Sacred
Sacred
24.03.2020
Unwürdige Begleiterscheinung
Sacred stammt aus dem Jahr 2004 und ist damit offiziell alt – was nichts Gutes für mich hoffen lässt, stamme ich doch aus 1992. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Games aus der Zeit war Sacred schon damals nicht mehr taufrisch und die Jahre haben dem deutschen Diablo-Klon optisch wirklich nicht gutgetan. Ironischerweise würde ich heute trotzdem lieber wieder den Urvater anstelle der Nachfolger spielen, von denen besonders Teil 3 nur wenige Fans haben sollte. Wer jedoch gutes Hack-and-Slay möchte, ist mit anderen Reihen und vermutlich am besten noch beim Genreprimus Diablo besser aufgehoben.
Dieser Eindruck setzt sich leider auch bei der Musik fort. 17 Tracks umfasst der offizielle Soundtrack von Dag Winderlich, dem Komponisten des deutschen Entwicklerstudios Ascaron, das 2009 pleiteging und bekannt war für Spiele wie die Fußballsimulation Anstoss oder Wirtschaftssimulationen à la Port Royale. Was hier aus den Boxen kommt, ist gutes bis mittelmäßiges Fantasy-Gedudel von der Stange, das so eins zu eins als Stockmusik dienen könnte. Beispiel: Welcome Home. Selbst beim erneuten Anhören bleibt nichts im Kopf und das sage ich als jemand, der sogar das dazugehörige Spiel gespielt hat.
Hier und da sind spannende Ansätze zu erahnen, die aber nicht durchgezogen werden. Das fällt mir zum Beispiel bei Arachnophobia ein, wo das treibende Percussion-Getrommel mit E-Gitarre begleitet wird und man sich die ganze Zeit fragt: „Und jetzt? Wann kommt der Klimax?“ – und dann endet das Stück. Schade, hätte ich doch gerne ein kleines Juwel benennen können; so reicht es nicht einmal fürs Ehrentreppchen. Vielleicht bin ich auch etwas sehr kritisch, aber das ist meine Meinung. Für die Recherche bin ich übrigens auf diesen Artikel auf RPG-Fan gestoßen – wer des Englischen mächtig ist und eine Gegenmeinung hören möchte, kann gerne mal reinlesen. Meine restlichen Bewertung findet ihr wie immer unten in der Tabelle.
Nostalgiewarnung
Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.





