Top 50 Kampftracks
Eigentlich wollte ich meine nächste Top-Irgendwas-Liste zur 200. Music-Review machen. Dann habe ich dummerweise die Zählweise umgestellt und war statt bei 199 Rezensionen plötzlich wieder bei 170 … toll. Da ich nicht so lange warten möchte (und meine eigene Arbeitsweise kenne), nehme ich mir deshalb die 175. zum Anlass. Thema: Die 50 besten Fighting-Tracks.
Da Kämpfe ein wesentlicher Bestandteil der meisten Games sind – selbst von so vermeintlich pazifistischen Zeitgenossen wie Aufbaustrategiespielen – habe ich mir deshalb ein paar Einschränkungen gesetzt:
- Nur ein Track pro Game-Franchise. Ausnahmen sind Film-Franchises wie Star Wars oder Star Trek.
- Der Titel muss während eines Kampfes spielen. Stücke, die ohne ‚Eventtrigger‘ im Hintergrund dudeln und dabei zufälligerweise Scharmützel begleiten, zählen nicht.
- Begleitmusik aus Cutscenes, egal wie episch, ist tabu. Wichtig hierbei: Ich habe nicht jedes der Games gespielt – falls mir hier in meiner Bewertung ein Fehler unterlaufen sein sollte, ist das so.
Klingt eigentlich ganz easy, reduziert die Auswahl allerdings enorm. Deshalb kann es sein, dass diese Liste höchstgradig subjektiv ist. An dieser Stelle mache ich gleichsam darauf aufmerksam, dass ich nicht jedes Stück im Gaming-Kosmos kenne. Die Liste besteht folglich aus meinen persönlichen Lieblingen. Falls euer Favorit also nicht dabei sein sollte oder ihr eine Platzierung für absolut hirnrissig haltet, sollte das nicht verwundern. Mitteilen könnt ihr es mir trotzdem gerne. Ich freue mich auf Tipps, was auf der Liste unbedingt noch fehlt und wo mich vielleicht die Nostalgiewelle geritten hat. Aber damit jetzt genug des Vorspiels, ab ins Gefecht!
Platz 50-41
Der Track hat „Action“ im Titel, das Spiel „War“; damit erfüllt A1 Action aus der 2001er Weltraumsimulation Independence War 2: Edge of Chaos zumindest auf dem Papier schon mal die Qualifikationen für eine Top-Liste über Kampftracks. Diese gehetzten Techno-Beats, die durch Synthies unterstützt werden, sind meiner Meinung nach ein angenehm niedrigschwelliger Einstieg in dieses Best-Of und zeigen, dass auch mit vergleichsweise wenig Einsatz eine treibende Wirkung erzeugt werden kann. Wer im Spiel gerade mit waghalsigen Flugmanövern versucht, sich die feindlichen Flieger vom Leib zu halten, kennt den Adrenalinkick, der uns in den Sekunden trifft, wenn A1 Action läuft. Alle anderen mögen sich fragen, was es mit Platz 50 auf sich hat … oder einfach zur repetitiven Melodie mitwippen.
Sphärisch ominös beginnt der Track, der uns beim Aufeinandertreffen mit der Alienrasse der Hubrin im 2000er Echtzeitstrategiespiel Star Trek: New Worlds erwartet. Düster und bedrohlich lässt der Song nichts Gutes erhoffen, während er langsam dominanter wird. Pauken erklingen leise und werden immer lauter, bevor das Orchester aufspielt. Heroisch, dramatisch und imposant harmonieren Bläser und Streicher, und geben uns ein Gefühl von Fremde, aber nicht von Feindschaft. Auch wenn uns im Spiel gerade die Torpedos um die Ohren fliegen, die Musik lässt noch auf die Beilegung der Auseinandersetzung hoffen … ganz im Sinne der Sternenflotte eben.
Wer Borderlands kennt, weiß, was ihn erwartet. Gerade Teil 3 hat den Technoanteil nochmal ordentlich nach oben geschraubt und pumpt uns während des Bosskampfs mit dem namensgebenden Rampager wuchtige Bässe entgegen. Es ist kein besonders kreatives Werk, sondern etwas, das auf einer durchschnittlichen EDM-Party laufen könnte. Aber diese Beliebigkeit muss in einer Topliste eben auch mal sein. Wenn’s beim Ballern ballert, ballert’s eben.
Hier haben wir einen der Kandidaten, wo ich mir mangels Spielerfahrung nicht sicher bin, ob es sich um einen Track aus einer Zwischensequenz handelt, oder wir auch in freier Wildbahn auf The Battle for Iki Island treffen. Es wäre allerdings zu schade, diese europäische Interpretation japanischer Klangwelten zu ignorieren. Generell ist der OST zu Ghost of Tsushima sehr gut gelungen, aber es ist vor allem das Zusammenspiel der Streicher und der wuchtigen Trommeln, die mich begeistert.
Ähnlich kennt man es beispielsweise auch aus Shogun 2: Total War, Nioh oder Sekiro – möchte man meinen. Chad Cannon und Bill Hemstapat vermischen diese Japano-Fantasy allerdings gekonnt mit dem Stil eines Horizon und erzählen nicht nur die Geschichte eines packenden Kampfes, sondern auch eines Gefühls.
Ich sage es gleich vorweg: Ich habe keines der Fromsoft-Spiele gespielt, mir nicht dutzende Male die Zähne an einem der unzähligen Bosse ausgebissen und halte folglich keine Aktien der großartigen dazugehörigen Musik. Zusätzlich mache ich nicht die typische Unterscheidung und zähle Bloodborne kackendreist ebenfalls zu den Souls-Vertretern. Fans von Ornstein & Smough oder anderen Dark Souls-Songs werden deshalb in dieser Liste keinen weiteren Eintrag der Serie finden – Regeln sind Regeln.
Dafür habe ich mir redlich Mühe gegeben, einen vertretbaren Repräsentanten ins Rennen zu schicken und glaube, dass ich mit The Hunter einen guten Kandidaten gefunden habe. Der Track spielt wohl beim ersten Bossfight des Spiels gegen Father Gascoigne, der Titel bezieht sich allerdings auf den Protagonisten – und wenn das Stück ein Indikator für die Badassigkeit unseres Avatars sein soll, legt es die Latte direkt zu Beginn hoch. Alles schreit hier Epik, von den surrenden Geigen, den Chorälen oder den kreischenden Bläsern. Etwas darunter wäre der Souls-Reihe indes nicht würdig gewesen.
Die Far Cry-Reihe ist eigentlich nicht bekannt für herausragende Begleitung in Schießbudenmomenten – was blöd ist, wenn man bedenkt, dass besonders die neueren Teile größtenteils genau daraus bestehen. Diese Aussage soll derweil nicht bedeuten, dass die Musik minderwertig sei, im Gegenteil: Viele der Alben haben wirklich schöne und berührende Stücke … nur eben keine krass koolen Kampftracks.
Da stumpf manchmal Trumpf ist, schlägt Breach in die gleiche Kerbe wie The Rampager (Part 1) aus Borderlands 3 und geht auf Technoklasse statt Kreativitätsmasse. Eine E-Gitarre hier, eine Clap da und ein paar dröhnende Bässe fürs jute Jeföhl, wie man in Köln sagen würde, und schon hat man einen Pulstreiber, der das leichtfertige Lichterauspusten beim Feindesheer gleich viel spannender macht.
