Star Wars Jedi: Fallen Order

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  • Original Soundtrack

Erscheinungsdatum: 2019

Art: Original Soundtrack (OST)

Komponist(en): Gordy Haab; Stephen Barton

Trackzahl: 44

Wertung

John ohne Williams

Dies ist die Music-Review. Hier geht’s zur Game-Review von
Star Wars Jedi: Fallen Order.

Was habe ich mich auf Star Wars Jedi: Fallen Order gefreut, als es angekündigt wurde. Was war ich enttäuscht, als es erstes Gameplay zu sehen gab und was war ich überrascht, als ich beim Spielen durchaus meinen Spaß hatte. Und nach dieser Berg- und Talfahrt kann ich ja fast froh sein, in einem Stadium der Gleichgültigkeit angekommen zu sein, in das mich der Soundtrack von Stephen Barton (Titanfall, Call of Duty 4: Modern Warfare) und Gordy Haab (Star Wars: The Old Republic) versetzt hat.

Bei meiner Game-Review zu Fallen Order hatte ich noch die tolle Star Wars-Atmosphäre gelobt und hervorgehoben, wie gut der Stil der Filmmusik von John Williams emuliert wurde. Stellt sich heraus, dass dies wohl am besten in Kombination mit Story und Optik des Spiels funktioniert. Denn leider überträgt sich das Feeling nur bedingt, entkoppelt man den OST vom Gesamtkunstwerk. Klar, was da aus den Boxen kommt, klingt nach Star Wars, aber eben eher nach den Ambient Tracks, den Platzhaltern, den Streckemachern zwischen den großen, bekannten Stücken von John Williams. Highlights sucht man im 44 Tracks dicken OST vergebens, alles klingt wie eine gute Kopie des Originals, aber ohne dessen Erfindungsgeist. Wie bei einer Pizza ohne Käse wird der Hunger nach Musik aus einer Galaxie weit, weit entfernt gestillt, aber wirklich glücklich macht mich das Ergebnis auch nicht.

Da hilft es auch nicht, dass zwei Versionen des Soundtracks veröffentlich wurden. Und während im Original-Soundtrack auch tatsächlich die Musik aus Fallen Order enthalten ist, stellt das andere, 34 Songs lange Album ein merkwürdiges Best-Of der bekannten Tracks aus dem Star Wars-Universum in Kombination mit einem Worst-Of-Remix eben jener dar. Der Sinn hat sich mir nicht wirklich erschlossen und so stehe ich jetzt da mit einer überaus kritischen Meinung, die in dieser Form vielleicht auch ob der hohen Qualität der Kompositionen des OST ungerecht klingen mag. Aber wer wie ich nach den durchaus zu vergessenden Film-Scores der letzten drei Leinwand-Inkarnationen die Hoffnung hatte, zumindest bei den Games Bemerkenswertes für die Ohren geboten zu bekommen, der sollte mit seinem Auslegerfrachter den nächsten Raumhafen ansteuern. Hier gibt es nur ein more of the same.

Und während man John Williams noch zugutehalten kann, er war durch die Ungeplantheit der Trilogie dazu gezwungen, ambivalente und somit austauschbare Motive zu schreiben, lässt sich dies bei den Spielen nur durch mangelnden Mut oder Kreativität begründen. Und das ist schade, denn gerade Gordy Haab hat durch seine Mitarbeit an den anderen Star Wars-Spielen bewiesen, dass er die Essenz, den Zauber von Williams-Kompositionen begriffen hat. Vielleicht habe ich es aber auch einfach schon zu oft in zu vielen Variationen gehört, um mich noch zu begeistern. Vielleicht lässt sich die Magie dieser vergangenen Meisterwerke auch einfach nicht mehr reproduzieren. Allein, hätten wir in der Menschheitsgeschichte stets nach diesen Maßstäben bewertet, wären wir wohl nie über das Grunzen am Lagerfeuer hinausgekommen.

Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

  • Original Soundtrack

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