. Kollege Noel urteilte damals recht harsch und behauptete, das Spiel sei in seinem aktuellen Zustand nicht spielenswert und hätte wenig Hitpotential. Was damals vielleicht stimmte (war ja immerhin auch Early-Access), sollte heute…

  • Dead Cells: The Bad Seeds

    Keimzelle Titel und Cover verraten bereits, dass es bei diesem DLC (vermutlich) aus den finsteren Tunneln und Höhlen hinaus in die Natur geht. Das spiegelt sich auch in der Musik wider, die bei Arboretum etwas fröhlicher und ‚freier‘ wirkt und damit eher in Richtung Valley geht. Swamp klingt mit seinen wiederkehrenden Vocals dagegen mehr wie Luftholen – aber es ist kein befreites Atmen. Irgendetwas hängt uns noch in der Lunge und will raus. Heat of the Swamp geht mit seinem Tempo indes in Richtung Hauptspiel, Corrupted Prison balanciert irgendwo zwischen bedrohlich und beflügelnd – besonders das Klacken der Streicher (gibt’s bestimmt einen Fachbegriff für) hat mir gefallen. Und Prisoner’s Re…

  • Dead Cells: The Queen and the Sea

    Ein Meer aus Möglichkeiten Als Nicht-Spieler dachte ich beim Titel The Queen and the Sea natürlich sofort an nautische Themen. An etwas, das mich an Wasser, eben das Meer erinnert – entweder in Form von freien/befreiten Melodien, wie wir sie beispielsweise in The Bad Seeds gehört haben, oder als unerbittliche Naturgewalt, die uns in ihren Wogen zerquetscht. Der DLC lehnt eher in Richtung von Zweiterem, wobei uns keine Actionsause Marke God of War ins Haus steht. Stattdessen werden in The Crown oder Shipwreck vermehrt düstere, fast schon Horror-artige Töne angeschlagen, wodurch uns tendenziell etwas Marke The Incredible Adventures of Van Helsing zu Ohren kommt. Dazwischen und danach stürzt uns der…

  • Dead Cells: Fatal Falls

    Furiose Fälle Fatal Falls ist zwar der zweitumfangreichste Score der DLCs, bringt für sich genommen aber nur fünf neue Songs. Denn bei den Demakes handelt es sich um Bit-Versionen bekannter Titel. Und die Variation ClockTower (Geared Up Rework) schrammt nur deshalb an den 5 Sternen vorbei, weil mir die Dauer mit annähernd zehn Minuten einfach zu lang ist. Die restlichen, neuen Tracks sind wie gewohnt treibend (z. B. Undying Shores), dieses Mal jedoch dominieren die Streicher. Dadurch bekommen Stücke wie Fractured Shrines oder Distillery einen keltischen Anstrich, was der Action aber keinen Abbruch tut. Auch Keep Off the Flowers ist mit seinen flüsternden Vocals eine interessante Ergänzung, die ein wenig…

  • Dead Cells: Rise of the Giant

    Im Schatten von Riesen Beim ersten DLC Rise of Giants bleibt vieles beim Alten: Interpret ist erneut Yoann Laulan, die Tracks sind wie gewohnt treibend, epochal und mitreißend. Dies gilt insbesondere für Guardian’s Haven, das mit seiner Over-the-top-Attitüde schon fast in die Richtung eines Bossbattles der Dark Souls-Spiele geht. Dagegen wirkt Observatory fast schon wie eine Entspannungsreise durch die Trine-Welten. Insgesamt eine runde Sache, auch wenn mich der Titel immer den Don’t Starve DLC Reign of Giants erinnert … random facts brought to you by Mattis!

  • Dead Cells: Return to Castlevania

    Heilige Kreuz(ung) Wir schreiben das Jahr 2023 und ich bin immer noch nicht dazu gekommen, Castlevania oder Dead Cells, geschweigen denn dessen Crossover-DLC, Return to Castlevania, zu spielen. Dabei verspricht die Musik Groß(artig)es. Was in The Queen and the Sea schon begann, wird hier in Form von brachialen E-Gitarren-Riffs (Vampire Killer, Beginning, The Tragic Prince) fortgeführt. Gleichsam bietet der 31 Tracks lange Score mit den Collector’s Versions auch ruhigere Passagen, die mit ihrer Fantasy-Ästhetik an das erste Trine erinnern. Dracula’s Castle (Ghost Dance) klingt zu Beginn dagegen wie Beethovens Mondscheinsonate. Zitate wie Vampire Killer, Bloody Tears oder Lost Paintings wecken wohlige Erinnerungen an Konamis Gothic­-Horror­-Action-Adventure. Und mit Vampire Killer (Librarian…

  • Cities: Skylines

    Über den Wolken Aufbaustrategiespiele gibt es ja wie Sand am Meer. Reine Aufbauspiele findet man dagegen eher so häufig wie Frauen im Club. Und pure Aufbausimulationen sind dann die Singles unter ihnen. Will sagen: Cities: Skylines bedient ein sehr (Achtung Gag) dünn besiedeltes Genre, in dem es uns einem SimCity gleich keine Vorgaben macht, sondern uns aus dem Nichts eine blühende Stadt hochziehen lässt. Eine Story und Aufgaben findet man hier nicht, unsere Ziele sind unsere Herausforderungen. Und ganz im Sinne des Kapitalismus lauten diese meistens: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Dass es nicht so einfach ist, eine funktionierende Stadt mit genug Wasser- und Energieversorgung aus dem Boden zu stampfen, in der…