Erscheinungsdatum: 2001
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Dan Wentz
Trackzahl: 20
Wertung
RAF – Rockige Action-Frequenz
Mit Red Faction kommt wieder mal ein kompromissloser Shooter der 2000er Jahre auf meinen Seziertisch. Der stammt von Volition, den späteren Saints Row-Machern und scheint mit einem Metascore von 88 und einer 7.8 beim User Score durchaus vorzeigbar für die PS2-Ära gewesen zu sein. Ich als Nichtkenner sehe natürlich nur eine generische Sci-Fi-Ballerbude auf dem Mars, die in allen Nuancen der Farbe Braun erstrahlt und mich, von einer mittelmäßigen bis schlechten Synchro garniert, an Chaser von 2003 erinnert – das hat übrigens sogar nur 66 Punkte bei Metacritic.
Spiel kann uns also egal sein, kommen wir zum Soundtrack. Untypisch für diese Zeit existiert tatsächlich ein OST, da dieser Teil einer Aktion von Limited Run aus dem Jahre 2019 war. Mit 20 Tracks kommt der recht kompakt daher. Darin kombiniert Dan Wentz, den man abseits der ersten Red Faction-Spiele wohl am ehesten als Komponist der Freespace-Spiele kennen dürfte, Sci-Fi-Synthies mit dem, was der Name des Spiels und sein rotes Cover mit in die Luft gereckter Spitzhacke erwarten lässt: Kommunismus-Vibes.
Zumindest lösen Tracks wie Redrum oder Grinder bisweilen bei mir Erinnerungen an die stereotypen UDSSR-Darstellungen aus, wie wir sie aus Spielen wie Alarmstufe Rot oder den Cybrans aus Surpreme Commander kennen. Generell stellt der Score jedoch eher klassische Action-Kost dar, wie wir sie beispielsweise aus Borderlands (Accused) und Wolfenstein kennen. Oder anders fomuliert: Wenn wir nur die Schießerei-Musik vom ersten Mass Effect nehmen und jedwede Art von Motivbildung oder Themen streichen, bekommen wir Red Faction.
Tatsächlich ist das aber gar nicht mal so schlimm, denn die Mischung aus Rock, Electro und Ambient funktioniert und bietet ein angenehmeres Hörerlebnis als beispielsweise Kelly Baileys Score zum ersten Half-Life. Umgekehrt schafft es ein Gustaf Grefberg Spielen wie Enclave oder The Chronicles of Riddick eine eigene Identität zu verpassen – das fehlt hier trotz Experimenten wie der Einsatz von Klavier (Umbra Pogo, Tensionitis) oder Streichern (Synergy). Trotz allem kann man sich den OST durchaus mal antun, zumal er mit einer Dauer von knapp einer Stunde auch fix durchgehört ist.
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
01 | Poltergeist | Dan Wentz | 3 |
02 | Imperious Consecution | Dan Wentz | 3 |
03 | Accused | Dan Wentz | 4 |
04 | Synergy | Dan Wentz | 3 |
05 | Lull Milieu | Dan Wentz | 2 |
06 | Umbra Pogo | Dan Wentz | 3 |
07 | Neology | Dan Wentz | 3 |
08 | Relayer | Dan Wentz | 3 |
09 | Tensionitis | Dan Wentz | 4 |
10 | Faction | Dan Wentz | 3 |
11 | Redrum | Dan Wentz | 3 |
12 | Self Destruct Sequence | Dan Wentz | 4 |
13 | Two Ton Heavy Thing | Dan Wentz | 3 |
14 | Grinder | Dan Wentz | 4 |
15 | Hunter | Dan Wentz | 3 |
16 | Spectre | Dan Wentz | 3 |
17 | Scarred | Dan Wentz | 3 |
18 | Klockwerk | Dan Wentz | 4 |
19 | Calm Storm | Dan Wentz | 3 |
20 | Lamb to Slaughter | Dan Wentz | 3 |