Mourneweal Encounter zeigt die Idee von Darkest Dungeon eigentlich sehr gut: Jeder Kampf ist dramatisch, jede Situation potenziell tödlich. In diesem Kampftrack arbeitet Stuart Chatwood mit schrillen Geigen, die zu Beginn das Schwanken unserer Heldentruppe emuliert. Dieses müde ‚Links-Rechts‘ zeigt die Zermürbung unserer Gruppe, das Kräftezehren und das nahende Ende. Fast schon würde man eingelullt, wenn uns nicht immer wieder das Donnern der Trommeln aus der Lethargie risse.
Eigentlich macht der Soundtrack zum Crysis Addon Warhead sehr viel falsch. Zum einen wurde der preisgekrönte Komponist Inon Zur gegen den weniger erfolgreichen Péter Antovszki eingetauscht. Zum anderen baute dieser nicht auf die experimentellen Style des Hauptspiels auf. Warum steht dann aber der Score zu Warhead auf Platz 43 und nicht der von Crysis? Weil es eben trotzdem Spaß macht, aber auf eine andere Weise.
Wer diese Schizophrenie besser verstehen will, darf sich gerne die Music-Review zu Hauptspiel und Addon durchlesen. Wer sich dagegen lieber auf sein oder ihr Gehör verlässt, sollte sich dieses kurzweilig wie massenmarkttaugliche Actionspektakel Marke CoD mit seinen knalligen E-Gitarren-Riffs mal reinziehen.
Weniger Massenmarkt und mehr Galeere erwartet uns bei Eurasian Dynasty War 2 aus Earth 2150. Das Dumm-Dumm-Dumm-Dumm der Trommeln legt direkt los und lässt uns gar nicht nachdenken. „Alle Mann zu den Waffen!“, scheinen sie zu verkünden, während die simple Melodie der Bläser zur Schlacht zu rufen scheint. Es ist kein großer Track. Es ist kein besonderer Track. Aber diese Schlichtheit, dieses schnörkellose Versprechen eines Kampfes zeigt auf beängstigend eindrückliche Weise, wie leicht sich Mannes niedere Triebe wecken lassen. Gebt mir ein Ruder und ich bin dabei, zur Not auch bei der Keilerei.
Dass für die God of War-Reihe irgendeinen der zahlreichen Bosskämpfe in dieser Liste würde Pate stehen müssen, war so klar wie das Blutbad im Pantheon. Und was bietet sich hier besser an als der schicksalhafte Kampf gegen Götterpapa Zeus in Brothers of Blood? Diese brachiale Ausweglosigkeit, die Bestimmtheit von Rachegeist Kratos und das Zusammenspiel von Chor und Bläsern kumuliert in dieser wunderschönen Ode an die Mordlust.
Somit haben wir die ersten zehn Plätze benannt, only 40 to go – dranbleiben lohnt sich!
Platz 40-31
Es gibt viele ikonische Fighting-Tracks, die uns während der aberhunderten Stunden in Biowares Sci-Fi-Masterclass Mass Effect erfreuen. Umso überraschender, dass es ein relativ kurzer Abschnitt, ausgerechnet aus einem DLC, in diese Liste geschafft hat. Aber mir persönlich gefällt einfach das Treibende in Combat Troops aus der Mass Effect 2-Erweiterung Overlord. Anders als beispielsweise Eurasian Dynasty War 2 aus Earth 2150, traut sich die Komposition von Chris Lennertz der Monotonie ‚zu entkommen‘.
Zwar hören wir auch hier zu Beginn die rhythmischen Trommeln, doch brechen wir alsbald aus dem Immergleich aus. Ein Bläser schwingt sich nach oben, fliegt über das Geschehen am Boden und verspricht einen Ausweg, wird jedoch immer wieder eingefangen und zurück in die Tiefe gerissen. Der Track ist trotz seiner Gleichförmigkeit spannend, lockt mit seinen Ausbruchsversuchen und enttäuscht uns dann gleich wieder … böse darum sein können wir indes nicht.
39
Sudden Death
Mario Strikers: Charged Football
Jahr: 2007
Komponist(en): Mike Peacock; Darren Radtke; Chad York
Was soll ich sagen? Es ist ein Nintendo-Spiel, es ist ein Mario-Spiel, es ist tatsächlich ein Fußballspiel: Mario Strikers: Charged Football für die Wii. Kann sich ein Lied aus dem Album überhaupt als Fighting-Track qualifizieren? Wer je eine Runde gegen einen Bekannten von mir gespielt hat, der gleichermaßen gut in dem Spiel wie schlecht im Verlieren war, wird diese Frage zweifelsohne mit „Ja!“ beantworten. An diesem Game sind Abende wie Controller zerbrochen (ein Hoch auf die Handschlaufe der Wii-Mote), und selten war die Luft so spannungsgeladen, wie nach dem Gleichstand, den E-Gitarren, die das Sudden Death einleiten und alle wissen: Jetzt gilt’s!
38
Iceland Fight Theme [Xbox 360 Version]
Splinter Cell: Double Agent
Jahr: 2006
Komponist(en): Behavior
Double Agent war kein gutes Spiel – zumindest ist das meine vage Erinnerung an den 2006er Titel. Dass sie vage sind, bestätigt derweil meine Annahme. Musiker Michael McCann, der sein Videospieldebüt unter dem Alias Behavior gab, musste derweil in keine großen Fußstapfen treten, hatte die Marke doch mit jeder neuen Iteration auch den Komponisten gewechselt.
Mit dem griffig betitelten Iceland Fight Theme [Xbox 360 Version] konnte McCann unter Beweis stellen, dass er McKonnte: Der Track ist ein Gitarren-Feuerwerk und könnte auch instrumentales Intro für eine schöne Punk-Ballade Marke Sum41 oder vergleichbaren Vertretern herhalten. Das Stück ist im Aufbau sehr simpel, mit einer Downtempo-Bridge zum Durchschnaufen, vermischt allerdings Rock mit Streichern. Diese Kombo verpasst Geheimagent Sam Fishers Auftritt in arktischen Gefilden gleichermaßen Action wie Coolness und macht einfach Bock beim Zuhören.
37
Prison Break (Action)
The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay
Jahr: 2004
Komponist(en): Gustaf Grefberg
Gustaf Grefbergs Arbeit hatte ich schon in meiner Review zu Enclave für seine bemerkenswerte Belanglosigkeit gelobt. Was wie Kritik klingt, ist jedoch ein geschickt verpacktes Kompliment meinerseits: Wer’s mit Belanglosigkeit auf eine Top-Liste schafft, muss ja irgendwas richtig machen. Denn mit Prison Break (Action) tritt Grefberg in die geistigen Fußstapfen des zwei Jahre zuvor erschienenen Xbox-Titels und vermischt, einem Warhead nicht unähnlich, dominante Streicher mit schnellen Percussions. Das Ergebnis jagt uns durch die Gänge des Gefängnisses Butcher Bay und pendelt irgendwo zwischen halsbrecherischer Flucht und adrenalingeladener Vendetta.
Es ist dieser frühe Versuch im Jahr 2004, Epik durch Bombast zu erzwingen, sodass es irgendwie bei mir funktioniert. Wie dieser 100ste Popsong, der genau so klingt wie alle 99 vorher und trotzdem so eingängig ist, dass man ihn gerne hört. Oder – und das ist wahrscheinlicher – spricht aus mir einfach die neuralgisch nostalgische Verklärung, die ich als Fan des Spiels mit in die Waagschale werfe?
