Overwatch 2
Alte Stärken, neue Schwächen
Ich möchte hier gar nicht ins Detail gehen und meinem Unmut Luft machen, deshalb sei nur gesagt, dass meine Wertung vom 3. Dezember 2022 heute etwas anders aussehen würde. Stattdessen will ich abklopfen, ob zumindest auf der akustischen Ebene an alte Glanzzeiten angeknüpft werden konnte. Denn immerhin konnten die meisten Blizzard–Spiele im musikalischen Sektor trotz schlechten Standings überzeugen und Overwatch gilt für mich als orchestrales Genusserlebnis.
Direkt zu Beginn macht Overwatch 2 mit A New Era klar, dass uns kein Stilwechsel ins Haus steht. Erneut fahren Neal Acree gemeinsam mit Adam Burgess und diversen weiteren Komponist*innen ein Musikfeuerwerk ab, dessen 26 Tracks ganz im Zeichen großer Hollywood–Blockbuster stehen. Wieder hören wir dominante Bläser, wummernde Beats und eine Klangkulisse, wie man sie für gewöhnlich bei einem Superheldenfilm Marke Spider-Man: Into the Spider-Verse erwarten würde. Wieder lassen sich die Stücke in verschiedene Cluster aufteilen, in diesem Fall Map- und Event-Themes, kurze und lange Cinematic-Stücke und Sonstiges. Und wieder macht das Zuhören einfach Laune!
Im Grunde kann ich gar nicht so viel Neues erzählen, und das obwohl viele der alten Themes leider nicht erneut auftauchen. We Press on ist zwar eine etwas poppigere Version des alten Rally the Heroes, das zu Spielbeginn läuft, abseits dessen macht sich der Soundtrack jedoch frei von den Altlasten des Vorgängers. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Schade, aber irgendwo auch verständlich. Und da die Stücke nach wie vor in Overwatch 2 auftauchen, kommen auch heutige Spieler noch in den Genuss dieser Meisterwerke.
Auch wenn die Musik grundsätzlich der des Vorgängers gleicht, wird deutlich, dass bei Overwatch 2 etwas von Schema des orchestralen Heldenepos abgewichen wurde. Mehr Tempo, mehr Beats, mehr Experimentierfreude. Der Score spiegelt damit auch die spielerische Veränderung wieder, ohne seinen Ursprung zu verleugnen. Mir gefiel – nostalgiegeschuldet – das Original allerdings etwas besser. Insgesamt bleibt der Score damit eine Idee etwas hinter meinen Erwartungen, was aufgrund des Ausrufezeichens, den der OST des Vorgängers darstellte, indes nicht verwundert. Ein Reinhören ist definitiv empfohlen. Ein Reinspielen? Das ist eine andere Geschichte …
Nostalgiewarnung
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | A New Era | Adam Burgess; Mark Petrie | |
02 | Midtown | Adam Burgess | |
03 | Zero Hour | Adam Burgess; Neal Acree; Sam Cardon | |
04 | Kiriko Origin | Justin Welgraven; Adam Burgess | |
05 | Answering the Call | Adam Burgess | |
06 | Esperança | Edouard Brenneisen | |
07 | Kiriko | Adam Burgess; Justin Welgraven | |
08 | We Press on | Adam Burgess; Derek Duke; Neal Acree | |
09 | Antarctic Penninsula | Jon Everist | |
10 | Colosseo | Adam Burgess | |
11 | Lifeweaver Origin | Richard Jacques | |
12 | Circuit Royal | Adam Burgess | |
13 | Null Sector | Jon Everist; David Arkenstone | |
14 | Junker Queen Origin | Adam Burgess; Adam Gubman | |
15 | Loverwatch | Adam Burgess | |
16 | Shambali Monastery | Adam Burgess | |
17 | New Blood | Adam Burgess | |
18 | Cyber Demon Genji | Adam Burgess | |
19 | Paraíso | Adam Burgess | |
20 | New Queen Street | Adam Burgess | |
21 | Starwatch | Adam Burgess | |
22 | Ramattra Origin | Adam Burgess; David Arkenstone | |
23 | Wrath of the Bride | Jon Everist | |
24 | The Wastelander | Adam Burgess | |
25 | Sojourn Origin | Adam Burgess | |
26 | Flow [Bonus] | Adam Burgess |