Soundtracks,  Videospiele

Project Nomads

Erscheinungsdatum: 2002
Art: Gamerip
Komponist(en): Sylvius Lack
Trackzahl: 18


Insel(begabung)

Obwohl es Wikipedia zufolge 2001 den Award ‚Best PC Game of the Show‘ bei der European Computer Trade Show (ECTS) gewonnen hat, kennt vermutlich niemand Project Nomads. Ich selbst bin auch nur unfreiwillig darauf gestoßen und mir unsicher, ob es einer Zeitschrift als Vollversion beilag oder ich es im Zuge einer Ausmistaktion eines Kumpels zugeschustert bekam.

Das Spielprinzip ist an sich eigentlich ganz nett: Wir steuern eine fliegende Insel, bauen darauf auf fest vorgegebenen Slots Gebäude wie Geschütztürme oder Energieversorgungen und fliegen durch die Kampagne. Dabei haben wir sogar die Auswahl aus drei Held*innen mit unterschiedlichen Stärken oder Schwächen – fragt mich nur nicht, wie die aussahen. Wendiges Mädel, Durchschnittsdude und Kraftprotz glaube ich. Heutzutage würde ich dieses Programmierexperiment vermutlich nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen, aber als Lückenbüßer hat Project Nomads damals, also Mitte der 2000er, schon getaugt.

Insgesamt bleibts eine vergessenswerte Erfahrung. Das gilt doppelt für den dazugehörigen Score. Der war so unbedeutend, dass es nicht nur nicht für einen Original Soundtrack reichte; nein, tatsächlich lässt sich nicht einmal feststellen, wer hier überhaupt am Werk war. Weder meine Go-to-Seiten IMDB oder mobygames konnten mir weiterhelfen. Einziger Verdächtiger ist Sylvius Lack. Der klingt zwar wie der Puffonkel aus einem Harry Potter-Porno, es handelt sich allerdings allem Anschein nach tatsächlich um einen realen Menschen, der damals als Audio Director beim Entwickler Radeon Labs arbeitete und heute als Professor für Game Design an der Mediadesign Hochschule für Design und Informatik in Berlin doziert.

Was hat er uns also in dem Gamerip anzubieten, der Herr Professor? Nun, das wären 18 Tracks, die allesamt ziemlich gleich klingen: tribelhafte Trommeln die zu Aufmerksamkeit rufen, MIDI-hafte Bläser und ein gewisses mystisches Flair. Im Grunde klingen alle Stücke, als würde ein Haufen Höhlenmenschen gleich etwas opfern – oder jemanden. Doch wo solche Zeremonien für gewöhnlich mit einer Klimax daherkommen, passiert in dem Score absolut nichts. Mehr meiner Zeit möchte ich dieser Komposition auch nicht auf den Altar werfen, weshalb ich es dabei belasse und sage: Finger weg vom Inseldreck.


Nostalgiewarnung

Die Wertung der einzelnen Tracks ist rein subjektiv und durch meine eigene Erfahrung mit dem Spiel deutlich gefärbt. Mehr dazu findest du in dem Artikel Über Nostalgie.

Nr.TitelInterpret(en)Bewertung
01AttackSylvius Lack33/5
02Attack 2Sylvius Lack22/5
03BattleSylvius Lack22/5
04EndeSylvius Lack22/5
05FinaleSylvius Lack22/5
06GraymarketSylvius Lack11/5
07IntroSylvius Lack11/5
08NativeSylvius Lack22/5
09Native 2Sylvius Lack22/5
10QueenkillSylvius Lack22/5
11TrackSylvius Lack22/5
12Track 2Sylvius Lack22/5
13Track 3Sylvius Lack22/5
14Track 4Sylvius Lack33/5
15Track 5Sylvius Lack22/5
16WelkinSylvius Lack11/5
17WinSylvius Lack22/5
18WolkenmeerSylvius Lack11/5

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