Hier hätte so ziemlich jeder Track stehen können, den Mick Gordon für die DOOM– oder wahlweise auch die Wolfenstein-Reihe komponiert hat. Meine Wahl ist auf Death & Destruction gefallen. Weil E-Gitarre und Beats. Und Headbangen. Und geil.
35
The Last Array
Destiny
Jahr: 2014
Komponist(en): Michael Salvatori; C. Paul Johnson; Martin O’Donnell; Paul McCartney
Krasser Kontrast, den The Last Array nach der Metzelorgie DOOM setzt. Gut, in Bungies Sci-Fi-Lootshooter von 2014 ballern wir auch haufenweise Feinde über den Haufen, nur eben mit deutlich weniger Blut und Gedärmen. Dafür suggeriert uns die Musik eine gewisse Erhabenheit, als hätte das alles schon seine Richtigkeit.
Anders als bei Halo steht nicht die Gravitas unserer Taten im Vordergrund, sondern die Rechtmäßigkeit. Besonders der Break, der immer wieder unseren triumphalen Marsch unterbricht und an die szenischeren Stücke eines Call of Duty-Scores erinnern, gefallen mir hier sehr gut. Star Trek meets Starship Troopers, Drama meets Draufhauen.
asdasd
34
The Covenant: One Final Effort
Halo 3
Jahr: 2007
Komponist(en): Martin O’Donnell; Michael Salvatori
Hatte ich da gerade Halo gesagt? Und es noch nicht auf dieser Liste vermerkt? Schande! Gut, holen wir direkt nach. Mit The Covenant: One Final Effort treffen wir wieder einen dieser Kandidaten, die vermutlich eher in Richtung Cutscene driften – aber was soll ich machen? Es klingt einfach zu gut: Der Einstieg mit dem Halo-Theme auf dem Klavier, das leise Hallen einer Trommel im Hintergrund.
Dann beginnt der Galopp, der Ansturm aus Piano, Percussions und Streichern. Es ist Wagners Ritt der Walküren in Space, es ist Videospielkulturgut und für jeden, der irgendwo, irgendwann mal etwas mit Halo zu tun hatte, ein rallying cry (‚Schlachtruf‘ passt hier irgendwie nicht … sorry!). Musste auf diese Liste und muss definitiv gehört werden!
33
General Kota / The Control Room Duel
Star Wars: The Force Unleashed
Jahr: 2008
Komponist(en): Mark Griskey
Ja, ich geb’s zu: Nachdem wir uns gerade schon immer weiter wegbewegt haben von der Gleichförmigkeit und dem ‚Einheitsbrei‘, mache ich mit General Kota / The Control Room Duel wieder einen Schritt zurück. Aber den mache ich gerne, denn Mark Griskey hat John Williams Star Wars so schön emuliert, dass ich nicht anders kann als es zu lieben. Weil ich dazu schon etwas in meiner Top 10 der besten Star Wars Scores geschrieben habe, zitiere ich mich hier kurz selbst:
General Kota / The Control Room Duel ist der eine Track, der für mich aus der The Force Unleashed-Serie heraussticht, weil er die Quintessenz von Williams Komposition perfekt einfängt und in ein Best-of verschmilzt. Das Bedächtige, Unsichere, dann aber wieder das Brachiale und Dominante. Triumph und Verzweiflung liegen hier sehr nah beieinander, dieser walzerhafte Marsch, das Vor und Zurück. […] Griskey versteht es, der Marke Star Wars treu zu bleiben, ohne dabei auf die eigene Note verzichten zu müssen.
Bei Dark Skies besteht nicht die Gefahr, dass ich mich wiederhole, da ich in der dazugehörigen Review für Castle Crashers gar nichts über diesen Track gesagt habe. Umso besser, hole ich das hier kurz nach. Eigentlich hätten hier auch diverse andere Vertreter aus diesem Team Beat-‘em-up stehen können. Warum also Dark Skies? Nun … weil’s geil ist.
Ich mag das hohe Tempo. Ich mag das Ominöse, Bedrohliche der Bläser. Die Melodie der Kirchenglocke. Ich mag die Schlagzeugbegleitung und dieses theatralische Gesinge des Chors, das mich an das oben erwähnte Enclave erinnert. Es ist simpel, gleichzeitig aber abwechslungsreich genug, um nicht zu langweilen. Und gerade wenn man denkt „Jetzt kommt nichts mehr“, kommt eben doch noch etwas.
Eine der schwersten Entscheidungen in dieser Liste, war tatsächlich die Frage, für welches Stück der Assassin’s Creed-Serie ich mich entscheiden sollte. Jedes Spiel hat seine eigenen musikalischen Highlights und nicht wenige davon sind Fighting-Tracks. Die Wahl fiel schlussendlich auf Under the Black Flag aus Assassin’s Creed IV.
Der Track enthält alles, was die Musik dieses Ablegers gut macht: Wir haben die Tension, die sich langsam aufbaut, als würde sich unser Schiff, die Jackdaw, gerade aus dem Karibik-Dunst schälen. Wir haben die Assassin’s Creed-typischen getragenen Streicher, die vorsichtig eine Melodie ertasten. Wir haben die Action, den musikalischen Thrill. Und dann haben wir den Abenteuerspirit, der Black Flag in meinen Augen einmalig in der Reihe macht.
Kaum ein anderer Protagonist der Serie war so unbeschwert wie Edward Kenway, selten schwang in den Fighting-Tracks so die Lust am Leben mit wie in diesem Score – Pirat sein hat eben seine Vorteile. Auch wenn ich alle anderen Scores der Reihe mindestens genau so sehr ‚feier‘ (ich hasse diesen Ausdruck), Black Flag ist eine Facette inhärent, die bei den vergleichsweise düsteren Serienvettern fehlt. Deshalb belegt es Platz 31 in dieser Liste!
Platz 30-21
Wenn wir uns im zweiten BioShock in der Haut eines Big Daddys, dem tieftaucherbeanzugten Gängeschlurfer mit Kinderbegleitung, wiederfinden, fühlen wir uns kurzzeitig unbesiegbar. Nicht umsonst waren sie einer der schwersten Gegner des Vorgängers. Schnell werden wir jedoch zurück auf den Boden am Grunde des Meeres geholt, wenn uns zum ersten Mal das agile und nicht minder tödliche weibliche Pendant, die Big Sister, angreift.
Ungewohnt flink und mit Sichelwaffen bestückt, setzt uns dieses mutierte Wesen immer wieder zu, derweil wir uns nur träge und behäbig zur Wehr setzen können. Untermalt wird dieses Todesballett mit Big Sister on the Move, in dem Garry Schyman mühe- wie nahtlos an die Klasse seiner Arbeit von BioShock anknüpft.
Während Trommeln bedrohlich ertönen, kreischen uns Geigen entgegen. Kaskadengleich erwecken die Streicher eine Geräuschkulisse, die dem Kratzen von Fingernägeln über eine Tafel gleicht und unsere Nackenhaare gen Himmel schießen lassen – herrlich beängstigend! Es ist ein ungleicher Kampf, der uns das Fürchten lehren soll und es musikalisch perfekt inszeniert.
Wie ich unlängst in einem Speedrun zu Gothic 3 hörte, gab es wohl einen Bug, der dafür sorgte, dass fast ausschließlich Revolution gespielt wurde, wenn’s volles Pfund aufs Maul gab. Ich weiß, schockierend zu hören, dass in dem 2006er Titel vom deutschen Studio Piranha Bytes Fehler vorkamen. Was zunächst schade klingt, immerhin kamen wir dadurch seltener in den Genuss der anderen Tracks, war dieser Programmierfehler meiner Meinung nach einer, der sich noch am ehesten verzeihen ließ.
