Supreme Commander
Erscheinungsdatum: 2007
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeremy Soule
Trackzahl: 23
A Score Supreme
Damit diese Kriegsmaschinerie anläuft, errichten wir energieeffiziente Basen und rüsten sie durch die drei Tech-Stufen auf, um so irgendwann autonom die zwei benötigten Rohstoffe (Energie und Masse) zu produzieren. Während aus unseren Fabriken wie am Fließband Einheiten strömen, errichten wir Verteidigungstürme und Schildgeneratoren, installieren Sensor- und Sonarsysteme, schützen Bereiche mit Artilleriestellungen, und und und. Das Konzept, dass wir diese Investitionen nicht klassisch von unserem Ressourcenkonto abgezogen bekommen, sondern ‚lediglich‘ darauf achten müssen, eine positive Endbilanz vorzuweisen, war revolutionär wie ungewohnt.
Das Rüstzeug zum Durchblicken dieser Mechaniken bekommen wir in der umfangreichen Kampagne, die wir wahlweise aus der Sicht der rivalisierenden Fraktionen UEF, Cybrans und Aeon spielen können – alle drei mit ihren individuellen Ein- und Eigenheiten, versteht sich. Wer sich über mangelnden Inhalt beschweren wollte, war bei Supreme Commander wahrlich an der falschen Adresse. Stattdessen kann ich (nicht zuletzt aufgrund der mittlerweile darauf ausgelegten und verfügbaren Rechenpower) jedem Genrefan nur wärmstens empfehlen, das Spiel auszuprobieren, sollte dies bisher noch nicht passiert sein.
Massives Spiel, massiver Soundtrack? Ein Gedanke, der vielleicht auch bei der Wahl der musikalischen Begleitung entstanden sein dürfte und in dem Namen Jeremy Soule seine Antwort fand. Zu dem Zeitpunkt bereits eine Größe in der westlichen Spielebranche, war es eine naheliegende wie folgerichtige Entscheidung, den Komponisten der Guild Wars und The Elder Scrolls-Serie zu verpflichten – nicht zuletzt, da er bereits den OST zum geistigen Vorgänger Total Annihilation beigesteuert hatte.
Passend zum Epos, das uns auf dem Bildschirm geboten wird, ist auch Soules akustische Interpretation des Geschehens auf Grandeur, Ausmaß und schieren Bombast ausgelegt. Dafür greift er auf seine gelernte Klaviatur aus Fanfaren, Trommeln und Streichern zurück, wie wir sie aus anderen Spielen wie Knights of the Old Republic oder auch Harry Potter und der Stein der Weisen kennen. Wünsche nach futuristischen Klängen verhallen (mit Ausnahme der Techno-Anleihen in The Tip of Our Spear) derweil ungehört. Der Score stellt vielmehr eine Expansion von Soules Arbeit an dem ein Jahr zuvor erschienenen Company of Heroes dar.
Generell ist die inhaltliche Nähe zu seinen anderen Strategiekompositionen deutlich erkennbar wie naheliegend. Folglich liest sich der Supreme Commander-OST wie eine klassische Darbietung, anachronistisch zum Sci-Fi-Setting, runtergebrochen auf die militärische Auseinandersetzung zweier Fraktionen. Die Stücke wogen hin und zurück. Triumph und Scheitern liegen in Tracks wie The Final Cataclysm nah beieinander und spiegeln so den dynamischen Schlachtverlauf wider.
Besonders schön: Es gibt ein Main Theme, genannt Bellum Infinitus! Und das ist nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern zieht sich konsequent durch das gesamte Arrangement. So findet es sich zum Beispiel ausschnittsweise im Introvideo The Final Act Begins wieder, dem ruhigeren Risk, Relief and Victory, in einer getragenen Version in One Planet at a Time und abschließend im Track The Future Battlefield, das den 2006er E3-Trailer untermalte. Leser wissen, dass es dafür von mir direkt Applaus gibt, hält ein Leitmotiv eine Komposition doch erst zusammen und macht sie rund.
Während die Themes der Fraktionen (United Earth Federation, The Cybran Nation, The Aeon Illuminate) angenehm divers und weniger militaristisch daherkommen, können auch die restlichen Kampftracks wie The Winds of Change, Clash of the Champions, Massive Attack und das bereits erwähnte Risk, Relief and Victory größtenteils überzeugen. Ein paar Atmostücke wie Dead Grounds, Employed Strategy, Followers of the Way, A Cloudy Path sowie Enlightenment senken den Durschnitt gleichsam wieder auf ein gutes Niveau.
