Simple Legends – Regelwerk

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein großer Freund des analogen Rollenspiels bin. Das hat derweil wenig mit irgendwelchen Schmuddelfantasien zu tun, kann aber trotzdem Verkleidungen beinhalten – ich wohne immerhin in Köln. Gemeint ist natürlich Pen & Paper, also der Eskapismus der Nerdigen in etwas, das ausnahmsweise nichts mit einem Bildschirm zu tun hat.

Ich spiele seit nunmehr ca. 12 Jahren Pen & Paper und habe schon diverse Regelwerke ausprobiert: zuerst The Dark Eye, then Star Wars von FFG und aktuell Dungeons & Dragons. Hin und wieder gab’s auch mal Ausflüge in Cthulhu oder das kostenlose How to Be a Hero – und es gibt noch so viele mehr, die ich vielleicht irgendwann gerne mal ausprobieren würde. Aber ich bin faul. Und eine Gruppe dazu zu bekommen, das System zu wechseln oder zumindest ein anderes auszuprobieren, ist schwer.

Was macht man also, wenn man keine Lust hat, sich durch irgendwelche Regelwerke durchzulesen, damit man als Spielleiter für alle blöden wie relevanten Fragen gewappnet ist? Richtig, man denkt sich kurzerhand ein eigenes aus. Das ist nämlich viel weniger Arbeit und verschlingt garantiert nicht die Freizeit der nächsten drei Monate. Und genau das habe ich getan: ein eigenes Regelwerk geschrieben, das auf den Namen Simple Legends hört.

Dabei muss ich transparent sagen, dass nicht alles auf meinem Mist gewachsen ist. Die Grundidee für das Punktesystem ist dem kostenlosen How to Be a Hero-Regelwerk entliehen und es finden sich Aspekte aus anderen Systemen wie DSA and DnD wieder. Außerdem hat mir die KI in Form von Chat-GPT geholfen. Gerade das Testen und Balancen ist für jemanden mathematisch Mittelmäßigen wie mich eine wirkliche Erleichterung gewesen. Trotzdem würde ich so weit gehen und es als ‚mein‘ Werk ausgeben… es steht sogar mein Name auf dem Cover.

Und damit komme ich zu drei weiteren Punkten, die mir wichtig sind: Für die Illustrationen, die meiner Meinung nach 90% des Appeals des Buches ausmachen, habe ich nach Künstler*innen aus dem Netz gesucht, die ihre Werke dort ausgestellt haben. Sie sind alle namentlich erwähnt und ich habe ihre Bilder genommen, weil ich sie einfach wunderschön finde. Hier habe ich explizit auf KI verzichtet, und ich hoffe, dass dieses bisschen Exposure, wie man so schön sagt, hilft, ihre Kunst wertzuschätzen. Und an die Rechteinhaber*innen: Bitte verklagt mich nicht.

Der nächste Punkt richtet sich an dich, den/die Spieler*in. Ich hatte dieses Regelwerk als Einsteigerregelwerk konzipiert, mit dem Anfänger*innen ihren Spaß haben sollen. Das ist mir nicht gelungen. Der ursprüngliche Gedanke, das How to Be a Hero-Regelwerk um ein spaßiges Magiesystem zu erweitern, hat eigentlich alles deutlich komplexer gemacht. Wer also etwas Supersimples sucht, sollte sich lieber an ausgewiesene Anfängersysteme halten. Wenn euch das Thema generell interessiert, schaut gerne bei Profis wie Orkenspalter vorbei, die deutlich mehr Ahnung von der Materie haben als ich. Und für komplette Neulinge empfehle ich die Morriton-Manor-Serie von den RocketBeans.

Und der letzte Punkt: Dies ist mein erstes eigenes Regelwerk. Es war primär eine kleine Fingerübung für mich, um nach meinem Wechsel von Adobe zu Affinity mit Affinity Publisher warm zu werden. Aber irgendwann hat’s einfach Spaß gemacht, bis es irgendwann keinen Spaß mehr gemacht hat. Es ist viel Herzblut und Arbeit hereingeflossen, und es ist nicht perfekt. Es gibt diverse Punkte, die Feintuning benötigen oder besser geregelt sein könnten. Gerade das „Schutz-System“ ist aktuell noch unausgereift und müsste optimiert werden, aber ich wollte nicht ewig weiter herumdoktern, sondern es euch zur Verfügung stellen. Und mit „zur Verfügung stellen“ meine ich natürlich kostenlos. Habt Spaß damit, passt es an, schreibt es um oder löscht es aus eurem Gedächtnis. Schreibt mir gerne, wie ihr es findet, ich freue mich über Feedback!

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