Kai Rosenkranz‘ Fantasy-Epos trifft genau diesen Punkt, der uns einerseits zu tapferen Heldentaten anspornt, gibt uns jedoch auch glasklar mit, dass die Konfrontation durchaus mit unserem Ableben enden könnte – was aufgrund des Kampfsystems nicht unwahrscheinlich war. Der oben beschriebene Bug war indes auch Grund, dass selbst Kämpfe gegen Kellerasseln zur heroischen Schlacht avancierten. Klar spricht hier zum Großteil die Nostalgie und es gibt sicherlich bessere Stücke, aber für mich ist Revolution auch ein bisschen Geschichte und verdient einen Platz in dieser Liste.
Nostalgie ist ein toller Anknüpfungspunkt für Eintrag 28 dieser Liste. Der entspringt, wie auch Platz 27, demselben Franchise, genauer gesagt Star Trek. In Starfleet Command III konnten wir, anders als noch beim Vorgänger, in der Zeit von Picard und Co diverse Schiffe aus dem Trekkie-Kosmos befehligen. Das galt auch für mich, bis mir irgendwann leider die DVD kaputtging und ich nur noch wehmütig an dieses Kleinod zurückdenken konnte.
Nicht nur das Setting war toll und die Schlachten taktisch recht fordernd, nein, auch die Musik hatte es mir angetan. Als Fan der Filmscores durfte man auf dem PC natürlich nichts Vergleichbares erwarten, doch Komponist Danny Pelfrey lieferte einige wirklich eingängige Stücke ab, darunter auch Klingon Battle.
Das läuft (wenig überraschend) wenn wir mit dem Kriegervolk in den Kampf ziehen. Wie bei einer Militärband erklingen die Trommeln, Fanfaren künden von unserer Ankunft. Weniger kompromissbereit als die Themes der anderen Fraktionen macht mich bei Klingon Battle dieses Simple, dieses Kurzweilige an … gut, das Stück geht auch nur eine Minute, aber was soll‘s?
Was zunächst zurückhaltend beginnt, steigert sich in wenigen Sekunden zu einem musikalischen Thriller. Assimilation Waltz, was im Internet ebenfalls unter dem Titel Klingon Battle Slow kursiert, ist etwas, das man auch aus in einer Predator-Verfilmung erwarten dürfte. Verglichen mit Klingon Battle aus Starfleet Command III ist dieses Stück ausgefallener, präziser.
Die Instrumente sind perfekt verzahnt, die Melodien, dieses Treibjagdähnliche, was Erinnerungen an Dogfights unter Wasser Marke Aquanox wachwerden lässt (und seien wir mal ehrlich, etwas anderes sind Weltraumschlachten auch nicht), trifft genau meinen Geschmack. Gut, das dazugehörige Spiel war Schrott und wurde zurecht von Kritikern wie Star Trek-Fans zerrissen, aber immerhin konnte die Musik (zumindest mich) überzeugen.
Damit hätten vermutlich die Wenigsten gerechnet. Aber dass ein Kampftrack aus einem der Harry Potter-Videospiele auf dieser Liste auftaucht, hat gar nicht mal so viel mit Nostalgie zu tun. Denn aus unerfindlichen Gründen warf Starkomponist Jeremy Soule das gelernte Konzept der kinderfreundlichen Musikkost aus Teil 1 und 2 über Bord und brachte stattdessen das ganze Orchester aufs Parkett.
Wo uns in Harry Potter: Quidditch-Weltmeisterschaft als Main Theme unerwartet Guiseppe Verdis Dies Irae entgegenballert, schlägt Patronus Boggart im dritten Teil beim Kampf gegen die seelenfressenden Dementore plötzlich in die gleiche Kerbe: Wagnerartig wallen die Streicher umher, gemeinsam mit den Bläsern treiben sie uns nach vorne. Dann erklingt ein Chor, der uns die Ohrmuschel verzaubert. Pathetisch, dramatisch und eigentlich vollkommen überzogen, ist dieses Stück leider viel zu kurz geraten. Es erreicht eine Form der Begeisterung, des unbändigen Überlebenwillens, und trifft damit genau die Mitte dieser Liste.
Während wir bei BioShock 2 schon von einem ungleichen Kampf gesprochen haben, verschiebt sich das Kräfteverhältnis bei Portal 2 nochmal deutlich zu unseren Ungunsten. Denn nur mit einer Portalkanone bewaffnet müssen wir uns einer ganzen Einrichtung von fiesen Fallen und höflichen wie schießfreudigen Turrets stellen. The Part Where He Kills You, der schon titeltechnisch wenig Gutes verheißt, ist also nicht per se ein Kampftrack, sondern vielmehr ein Irgendwie-Überleben-Track.
Mike Morasky schafft es, die sterile Sci-Fi-Atmosphäre aus düsteren Synthies und alarmgleichen Bässen durch klassische Bläser und Streicher anzureichern. Wenn dann die Beats einsetzen und Tempo in die Sache kommt, sehen wir förmlich, wie uns die Kugeln um unseren Kopf surren, während wird versuchen, der Todesmaschinerie zu entkommen. Dieses Gefühl von aufsteigender Panik und Ausweglosigkeit – fantastisch.
Gerade hatte ich es schon bei Star Trek: Legacy angesprochen: Aquanox 2. Zum Spiel will ich gar nicht viel sagen, das Setting sollte klar sein. Es geht in die Tiefen des Meeres, in denen wir uns mit anderen U-Boot-Kapitänen und -Kapitäninnen glühendes Blei um die Kiele ballern. Untermalt wird das Ganze von einem atmosphärischen Schwergewicht, das der deutsche Komponist Kai Walter erdacht hat. Absoluter Stimmungsbringer ist dabei der Fight-Track Order. Dazu zitiere ich gerne aus meiner Review:
Das rhythmische Stampfen der Beats, das ominöse Summen, das durch Strings aufgebrochen wird, um dann wieder brachial weiterzumachen wie ein unnachgiebiger Eisbrecher im eiskalten Polarmeer, geht der Track immer weiter, weiter und weiter. Irgendetwas daran fühlt sich für mich richtig an […]. Bedrohlich, dunkel und unnachgiebig – ich mag’s.
Star Wars hatten wir bereits an Stelle 33, zehn Plätze weiter unten folgt der nächste Eintrag: Republic Commando. Wer die Kombination Balleraction und Squadtaktieren nie gespielt hat, muss sich keine Sorgen machen: Gra’tua Cuun (Our Vengeance) funktioniert auch ohne Nostalgiebrille super. Wie eine Ode an den Krieger ist der Track treibend, fast schon beflügelnd. Er zeigt unser Squad wie eine effiziente Todesmaschinerie genetisch optimierter Weltallkrieger, die auf dem Weg in die Schlacht alles in ihrem Weg niederrollt.
Die archaischen Klänge unterstreichen unseren unbändigen Willen, der Gesang das Band des Schützengrabens. Nach dem Main Theme Vode An (Brothers All) ist Gra’tua Cuun (Our Vengeance) Verheißung und Versprechen, Erlösung und Verdammnis. Wir müssen kämpfen, scheint es zu singen. Und wir werden gewinnen. Mit unseren Brüdern und für unsere Brüder.
