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Command & Conquer 3: Tiberium Wars

Erscheinungsdatum: 2007
Entwickler: EA Los Angeles
Genre: Echtzeitstrategie
Spieldauer: >100 Stunden


Welcome back, Commander

Wer kennt sie nicht: Command & Conquer – eine, wenn nicht sogar die erfolgreichste Strategiespiel-Reihe (sofern man Renegade außer Acht lässt). Damals aus dem Hause Westwood, kamen die letzten Iterationen von EA Games und unterteilen sich in zwei Universen: Das Red-Alert-Universum, in dem der Kalte Krieg heiß wurde dank Zeitreise und Gedankenkontrolle, und das, in dem sich GDI und Nod um die Welt balgen. So auch im dritten C&C-Teil mit Namen Tiberium Wars, der 2007 auf den Markt kam. Hier ein kleiner Hinweis: Wer die Reihe kennt, kann den nächsten Abschnitt überspringen, denn da versuche ich die Hintergrundgeschichte aufzudröseln. Alle anderen: Mir nach in die unnötig detailliert beschriebene C&C-Historie!

Eine (weniger) kurze Story-Übersicht

GDI? Nod? WTF? Wer das Franchise nicht kennt, wird erst mal irritiert sein ob der vielen Abkürzungen, deshalb hier eine kurze Erklärung. Im Tiberium-Universum wurde auf der Erde das namensgebende Tiberium entdeckt, eine grüne, kristalline und äußerst toxische Substanz mit extraterrestrischem Ursprung. Binnen weniger Jahrzehnte überzog das Tiberium die Erde und hinterließ unterschiedlich stark konterminierte Gebiete. Rote Zonen, in denen kein Leben mehr existiert, mittelschwer konterminierte gelbe Zonen und in seltene, unverseuchte blaue Zonen.

Während sich die GDI (Global Defense Initiative), die aus der NATO erwuchs, darum bemüht, die Zivilbevölkerung zu schützen und den die Ausbreitung des Kristalls zu verhindern, wird sie von der sektenartigen Terroristengruppe, genannt die Bruderschaft von Nod, darin gestört. Die versucht unter ihrem Anführer Kane die Verbreitung des Tiberiums sogar noch voranzutreiben und es nutzbar zu machen. Die Rolle Kanes und seine Pläne sind dabei genauso undurchsichtig, wie die Kopfbehaarung des Glatzen-Pers. So verschwindet er des Öfteren, um dann einige Zeit später wieder aufzutauchen, meist mit einem neuen Serienableger.

So auch in Tiberium Wars. Denn eigentlich gilt Nod gegen Ende des zweiten Tiberiumkrieg, den wir in Command & Conquer 2 – Tiberian Sun erleben, als besiegt und Kane als tot. So viel zum Einstieg in die Story von Teil drei. Kane lebt nun doch noch und hat seine über Jahre seiner Abwesenheit seine Anhängerschaft zu neuer Stärke gebracht. Für seinen Neuauftritt bläst er mittels Raketen die GDI-Raumstation Philadelphia aus dem All, der 3. Tiberiumkrieg beginnt.

Das Ganze erleben wir in der Kampagne, die mehrere Einsätze umfasst und wahlweise auf Seiten der GDI, Nod oder der später ins Spiel hinzustoßenden Alien-Rasse Scrin gespielt werden kann. Serientypisch gibt es auch wieder zahlreiche WTF-Momente, ein paar der größeren Kopfkratzer werden im Addon Kanes Rache aufgeklärt. Die Geschichte wird in den altbekannt trashigen und C&C-typischen Filmschnipseln mit echten Darstellern erzählt, mit teils mehr, teils minder bekannten Schauspielern. In Teil drei geben sich unter anderem Billy Dee Williams (Lando Calrissian aus Star Wars), Michael Ironside (Starship Troopers) und Josh Holloway (Lost) die Ehre. Kane-Darsteller Joseph D. Kucan wird dagegen nur C&C-Nerds ein Begriff sein.

Good ol‘ Strategy Gaming

Tiberium Wars kommt aus einer Zeit, in der Strategiespiele noch recht straight-forward waren: Ressourcen abbauen, Einheiten bauen, Basis des Gegners zerlegen. Ihr startet immer mit eurem mobilen Baufahrzeug, das im Grunde eure Basis darstellt. Ist es ausgebaut, könnt ihr Gebäude und Einheiten in Produktion geben. Kosten tut das Ganze natürlich auch etwas, als einziger Rohstoff dient das Tiberium, welches ihr mittels Erntefahrzeugen an Tiberiumfeldern aberntet. Den Rohstoff gibt es in zwei Ausführungen: Ottonormales Grünes Tiberium und die Variante in Blau, die doppelt so viele Credits bringt wie das Normale, dafür aber auch seltener Gast auf den Karten ist. Eine andere Einschränkung ist der Strom, der in Kraftwerken generiert wird. Habt ihr zu wenig Energie, schalten sich Gebäude und Verteidigungsanlagen ab.