Überraschend unkritisch bin ich auch, dass es Tracks in den OST geschafft haben, die in Cutscenes Anwendung fanden. Denn die erzählerische Komponente gibt den teils recht gleichförmigen Stücken Dynamik und ein My mehr Epos – oder zumindest einen klimaktischen Aufbau. Als eines von Soules Steckenpferden macht es einfach Spaß, wenn in Stücken wie The Final Act Begins oder The Future Battlefield der ruhige Aufbau auf etwas hinarbeitet, das sich mit voller Kraft entlädt und uns fürs geduldige Zuhören entlohnt. Das Endmovie There Will Be Peace fällt dagegen etwas ab. Das Fazit bleibt jedoch eine klare Empfehlung!
Nostalgiewarnung
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Bellum Infinitus | Jeremy Soule | |
02 | The Final Act Begins | Jeremy Soule | |
03 | An Old Idea Made New | Jeremy Soule | |
04 | United Earth Federation | Jeremy Soule | |
05 | Risk, Relief and Victory | Jeremy Soule | |
06 | The Cybran Nation | Jeremy Soule | |
07 | Symbiont Legion Rising | Jeremy Soule | |
08 | Dead Grounds | Jeremy Soule | |
09 | Employed Strategy | Jeremy Soule | |
10 | The Wings of Change | Jeremy Soule | |
11 | One Planet at a Time | Jeremy Soule | |
12 | The Aeon Illuminate | Jeremy Soule | |
13 | Followers of the Way | Jeremy Soule | |
14 | Clash of the Champions | Jeremy Soule | |
15 | A Cloudy Path | Jeremy Soule | |
16 | Enlightenment | Jeremy Soule | |
17 | Massive Attack | Jeremy Soule | |
18 | The Final Cataclysm | Jeremy Soule | |
19 | There Will Be Peace | Jeremy Soule | |
20 | The Future Battlefield | Jeremy Soule | |
21 | Build Music | Jeremy Soule | |
22 | Battle Music [Bonus] | Jeremy Soule | |
23 | The Tip of Our Spear [Bonus] | Jeremy Soule |
Erscheinungsdatum: 2007
Art: Original Soundtrack (OST)
Komponist(en): Jeremy Soule
Trackzahl: 17
Forged Alliance
Auch der, erneut von Jeremy Soule komponierte, Score setzt die Tradition mit altbekannten Stärken fort und baut auf eine Mischung aus Schlachtenepos und belangloser Ambientberieselung. Während gerade Letztere kaum zu Begeisterungsstürmen verführt, ist sie aufgrund des Spielkonzeptes ohnehin zu vernachlässigen. Schließlich wird sie doch bei der kleinsten Auseinandersetzung durch die viel spannenderen Kampftracks wie Rhiza’s Offensive oder Seraphim Unleashed abgelöst.
Eine geringfügige Evolution erlaubt sich der Komponist derweil durch die Integration von Rockelementen, die in Form von E-Gitarren Stücken wie Supreme Commander Reprise oder Cybran Razors Headbang-Momentum verpassen. Die funktionieren zwar auch in den angehängten Versionen ohne Saiteninstrument gut, mir gefällt‘s mit dem extra ‚Spice‘ ein kleines Bisschen besser und erinnert zudem an die Arbeit von Soules Bruder Julian für Star Trek: New Worlds. Generell kann diese Innovation allerdings nicht über den geringeren Umfang und Begeisterungsfaktor hinwegtäuschen, den der Forged Alliance-OST meiner Meinung nach belastet. Schlecht ist er darum nicht, steht jedoch etwas im Schatten des fantastischen Hauptspiels.
Nostalgiewarnung
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Visitors from the Quantum Realm | Jeremy Soule | |
02 | Colonial Defense Coalition | Jeremy Soule | |
03 | The Art of War | Jeremy Soule | |
04 | Rise of the Seraphim | Jeremy Soule | |
05 | Revenge Is a Dish Best Served Cold | Jeremy Soule | |
06 | Supreme Commander Reprise | Jeremy Soule | |
07 | Brackman's Strategy | Jeremy Soule | |
08 | Cybran Razors | Jeremy Soule | |
09 | Aeon Aggressors | Jeremy Soule | |
10 | Rhiza's Offensive | Jeremy Soule | |
11 | Seth-Iavow's Inner Sanctum | Jeremy Soule | |
12 | An Approaching Darkness | Jeremy Soule | |
13 | Seraphim Unleashed | Jeremy Soule | |
14 | The Princess Seals the Deal | Jeremy Soule | |
15 | An Old Friend Returns | Jeremy Soule | |
16 | Supreme Commander Reprise [Withouth Guitar] | Jeremy Soule | |
17 | Cybran Razors [Withouth Guitar] | Jeremy Soule |