Verlagern wir dieses Geschehen in einen historischen Kontext, landen wir mit Final Push aus Call of Duty: World at War am Ende des zweiten Weltkriegs und im Triumph der Sowjetunion. Auch wenn es mir im Anblick des Ukrainekrieges derzeit widerstrebt, irgendeine Form von (besonders russischer) patriotischer Erhöhung zu preisen, ist dieses Stück, das vor 15 Jahren von Sean Murray komponiert wurde, einfach fantastisch. Die Musik verkündet von unserem glorreichen Sieg – oder dessen baldigem Eintreten.
Anders als bei Gra’tua Kuun (Our Vengeance), enthält dieses Stück keine Zweifel. Die Möglichkeit des Scheiterns wird gar nicht erst beachtet, oder zumindest nur kurz. Nein, der Sieg ist unausweichlich, unvermeidbar. Es kann nur vorwärts gehen, der Sturm ist nicht mehr aufzuhalten. Final Push ist insofern weniger ein Kampftrack als eine Konsequenz. Denn ein Kampf verlangt, dass sich jemand wehrt.
Wäre dieser Artikel ein auditives Medium, würde hier wohl der bekannte Scratch-Sound einer Schallplatte ertönen, der für gewöhnlich einen krassen Themensprung einleitet. Genau den machen wir jetzt auch, nämlich mit Battle 1 aus Final Fantasy IV. Und ich weiß, dass an dieser Stelle wohl zehntausende Leute erbost die Stimme erheben würden, mir vorwerfen würden, was für ein Idiot ich sei und anmerken, ich hätte doch lieber das Battle Theme aus Final Fantasy VII nehmen sollen. Oder direkt One-Winged-Angel. Oder X aus FF Y. Gut, dass ich keine zehntausende Leser habe. Folglich muss ich meinen Pick nicht groß verteidigen, sondern begründe meine Wahl einfach damit, dass ich dieses Stück mehr mag. Es ist weniger dramatisch, weniger feindseelig. Fast schon entspannend … und gleichzeitig treibend und motivierend. Come at me!
Platz 20-11
20
The Realm
SpellForce 2: Shadow Wars
Jahr: 2006
Komponist(en): Tilman Sillescu; Pierre Langer; Dynamedion
Ein wirklich großartiges Spiel, das einerseits kaum die Würdigung erhielt, die es verdiente und gleichzeitig von Dynamedion einen herausragenden OST spendiert bekam, den wohl nur Fans kennen: SpellForce 2: Shadow Wars. Ein Fest für Fantasyfeteschisten und jene, die es werden wollen, bot der Score genau die Mischung aus Kitsch und Kunst, die ihn für mich zu einem der besten des Genres macht.
Platz 20 also für The Realm, ein Stück, das in bester Abenteuer-Tradition vom epischen Kampf zweier Mächte kündet. Wo die deutschen Komponisten in anderen Spielen wie der Anno-Reihe noch mit angelegter Realitätshandbremse arbeiten mussten, konnten sie bei SpellForce vollkommen vom Leder lassen. Das Resultat hören wir in den himmelsgleichen Fanfaren, dem tosenden Chor, dem Zusammenspiel aus Flöten, Streichern und Percussions. Ein kurzes Intermezzo, das einem Aufeinandertreffen von Himmel und Hölle gleicht. Schrecklich schön.
Stumpf ist Trumpf. Dachte sich wohl auch Hideyuki Fukasawa und präsentiere fürs Massenschnetzlerspiel Chaos Legion eine gehörige Ladung Hard Rock. Das ballert uns bei Pledge in Kombination mit der simplen Melodie und Techno-Anleihen ordentlich um die Ohren und das Adrenalin durch den Körper. Hier ist klar, dass Haue ansteht und wir der Verhauende sind. Kompromisslos und chaotisch, eben wie das Spiel.
Durfte nicht fehlen und fehlt deshalb auch nicht: Company of Heroes. Vorhin waren wir bei Call of Duty noch in den Schützengräben, nun fliegen wir über ihnen. On Guard for Liberty versteht es, einen Konflikt auf packende Art greifbar zu machen. Mit seinem hohen Tempo trägt es den Bedingungen des Schlachtfelds Rechnung, seine heroischen Klänge sind gleichermaßen verheißungsvoll wie trügerisch. Denn der Sieg scheint zwar zum Greifen nahe, gewonnen ist die Schlacht aber noch nicht.
Diese Zweifel werden uns durch patriotisch anmutende Klänge weggeimpft, der einzige Weg scheint die Niederlage des Gegners zu sein. Dabei kämpfen die Instrumente selbst untereinander um die Vorherrschaft. Mal Bläser, mal Streicher versucht jeder voranzustürmen, bevor sie am Ende schließlich gemeinsam vorrücken. Krass mitreißend und absolut überzogen – I love it.
Damit hatten dann vermutlich wieder wenige gerechnet: Dead Rising 3 ist eines dieser Spiele, die absolut unter meinem Radar laufen, dessen Score mich dann jedoch umso positiver überraschen konnte. Premiumedelstück ist hier Wrath Battle, das mit seinem unerwartet schrillen Einstieg direkt die Alarmglocken aufheulen lässt. Es folgt ein Offbeat, eine Unordnung, Chaos. Dann schlägt das Stück in einen ekstatischen Rave um, der auch auf einem The Prodigy-Konzert laufen könnte.
Die Trommeln, die mit den geflüsterten Worten eine tribalartige Wildheit erzeugen, und dann wieder unvermittelt vom Techno-Ansatz abgelöst werden, all das ist so unkonventionell, dass es mich direkt hookt. Ich habe das Gefühl, auf irgendetwas zu sein, und sei es nur die Musik. Und ich möchte, beflügelt vom Bellen und Knurren (der Hunde? der Menschen? Was hören wir hier?) irgendeinem Untoten die Gedärme rausreißen. Ein Fighting Track par excellence.
16
Avatar of the Goddess
Dark Messiah of Might and Magic
Jahr: 2006
Komponist(en): Sascha Dikiciyan; Cris Velasco
Als hätte ich diese Überleitung geplant, bleiben wir bei Untoten – dieses Mal jedoch im Fantasyreich Ashan und dem Egoshooter-Ableger der Might and Magic-Reihe, Dark Messiah. Dessen düstere Welt lebt einerseits von der, zur damaligen Zeit, großartigen Grafik und den verschiedenen Locations, die mir teils die Kinnlade runterklappen ließen.
Der andere Faktor war die Musik von Sascha Dikiciyan und Cris Velasco. Selten erreichte ein ‚Egoshooter‘ mit Schwert und Bogen diese dichte Atmosphäre, und kaum ein Track verfehlt sein Ziel. Für mich der beste Fighting-Track dieses Scores ist Avatar of the Goddess. Wie bei BioShock erleben wir Thriller-Anleihen, hier jedoch mit weniger Horror, dafür mehr gnadenloser Action.
Die Streicher, die trotz des Kampfnaturells des Stücks Suspense aufbauen, die Hörner, die uns voranjagen, die Percussions, die unnachgiebig zur Schlacht trommeln. Avatar of the Goddess gibt dem Gemetzel Gravitas, pendelt zwischen Verfolgung und Verfolgen. In einem Moment glauben wir, die Lage zu überblicken, als sich schon das nächste Hindernis zeigt. Ein fesselndes Erlebnis, das auf Platz 16 gestürmt kommt.
