Street Fighter II
Erscheinungsdatum: 1991
Art: Gamerip
Komponist(en): Yōko Shimomura
Trackzahl: 13
Guile Musik
1992 war ein gutes Jahr für Fans von Arcade-Prügelspielen und Webseiten über Videospielsoundtracks – immerhin erblickte damals nicht nur Street Fighter II das Licht der Welt sondern auch ich. Toll, oder? Folglich kann ich bescheiden viel über das Spiel sagen, will meinen: gar nichts. Nie gespielt, nicht mal auf einer Retrokonsole oder ähnliches und folglich nie die Faszination geschweige denn Hype der Street Fighter-Reihe miterlebt.
Nun muss man kein Fan oder Kenner sein, um die Qualität eines Soundtracks bewerten zu können. Das ist das Kredo, unter dem diese Seite läuft und ohne das ich mein seitenweises Gelaber direkt lassen könnte. Das Problem, gerade bei alten Scores, ist viel mehr, dass es damals noch keine richtigen Original Soundtracks gab und durch die Vielzahl an Ablegern und Versionen mittlerweile auch unzählige Iterationen von Gamerips durch den Äther schweben – ein wiederkehrendes Problem meines Hobbys.
Der mir nun vorliegende Soundtrack besteht aus 13 Tracks, von denen nur zehn wirklich Musik enthalten. Die letzten bestehen nur aus den Soundfiles der Voicelines, die mich jetzt nicht ganz abholen. Leute, die es mögen, wenn ein japanischer Sprecher in schlechter Soundqualität einem die Zahlen von eins bis fünf sowie Ländernamen wie Brazil, Japan oder UDSSR ins Ohr brüllt, werden dagegen voll auf ihre Kosten kommen.
Das tun Musikliebhaber gleichermaßen, da die ikonischen Tracks von Yōko Shimomura, wohl die einflussreichste asiatische Games-Komponistin, den meisten Zockern geläufig sein dürften, selbst wenn sie wie ich keine Berührungspunkte mit der Klopperbude hatten. Lieder wie Ryu’s Theme oder besonders das Guile’s Theme hat man bestimmt schon mal irgendwo gehört und selbst ohne die Pixelprügelei entfalten die Songs eine angenehm nostalgische Atmosphäre.
Alle versprühen ihren eigenen Charme und betten ihre zugeschriebenen Charaktere in den jeweiligen kulturellen Raum ein. So klingt Chun Li’s Theme erwartungsgemäß asiatisch, während Dhalsim’s Theme India-Flair aufkommen lässt. Dass die musikalischen Themen bis zum erwartbaren Loop wohltuend variiert werden und nicht starr die gleiche Melodie rauf und runter dudeln, wertet das Ganze zusätzlich auf.
Überraschend war für mich darüber hinaus, dass die End Game Theme’s 1 und End Game Theme’s 2 mit dem Actiontempo brechen und teilweise nach klassischen JRPGs klingen. Auch eine MIDI-Version des Hochzeitsmarsches hat sich noch in den Score geschmuggelt – was braucht es mehr zum Glücklichsein? Also alles in allem nicht nur etwas für Nostalgiker sondern auch Kultur-Connaisseure.
Nr. | Titel | Interpret(en) | Bewertung |
---|---|---|---|
01 | Intro & Character Select | Yōko Shimomura | |
02 | Ryu's Theme | Yōko Shimomura | |
03 | Blanka's Theme & Guile's Theme | Yōko Shimomura | |
04 | Chun Li's Theme | Yōko Shimomura | |
05 | E Honda's Theme & Ken's Theme | Yōko Shimomura | |
06 | Zangief's Theme & Dhalsim's Theme | Yōko Shimomura | |
07 | Balrog's Theme & Vega's Theme | Yōko Shimomura | |
08 | Sagat's Theme & M Bison's Theme | Yōko Shimomura | |
09 | End Game Theme's 1 | Yōko Shimomura | |
10 | End Game Theme's 2 | Yōko Shimomura | |
11 | You? & Country's Effects | Yōko Shimomura | |
12 | Round No's Effects | Yōko Shimomura | |
13 | Signiature Moves Effects | Yōko Shimomura |