Weiter im Text. Mit genügend Credits und den entsprechenden Ausbildungsgebäuden geht’s ans Militär. Unterschieden werden kann da in drei Bereiche: Infanterie, Panzer und Flugzeuge. Die funktionieren nach dem typischen Schere-Stein-Papier-Prinzip, was größtenteils gut funktioniert. Bis auf die Billigunits ist kaum eine Einheit wirklich nutzlos. Beispiel: Gewehrtrupps werden von Anti-Infanteriefahrzeugen ziemlich schnell weggeputzt, die können einem Panzer jedoch nichts entgegensetzen. Dieser ist wiederum wehrlos gegen Flugangriffe, die ihrerseits wieder anfällig gegen Raketentruppen sind, und die unterliegen… richtig, den Infanteriesquads.

Auch untereinander unterscheiden sich die drei Fraktionen angenehm. Während die GDI recht klassische Fahrzeuge wie Panzer und Buggys ins Gefecht führt, schlägt Nod mit Raketenmotorrädern und Tarnpanzern aus dem Hinterhalt zu. Die Scrin schicken dagegen allerlei Krabbelgetier ins Gefecht, das sich in der Nähe von Tiberium heilen kann. Das führt zu spannenden Dynamiken in den Gefechten, erreicht aber natürlich nicht die Komplexität eines Supreme Commanders oder die Spannung eines Company of Heroes.

Doch nicht nur Einheiten können euch zum Sieg führen: Zusätzlich zu Forschungsoptionen wie Waffen- oder Rüstungsupgrades schalten bestimmte Gebäude auch Spezialfähigkeiten frei, die eure Einheiten oder ihr selbst nutzen könnt. Bestes Beispiel: die Superwaffe. Jede Fraktion verfügt über ein Gebäude, dass die Nutzung einer besonders verheerenden Fähigkeit ermöglicht. Die GDI nutzt die orbitale Ionenkanone, Nod wirft eine Atombombe ab und die Scrin einen Dimensionsspalt. Macht ziemlich Aua, muss sich aber mehrere Minuten aufladen, bevor sie nutzbar wird. Andere Fähigkeiten umfassen z. B. ein Tarnfeld, mit dem Nod seine Einheiten unsichtbar machen kann sowie Unterstützungstruppen oder Minenfelder.

2007? Das ist schon verdammt lange her…

Grafisch reißt das Command & Conquer 3: Tiberium Wars heute keine Bäume mehr aus. Das Spiel basiert auf der Engine, die schon für die Schlacht-um-Mittelerde-Spiele genutzt wurde. Texturen sind matschig, Einheiten undetailliert. Einzig die Effekte können noch etwas über das Alter hinwegtäuschen, und Details wie die Schatten der Wolken, die über das Schlachtfeld ziehen, bringen etwas Leben auf die starren Karten. Dass bessere Grafik aber nicht zwangsläufig besseres Gameplay bedeutet, muss ich ja nicht erwähnen. Falls doch, darf man sich gerne gängige Reviews zum Nachfolger, Tiberian Twilight durchlesen.

Der Soundtrack wurde unter anderem von Steve Jablonsky geschrieben, und Fun Fact, der schrieb auch die Musik von… Sims 3!

Was der Zahn der Zeit dagegen nicht anknuspern konnte, ist der Soundtrack. Dazu wird es noch eine entsprechende Review geben, wer auf rockige Postapokalypse steht, macht aber nichts verkehrt mal reinzuhören. Für ein Strategiespiel auf jeden Fall ein Soundtrack, der Stimmung aufkommen lässt.

Als Fazit kann ich festhalten, dass ich Tiberium Wars damals sehr gerne gespielt habe, Stunden und Tage, und habe mich dann sehr gefreut, als ein Addon angekündigt wurde: Kanes Rache, zu Deutsch Kanes Rache. Auch dazu habe ich eine Review geschrieben, die das Bild zu diesem Spiel komplettiert. Wem es aber nur ums Hauptspiel geht, dem kann ich sagen, dass es auch alleine viele Stunden Spaß bringt, besonders, wenn man die Kampagne spielt, die auch als Tutorial für die Gefechte dient. Der Onlinemultiplayer wurde aber vor Jahren von EA dichtgemacht. Wer also hofft, sich im Netz messen zu können, muss vermutlich über entsprechende Communityseiten gehen. Eine Empfehlung bleibt Command & Conquer 3: Tiberium Wars aber allemal.

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de_DEDeutsch