Großmeister Nobuo Uematsu haben wir schon bei der Final Fantasy-Reihe, sechs Plätze weiter oben entdeckt. Bei Lost Odyssey, von dem ich ehrlicherweise überhaupt nichts weiß, lässt er in seiner unnachahmlichen Art die Musikmuskeln spielen. The Gun Barrel Battle ist ein orchestrales Aufbäumen mit einer wunderschönen Melodie. Es ist kurz, es ist prägnant und versprüht dieses bekannten JRPG-Flair, das immer haarscharf am Augenrollen vorbeischrammt und stattdessen ein genussvolles Augenverschließen verursacht. So lässt es sich kämpfen.
Kurzweilig ist Avarice, übersetzt Gier, ebenfalls. Das Stück, das für mich fast schon das Highlight des Scores zum Indie-Soulslike Death’s Door darstellt, vereint alle Tugenden eines guten Kampftracks: Es ist schnell, es ist motivierend, es ist repetitiv, ohne zu langweilen und abwechslungsreich genug, ohne zu experimentell zu werden.
Was fast schon lieblich beginnt und wenig zu verheißen scheint, wandelt sich in seinen knapp drei Minuten schnell in eine E-Gitarren-befeuerte Actionorgie. Diese ballernden Riffs, das Zusammenspiel mit den klassischen Orchesterpieces – hier stimmt so ziemlich alles.
Ja. Ja. Ja. So lauten die Antworten auf die Fragen, die sich jeder unweigerlich stellt, wenn er oder sie Anno 1602 in einer Top-Liste der besten Fighting-Tracks liest: Kann ein Aufbauspiel gute Kampftracks haben? Ist der Score aus dem Erstling wirklich besser als der aus den zahlreichen Nachfolgern? Und hat Mattis hier vielleicht etwas viel Nostalgie im Resthirn?
Aber ich kann nur immer wieder betonen, dass es sich hier um meine persönliche Top-Liste handelt. Darüber hinaus bin ich mir fast zu 1000% sicher, dass sich die Musik bei allen Spielern, die Anno 1602 in jungen Jahren gespielt haben, fast unweigerlich eingebrannt hat. Zu stark war der Kontrast zur friedlichen Siedelmucke, die uns beim Aufbau unseres Inselreiches begleitete.
Wer wie ich gerade dabei war, vorsichtig seine ersten Gewürzfelder hochzuziehen, wusste beim Erklingen von einem der Fight-Tracks, dass ein Neustart bevorstand. Denn sobald die KI, ihrerseits schon zwei Zivilisationsstufen weiter, Armada wie Armee auf uns losließ, konnten wir unserem Spielstand Lebewohl sagen.
Das todesverheißende ‚Da da‘ des Klaviers, die Dissonanzen, der Anstieg der Streicher und dann der Ruf der Bläser zum Gefecht – Markus Pitzer vermochte 1998 mit limitierten technischen Mitteln ein Gefühl von grimmiger Aussichtlosigkeit zu erschaffen, die einem Dark Souls würdig wären. Nur für kurze Zeit haben wir in diesem Track die Möglichkeit, durchzuatmen, nur um dann wieder von der Realität eingeholt zu werden. Für mich eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise ins Scheitern, in der zwei kurze Töne alles Unheil beschworen.
The Battle of Lothering Village handelt vom Kampf um die gleichnamige Stadt, die wir während der Story auf die Invasion vorbereiten. Der begleitende Track beraumt mit einem längeren Intro analog dazu ebenso viel Zeit an, bevor es richtig losgeht: Trommeln erklingen, Trompeten kreischen, bevor Ordnung ins Chaos kommt. Eine Melodie schält sich heraus, begleitet vom Krawall des Orchesters. Immer deutlicher spielt sich die positive Note nach vorne, bevor sie kurz untergeht, unterdrückt von den Trommeln, und dann, einem Sonnenaufgang gleich, gefühl- und kraftvoll das Main Theme intoniert – das erweckt Erinnerungen an Howard Shores Kompositionen zur Der Herr der Ringe-Reihe.
So schrieb ich Anfang des Jahres in meiner Review über den Dragon Age: Origins-Score und dabei bleibe ich auch. Ist schön, ist mitreißend, ist motivierend.
Während wir uns langsam der Top-10 nähern und damit in nostalgieverseuchte Gefilde begeben, sticht Encounter aus Metal Gear Solid wie ein Leuchtturm des Konsenses heraus. Das Stück ist einfach geil. Nicht umsonst wurde es in diversen anderen Ablegern verwendet und fand darüber hinaus auch in der Popkultur seine Fans. Kazuki Muraoka hebt die Ansprüche an packende Musik ein ganzes Stück nach oben, ohne dabei etwas grundlegend anders zu machen.
Wie bei manchen der zuvor benannten Tracks ist Encounter recht repetitiv und simpel im Aufbau. Der schnelle, gleichbleibende Rhythmus suggeriert Spannung, die heroische Melodie lockert einer Atempause gleich das Stück auf. Wie bei Anno 1602 sind auch hier die tiefen Noten des Klaviers das erdende Element, die im Kontrast zu den hochgepitchten Klängen des PS1-Soundchips stehen. Das Ergebnis ist ein absoluter Fighting-Klassiker.
Auf den ‚letzten‘ Platz der Top 10 schiebt sich die Musik aus dem Endkampf vom 2007er Overlord. Während das Spiel aus heutiger Sicht vermutlich wenig Spielenswertes aufbietet, hatte mich der Soundtrack damals wie heute verzaubert. Für dieses Bossbattle serviert uns Komponist Michiel van den Bos ein orchestrales Fantasyallerlei, garniert mit Heldenepos und einer sinistren Vinaigrette – denn eigentlich sind wir ja der Baddy!
Spaß beiseite würde ich den Track heute nicht mehr als ‚herausragendes‘ Werk bezeichnen, trotzdem bleibt er meiner Meinung nach Toplisten-würdig. Denn für Mitte der 2000er wars ein absolut zeitgemäßes Stück, das die Tragweite der finalen Konfrontation passend untermalt.
Platz 9-1
Wenngleich die Werke der fünf DJs zu Furi fast durch die Bank knallen, sind es für mich die Stücke vom Künstler Danger (bürgerlich Franck Rivoire), die aus dieser Ballerbude herausstechen. Die Wahl für den Favoriten fiel hierbei auf 6:24. Der Track ist irritierenderweise nur 4:20 Min lang, weshalb sich hinter dem Titel irgendeine andere Bedeutung verstecken dürfte.
Was uns musikalisch erwartet, ist Fighting-Musik der Meisterklasse. Das Techno-Wummern in Kombination mit den wuchtigen Bässen und schnellen Beats erzeugt einen geilen Zog, den man sich nur schwer widersetzen kann. Damit unterscheidet sich der Score beispielsweise von den niedrigeren Plätzen weiter oben im Text, wie The Rampager (Part 1) aus Borderlands 3, die zwar auch Spaß machen, aber etwas generischer wirken.
In 6:24 erleben wir dagegen verschiedene Stages eines Kampfes: Abtasten, Abklatschen, Auseinandergehen, Angreifen. Man muss einfach bei diesen satten Klängen unweigerlich mitwippen und irgendjemandem einen auf die Nuss geben.
Ihr wusstet, dass es kommen musste. Ich wusste, dass es kommen musste. Und so kam es: One They Fear, Jeremy Soules Opus magnum der Elder Scrolls-Reihe – zumindest, was die Kampfmusik angeht – ist wohl der Go-to-Song, wenn es um packende Fantasymusik mit Schnetzelfaktor geht.
Es ist eine Adaption von Skyrims Ankündigungstrailers, die den Epikfaktor des Main Themes nochmal ein paar Stufen weiter nach oben schraubt. Das dürfte wohl für viele derjenigen, die das Video 2011 zum ersten Mal sahen und den wikingerartigen Klängen lauschten, für unmöglich gehalten haben. Der Track verliert keine Zeit, sondern knallt uns direkt einen Männerchor um die Ohren, der vom auserwählten Dragonborn künden. „Hurra, hurra, hurra!“
Soules bekannte Instrumentwahl aus Bläsern, Percussions und Streichern kommt erneut zum Einsatz. Anders als bei vielen seiner anderen Fighting-Tracks erlebt One They Fear, trotz oder gerade wegen seines cineastischen Ursprungs, eine Wellenform. Nach dem dramatischen Einstieg fallen wir in eine kurze Lull-Phase, während eine weibliche Sängerin engelsgleich aus dem testosterongeschwängerten Musikmoschus ausbricht. Wie ein Vogel fliegt sie über das Geschehen, derweil der Herren weiter unten versunken, gebetshaft die Lyrics fortführen, bevor die Musik wieder Fahrt aufnimmt. Dies geschieht ein zweites Mal, bevor die Sage weitergeht, erneut aufflammt und wir schließlich, endlich, zu unserer wohlverdienten Ruhe finden. Der Kampf ist vorbei, der Feind besiegt, und die geistige Kamera schwenkt vom nebelumwehten Schlachtfeld in den Himmel, gen Sovngarde. So wie im Trailer damals.
7
Grandma / Destruction
NieR: Automata
Jahr: 2017
Komponist(en): Keiichi Okabe; Keigo Hoashi; Kuniyuki Takahashi; Kakeru Ishihama
Wenn ich ein Leben mit zu viel Freizeit hätte und nochmal 12 Jahre alt wäre, hätte ich NieR: Automata vermutlich gespielt. Viel zu gut sind die Kritiken, die der Story Augen öffnende Qualitäten zusprechen, als dass ich darauf verzichten würde. Nun bin ich 31, habe einen Hund, einen Job, ein zeitintensives Hobby, das zu diesen Zeilen führt. Durch meine Soundtrackliebe bin ich derweil auch auf Grandma / Destruction gestoßen.
Während der Titel konfuses Japanogedöns verspricht, ist der Track sehr straight forward. Streicher, Chor und wuchtige Percussion haken zwar alle Aspekte eines aktuellen Final Fantasy-Scores ab, durch die Bläser hat das Ganze jedoch eine leicht europäische Note. Mir gefällt das Lied aus dem Grund besonders, weil es das Kräftemessen so schön akustisiert – sagt man das so?
Ich habe das Gefühl, dass ich hier (Ur-)Gewalten beobachte, die sich einen unterbittlichen Zweikampf liefern. Dieser Eindruck wird durch den Chor verstärkt, der dem Grandeur Rechnung trägt. Fast schon biblische Ausmaße, der Kampf Himmel und Hölle, könnte man hier hinein interpretieren … oder es einfach als das nehmen, was es ist: ein sehr guter Fighting-Track.
The War of Independence aus Empire, Solenka aus Medieval 2, Good Death aus Shogun 2 – die Total War-Reihe hat absolut kein Problem, wenn es darum geht, geile Schlachtenmusik vorzuweisen. Umso schwerer war für mich die Entscheidung, hier den besten Song zu prämieren. Gewonnen hat am Ende Soldier’s Chant, weil es wie kaum ein anderes Stück die Schlacht(vorbereitung) aus der Sicht einer Armee erzählt.
Wie ein fiktives Marschlied begleitet uns das Stück auf unserem Weg in den Kampf bis hin zum Aufeinandertreffen. Trommeln geben den Takt vor, fast im Gleichschritt bewegt sich die Musik auf ihre Klimax zu. Soldier’s Chant ist absolut pathetisch und versucht, die Gewalt, die es begleitet, zu stilisieren, zu kultivieren. Dabei zeigt uns van Dyck in seinen anderen Stücken und Alben auch die anderen Seiten des Krieges, das Leid und die Sinnlosigkeit. Das hier ist eine Lobeshymne, ein Entgegenfiebern. Und deshalb für diese Liste der perfekte sechste Platz.
5
Metal Gleamed in the Twilight
Child of Light
Jahr: 2014
Komponist(en): Béatrice Martin [Cœur de Pirate]
Auf die Gefahr hin, dass sich diese Seite in einen Child of Light-Abkultungsort verwandelt, möchte ich nicht erneut ins Schwärmen kommen. Doch für einen fünften Platz muss ich einfach etwas sagen. Deshalb so viel: Generell sollte bisher erkennbar gewesen sein, dass es durchaus sinnvoll ist, sich die dazugehörigen Tracks aus dieser Liste auch anzuhören – bei Metal Gleamed in the Twilight besonders. Schließlich würde man auf den ersten Blick nicht erwarten, dass so ein lieblich kindliches Spiel so einen krassen Score besitzt. Um meine Worte aus der dazugehörigen Review zu verwenden:
Es will nicht passen, dieser orchestrale Bombast, diese musikalische Apotheose des kleinen Mädchens, das sich gegen die Dunkelheit stellt. Die Instrumente, die Melodien, sie konkurrieren und harmonieren gleichzeitig und bilden eine Klangkulisse, die einer Oper gleich Bilder göttlicher Schlachten heraufbeschwören, wunderschön und furchtbar.
Auch jenseits der Kampfthematik dieser Liste ist Metal Gleamed in the Twilight ein absolutes Must-Listen, für diese Zwecke jedoch ein verdienter Platz 5.
4
Battle (Haven)[Alternate]
Heroes of Might and Magic V
Jahr: 2006
Komponist(en): Paul Romero; Rob King
Battle (Haven)[Alternate] steht stellvertretend nicht nur für die Heroes of Might and Magic-Reihe, sondern besonders für Heroes V, das meiner Meinung nach nicht nur der beste Ableger im Allgemeinen, sondern auch der mit dem schönsten Score im Besonderen war. Nicht von ungefähr wurden Stücke hieraus auch in den Nachfolgern verwendet, wobei dies vermutlich eher Geldspargründen geschuldet war.
Stellvertretend deshalb, weil hier auch genauso gut Stücke der anderen Fraktionen und der Belagerungen hätten stehen können. Battle (Haven)[Alternate] fängt meiner Meinung nach den Spirit des Scores am besten und prägnantesten ein. Diese wilden Trommeln, dieser Spannungsbogen und das andauernde, kurze Innehalten, wie um zu sehen, was unsere Aktionen bewirkt haben, ist einfach herrlich anzuhören.
Unterstützt wird diese musikalische Treibjagd durch die die herrschaftlichen Bläser, die der Schlacht mehr Tiefe und Epik verleihen. An diesem Track liebe ich alles!
Der Sound meiner und vieler anderer Kindheiten fiept uns bei Platz 3 vom Siegertreppchen entgegen. Jeder wird dieses Stück zweifelsohne zuordnen können, und damit meine ich nicht nur einer der ersten Pokémon-Versionen, sondern auch dem Moment, wann wir es hören. Denn bei jedem Kampf gegen einen Trainer erklang das Düdelüdüdüdelüdüdum, während sich der Bildschirm übergangsweise schwarz färbte und wir gespannt auf die Teamkomposition unseres Gegenübers warteten.
Das Piepen des Gameboy-Soundchips, diese fast schon lächerliche Dramatik für dieses Kinderspiel und der generelle Charme der Komposition, lassen Battle vs. Trainer auch heute noch in den zahllosen Nachfolgern in der ein oder anderen Art wieder auftauchen. Ein echter Klassiker also, der im Sinne der Wiedererkennbarkeit auf dieser Liste wohl Platz 1 machen würde, wenn es nicht noch zwei weitere Stücke gäbe, die ich noch ein wenig besser finde.
Nach Death’s Door ist Ori and the Will of the Wisps das jüngste Spiel auf dieser Liste, Nostalgiebonus kann mir also zum Glück bei Platz 2 nicht nachgesagt werden! Shriek and Ori begleitet uns durch den letzten Bossfight des Spiels und ist einfach gigantisch. Einem Orkan gleich brandet das Orchester durchs Gehör, mal zurückhaltend, dann wieder stürmisch und erschreckend.
Gareth Coker hat hier einen Track abgeliefert, der das Drama des Kampfes, das Unausweichliche in den Vordergrund stellt. Zwar klingt es stellenweise heroisch, stellenweise sogar triumphal, doch es schwingt auch sehr viel Bedauern mit. Shriek and Ori erzählt ein Duell, das hätte vermieden werden können. Nun stehen sich zwei Naturgewalten gegenüber, jetzt entlädt sich beider Macht und das Ergebnis ist furchtbar und faszinierend. Man möchte zu jeder Sekunde wissen, was als nächstes passiert. Hoffnung? Angst? Erfolg? Und dann dieses wundervolle Hauptmotiv, das immer wieder aufflammt. Ein Meisterwerk, das sich nur einem Stück geschlagen geben muss.
1
Silver for Monsters…
The Witcher 3: Wild Hunt
Jahr: 2015
Komponist(en): Marcin Przybyłowicz; Mikołaj Stroiński
Aus dem für mich aktuell besten Spiel aller Zeiten, stammt auch der Platz 1 dieser Liste. Silver for Monsters… aus The Witcher 3 ist in seiner Essenz die Primitivität des Kampfes, das Archaische und das Rohe. Die Instrumentenwahl spricht den Urmenschen in uns an, das Grausame, das unter der zivilisierten Haut schlummert und nur darauf wartet, vom Adrenalin befreit hervorzubrechen.
Die Vocals wirken wie ein Ahnenchor, der uns die Kraft unserer Urväter verheißt. Diese Wehklage, die gleichermaßen Abscheu und Begeisterung erweckt, zahlt perfekt auf den Kampf des Witchers mit den verschiedenen Bestien und Naturgewalten ein, funktioniert jedoch auch abseits davon. Silver for Monsters… ist mitreißend, es packt uns bei unseren Instinkten und kanalisiert sie, lenkt den Fokus auf das Gegenüber.
Das liegt auch an dem fantastischen Einsatz der Percussions, die uns immer wieder auf den Kampf einschwören, wuchtig und unvermeidbar. Marcin Przybyłowicz und Mikołaj Stroiński haben hier ein Stück für die Ewigkeit geschaffen, das – zumindest in dieser Liste – unerreicht bleibt und deshalb als Sieger aus diesem kleinen Wettstreit hervorgeht.
Titel | Interpret(en) | Album | |
---|---|---|---|
A1 Action | Christopher Mann | Independence War 2: Edge of Chaos | |
Encounter (Hubrin) | Julian Soule; Inon Zur | Star Trek: New Worlds | |
The Rampager (Part 1) | Michael McCann | Borderlands 3 | |
The Battle for Iki Island | Chad Cannon; Bill Hemstapat | Ghost of Tsushima | |
The Hunter | Ryan Amon | Bloodborne | |
Breach | Tyler Bates; John Swihart | Far Cry New Dawn | |
Mournweald Encounter | Stuart Chatwood | Darkest Dungeon | |
Airfield Assault [Alternate] | Péter Antovszki | Crysis Warhead | |
Eurasian Dynasty Day 2 | Maciej Pawłowski | Earth 2150 | |
Brothers of Blood | Cris Velasco | God of War III | |
Combat Troops | Chris Lennertz | Mass Effect 2: Overlord | |
Sudden Death | Mike Peacock; Darren Radtke; Chad York | Mario Strikers Charged Football | |
Iceland Fight Theme [Xbox 360 Version] | Michael McCann | Tom Clancy's Splinter Cell: Double Agent | |
Prison Break (Action) | Gustaf Grefberg | The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay | |
Death & Destruction | Mick Gordon | DOOM | |
The Last Array | Michael Salvatori; C. Paul Johnson; Martin O'Donnell; Paul McCartney | Destiny | |
The Covenant: One Final Effort | Martin O'Donnell; Michael Salvatori | Halo 3 | |
General Kota / The Control Room Duel | Mark Griskey | Star Wars: The Force Unleashed | |
Dark Skies | Selcuk and Mandi | Castle Crashers | |
Under the Black Flag | Brian Tyler | Assassin's Creed IV: Black Flag | |
Big Sister on the Move | Garry Schyman | BioShock 2 | |
Revolution | Kai Rosenkranz | Gothic 3 | |
Klingon (Battle) | Danny Pelfrey | Star Trek: Armada II | |
Assimilation Waltz | Rod Abernethy; Jason Graves | Star Trek: Legacy | |
Patronus Boggart | Jeremy Soule | Harry Potter und der Gefangene von Askaban | |
The Part Where He Kills You | Mike Morasky | Portal 2 | |
Order | Kai Walter | Aquanox 2: Revelation | |
Gra'tua Cuun (Our Vengeance) | Jesse Harlin | Star Wars: Republic Commando | |
Final Push | Sean Murray | Call of Duty: World at War | |
Battle 1 | Nobuo Uematsu | Final Fantasy IV | |
The Realm | Tilman Sillescu; Pierre Langer; Dynamedion | SpellForce 2: Shadow Wars | |
Pledge | Hideyuki Fukasawa | Chaos Legion | |
On Guard for Liberty | Ian Livingstone | Company of Heroes | |
Wrath Battle | Oleksa Lozowchuk | Dead Rising 3 | |
Avatar of the Goddess | Sascha Dikiciyan; Cris Velasco | Dark Messiah of Might and Magic | |
The Gun Barrel Battle | Nobuo Uematsu | Lost Odyssey | |
Avarice | David Fenn | Death's Door | |
Fight 2 | Markus Pitzer | Anno 1602 | |
The Battle of Lothering Village | Inon Zur | Dragon Age: Origins | |
Encounter | Kazuki Muraoka | Metal Gear Solid | |
Final Battle | Michiel van den Bos | Overlord | |
6:24 | Danger | Furi | |
One They Fear | Jeremy Soule | The Elder Scrolls V: Skyrim | |
Grandma / Destruction | Keiichi Okabe; Keigo Hoashi; Kuniyuki Takahashi; Kakeru Ishihama | Nier: Automata | |
Soldier's Chant | Jeff van Dyck | Rome: Total War | |
Metal Gleamed in the Twilight | Cœur de Pirate [Béatrice Martin] | Child of Light | |
Battle (Haven)[Alternate] | Paul Romero; Rob King | Heroes of Might and Magic V | |
Battle vs. Trainer | Junichi Masuda | Pokémon (Rote Edition) | |
Shriek and Ori | Gareth Coker | Ori and the Will of the Wisps | |
Silver for Monsters... | Marcin Przybyłowicz; Mikołaj Stroiński | The Witcher 3: Wild Hunt |